Erst seit 2016 ist Österreich zurück im Rennkalender der MotoGP. Nach der Saison 2021 wird man aber bereits acht Grands Prix auf der neuen Strecke beheimatet haben. Denn wie schon im Vorjahr wird erneut zwei Mal am Red-Bull-Ring gefahren, der Steiermark-Grand-Prix kam als Ersatzrennen in den Kalender. Alles, was ihr über die Strecke, ihre Geschichte und Statistiken wissen müsst, haben wir euch in dieser Übersicht kompakt zusammengefasst.

Red Bull Ring: Geschichte und Layout

Das Gebiet rund um Spielberg und Zeltweg steht für Motorsport-Tradition pur. Die erste permanente Strecke wurde 1970 mit dem knapp sechs Kilometer langen Österreichring eröffnet. Ende der 80er-Jahre wurde die Formel 1 jedoch zu schnell für die Hochgeschwindigkeitsbahn, sodass das Streckenlayout gekürzt und angepasst werden musste. Heraus kam nach jahrelangen und umfangreichen Umbauarbeiten der 4,318 Kilometer lange A1-Ring, der in seiner Form noch heute Bestand hat.

1996 wurde die Strecke eröffnet und wartete gleich mit der Motorrad-WM auf, ein Jahr später kehrte die Formel 1 zurück. Nach dem Österreich-GP 2003 flog Spielberg jedoch aus dem Formel-1-Kalender. Die Strecke wurde von Red Bull übernommen und sollte völlig neu aufgebaut werden, weshalb sie auch abgerissen wurde. Es folgte jedoch ein jahrelanges politisches Hick-Hack mit den Anrainern am Ring, weshalb die Strecke brach lag. Im Mai 2011 wurde die Strecke als Red-Bull-Ring wieder eröffnet. Schon im Premierenjahr der neuen alten Strecke gab sich die DTM in Österreich die Ehre, seitdem kamen immer mehr und immer namhaftere Serien in die Alpenrepublik (zurück). 2014 gab die Formel 1 ihr Comeback, 2016 folgte die MotoGP.

Die Piste verfügt über nur neun Kurven, wobei es sieben Mal nach rechts und nur zwei Mal links herum geht. Der Stop-and-Go-Charakter des Kurses sorgte schon in der Formel 1 für abwechslungsreiche und spannende Rennen, dazu löste der Red Bull Ring Phillip Island als schnellste Strecke im MotoGP-Kalender ab. Marc Marquez erreichte auf seiner Pole-Runde 2019 einen Schnitt von 187,2 Stundenkilometern, 5,1 km/h schneller als der flotteste Umlauf in der Geschichte des Phillip Island Circuit. Nahezu einmalig sind neben dem Speed auch die Höhenunterschiede, die in Spielberg zu überwinden sind. Die Fahrer erwarten Anstiege von bis zu zwölf Prozent und Gefälle von bis zu zehn Prozent, 65 Höhenmeter liegen zwischen höchstem und tiefstem Punkt der Strecke.

Red Bull Ring: Die Statistik

Acht Mal war der Red Bull Ring, ehemals bekannt als A1-Ring, bislang Austragungsort eines Rennens der Motorrad-WM. Für die ersten beiden Rennen müssen wir in den Geschichtsbüchern über 20 Jahre zurückblättern. 1996 und 1997 gab man sich die Ehre. Beide Rennen endeten mit einem - wie sollte es für damalige Verhältnisse anders sein - Doppelsieg für Repsol-Honda. Alex Criville gewann die Premiere vor Mick Doohan, im Jahr darauf siegte Doohan vor Tadayuki Okada. Nach der Wiedereinführung des Rennens in den MotoGP-Kalender triumphierte Ducati fünf Mal in Serie mit Andrea Iannone, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso, der gleich drei Siege einfahren konnte. Miguel Oliveira und KTM beendeten im zweiten Rennen 2020 die Erfolgssträhne der Italiener.

KategorieRekord und Fahrer
Rekordsieger: Andrea Dovizioso (3)
Rundenrekord: 1:23.827 (Andrea Dovizioso, 2019)
Quali-Rekord: 1:23.027 (Marc Marquez, 2019)
Top-Speed-Rekord: 316.7 km/h (Andrea Dovizioso, 2020)