Jorge Martin holte in Spielberg in seinem erst sechsten MotoGP-Qualifying bereits zum zweiten Mal die Pole Position. Der Rookie setzte sich auf seiner Ducati am Samstag mit einem neuen Rekord von 1:22,994 Minuten durch und startet am Sonntag somit von P1.

"Ich hatte nicht erwartet, so stark zu sein", zeigte sich der Polesitter wenige Stunden später in einer Pressekonferenz überrascht. "Ich habe bereits im ersten Stint alles versucht, bin aber über die Track Limits hinausgeschossen und habe einige Fehler gemacht. Im zweiten Versuch bin ich erneut ans absolute Limit gegangen und wäre beinahe gestürzt. Doch es ist sich ausgegangen."

Martin schließt somit dort an, wo er vor seiner langen Verletzungspause bereits war. Denn bereits in seinem zweiten MotoGP-Rennen hatte er in Katar die Pole Position erobert und einen Tag später seinen ersten Podestplatz geholt. Ein schlimmer Trainings-Crash in Jerez setzte ihn dann aber für vier Rennen außer Gefecht.

Martin: Sommerpause war wichtig

In den darauffolgenden drei Rennen war Martin noch deutlich gezeichnet und kam nicht an seine Leistungen vom Saisonbeginn heran. Die fünfwöchige Sommerpause kam ihm nun gerade recht. "Das hat mir sehr gutgetan", gab er zu. "Ich hatte eine Muskelverletzung im Bizeps und die Ärzte haben mir empfohlen das Training für eineinhalb Wochen ruhen zu lassen. Danach habe ich vor allem an der Hand und den Schultern gearbeitet und die Ergebnisse sieht man nun."

"In Assen musste ich aufgeben und war sehr zornig auf mich selbst. Diese Emotion konnte ich in der Pause in Motivation umwandeln. Dadurch konnte ich in der Sommerpause viel arbeiten, auch wenn ich wohl noch nicht bei hundert Prozent Fitness stehe", führte Martin aus.

Doch die MotoGP-Strecke in Spielberg kommt der Ducati entgegen: Fünf der bisherigen sechs Rennen seit dem Comeback im Kalender konnten Fahrer auf dem italienischen Fabrikat gewinnen. Martin selbst belegte in den beiden Moto2-Rennen des Vorjahres auf dem Red Bull Ring die Plätze eins und zwei.

Ist der junge Spanier somit der Topfavorit auf den Sieg am Sonntag? "In Katar habe ich mich in meinem zweiten Rennen noch nicht gut genug für das Podest gefühlt, aber dennoch ein großartiges Rennen geliefert. Jetzt bin ich deutlich selbstbewusster. Es wird zwar hart, um den Sieg zu kämpfen, aber ein Podest ist hier für mich wohl drin. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das Rennen anzuführen."