Spätestens im August 2021 war klar, dass es für Danilo Petrucci in der MotoGP keine Zukunft geben würde. Das Tech3-Team verpflichtete für die nächste Saison Remy Gardner und Raul Fernandez, wodurch Petrucci seinen Platz in der Mannschaft von Herve Poncharal verlor. Auch kein anderer Rennstall hatte Interesse, den mittlerweile 31-Jährigen zu verpflichten.

Ein Wechsel in die Superbike-WM, wie ihn viele andere MotoGP-Piloten vor ihm bereits gemacht hatten, schien die logische Alternative. Doch Angebote von wirklich hochkarätigen Teams blieben aus. "Wenn ich die MotoGP schon verlassen muss, dann will ich in einer anderen Serie zumindest auf einem konkurrenzfähigen Bike sitzen", stellte Petrucci klar.

Diesen Wunsch erfüllte ihm KTM, wo man Petrucci einen Umstieg in den Rallye-Sport und einen Start bei der Dakar anbot. Der Deal wurde Anfang September fixiert. Petruccis Debüt wurde zum vollen Erfolg. Er übertraf die Erwartungen deutlich und konnte sogar eine Etappe gewinnen.

Dabei schien es im Oktober so, als könnte das Projekt noch einmal kippen. Am zweiten Rennwochenende in Misano machte plötzlich das Gerücht die Runde, Petrucci könnte das Rallye-Projekt mit KTM zugunsten eines MotoAmerica-Engagements mit Ducati aufgeben. "Ich muss mich für eines von beiden entscheiden, schließlich werden ja beide Projekte von Herstellern unterstützt. Ich kann schlecht in einem rot-orangen Shirt rumlaufen", sagte Petrucci damals.

Petruccis Dakar-Premiere verlief höchst erfolgreich, Foto: Red Bull
Petruccis Dakar-Premiere verlief höchst erfolgreich, Foto: Red Bull

In den folgenden Wochen wurde es ruhig um einen möglichen Wechsel Petruccis in die USA. "Das waren wohl nur Spekulationen", erklärt er Anfang November im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Es war ein Gerücht, von dem ich in Misano erfahren habe und das dann im Laufe dieses Rennwochenendes aus dem Ruder gelaufen ist. Seither ist da aber nichts passiert. Sicher ist nur, dass ich 2021 die Dakar fahren werde."

Nun nehmen die Spekulationen rund um Petrucci und die amerikanische Superbike-Meisterschaft aber erneut Fahrt auf. Der Grund: Er wird am 8. und 9. Februar in Portimao zusammen mit Ducatis WSBK-Werksfahrern Alvaro Bautista und Michael Ruben Rinaldi die Ducati Panigale V4 R testen.

Interesse an Petrucci soll das Team Warhorse HSBK Racing Ducati New York haben. Dort stand bislang Loris Baz unter Vertrag, der für 2022 allerdings mit BMW und dem Bonovo-Action-MGM-Rennstall in die Superbike-WM zurückkehrt. Der Franzose fuhr im Vorjahr bei 20 Starts acht Mal auf das Podium und wurde Vierter der Gesamtwertung.