Im Jahr 2015 feierte Aprilia seine Rückkehr in der MotoGP. Fünf Jahre später und die Erfolge bleiben nach wie vor aus. In der Saison 2020 kommen für den italienischen Hersteller noch Sorgen um den Doping-Vorfall von Fahrer Andrea Iannone hinzu. Mit welchen Voraussetzungen geht Aprilia also in die Saison 2020?

DIE MOTORRÄDER

Genau wie Konkurrent Suzuki setzt Aprilia in der bevorstehenden Saison auf die Ein-Team-Strategie. Damit werden 2020 also erneut nur zwei Aprilias im MotoGP-Starterfeld stehen, die im Werksteam des italienischen Herstellers angesiedelt sind.

Laut Aprilias Führungspilot Aleix Espargaro soll die 2020er RS-GP ein großer Schritt nach vorn im Vergleich zu den Vorjahres-Modellen sein. Das ist auch bitter nötig, denn in den vergangenen Jahren hielt sich gerade Espargaro selbst mit Kritik an Arbeitgeber und -gerät nicht zurück. Mit der völlig umgekrempelten RS-GP soll das jetzt alles anders werden. Verkleidung, Aerodynamik, Rahmen, Motor, Auspuff - alles wurde überarbeitet. Und bei den MotoGP-Tests in Sepang legte Espargaro damit im Longrun bereits kräftig vor. Vielleicht geht es für Aprilia in der Saison 2020 also wirklich bergauf.

DIE FAHRER

Seit langer Zeit schon ist Espargaro seinem Aprilia-Team treu, 2020 geht es in die vierte gemeinsame Saison. Das beste Endergebnis sicherte Espargaro seinem Hersteller im vergangenen Jahr, als er auf den 13. Rang in der Gesamtwertung fuhr. Für ein Podium oder gar einen Sieg reichte es jedoch noch nicht. Das könnte sich 2020 nun aber ändern, denn Espargaro ist motiviert wie immer und mit der generalüberholten Aprilia hat der Spanier vielleicht sogar eine Chance, zumindest in die Top-10 zu fahren.

Auf der anderen Seite der Aprilia-Box sieht es hingegen unsicher aus. Eigentlich sollte Andrea Iannone auch in diesem Jahr die zweite RS-GP des Teams pilotieren, ob das jedoch passieren wird, steht aktuell nicht fest. Denn der Doping-Fall des Italieners ist vor dem Sportgerichtshof CAS noch immer nicht geklärt worden, vor August soll dies auch nicht passieren. Für die ersten zwei Rennen in Jerez wird deshalb auch Aprilia-Testfahrer Bradley Smith einspringen. Wie es danach weitergeht, weiß bisher noch niemand.

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TRANSFERMARKT FÜR 2021

Auch für die Saison 2021 sieht es im Aprilia-Lager bezüglich des Fahrer-Lineups nicht besser aus. Espargaro hat bereits für die kommenden zwei Jahre unterschrieben, bis einschließlich 2022 kann man bei Aprilia also auf die Unterstützung des Nummer-1-Fahrers bauen. Auch Iannone würde man gerne weiter halten, jedoch könnten dem Italiener je nach Ausgang seines Gerichtsverfahrens zwischen 18 Monaten oder vier Jahren Suspendierung vom Renngeschehen drohen. In diesem Fall müsste Aprilia Iannone natürlich ersetzen. Für den Platz ist Gerüchten zufolge nicht nur Smith im Gespräch, sondern auch Cal Crutchlow, der bei LCR für die Saison 2021 durch Alex Marquez ersetzt werden dürfte, und Johann Zarco. All das kann aber erst entschieden werden, sobald ein Urteil im Fall Iannone vorliegt.

Aprilia Racing Team Gresini: #41 Aleix Espargaro - ???