Jorge Lorenzo lässt sich auch von einem heftigen Highsider nicht aufhalten! Der Yamaha-Pilot trotzte den Schmerzen, die ihm sein Crash im FP3 bereitete, und stellte sein Motorrad auf Startplatz drei in die erste Reihe. Damit schuf sich der Weltmeister eine gute Ausgangslage für den Japan-GP in Motegi. Von dieser Leistung war Lorenzo anschließend selbst überrascht.

Lorenzos Sturz beim Japan-GP: Das ist passiert

Die Schlussphase zum dritten Freien Training in Motegi war angebrochen, gut sechs Minuten waren noch auf der Uhr. Jorge Lorenzo hat gerade seinen dritten und letzten Run begonnen und begann seine erste fliegende Runde. Doch schon in Kurve zwei mutete er seinem Material zu viel zu: Die Yamaha #99 warf Lorenzo per spektakulärem Highsider ab. Ein Sturz, wie man ihn zu Viertakt-Zeiten nur selten erlebt hat.

Anschließend blieb Lorenzo im Kiesbett liegen und hielt sich den linken Fuß. Trotzdem konnte er irgendwie die Unfallstelle eigenständig verlassen. Danach wurde der Weltmeister ins Hospital gebracht, wo Verletzungen ausgeschlossen werden konnten. Im FP4 und im Qualifying war Lorenzo wieder mit von der Partie.

Nach dem Motegi-Qualifying: Das sagt Lorenzo...

...zu seinem schweren Unfall im FP3: "Ich hatte schon lange nicht mehr solch einen Unfall wie heute. Ich war einige Meter in der Luft und bin dann hart auf dem Boden aufgeschlagen. Mir hat alles weh getan. Ich habe das schlimmste befürchtet, vor allem am linken Fuß, denn da war der Aufprall am heftigsten. Zur Sicherheit wurde ich dann erst mal ins Hospital gebracht, wo man meinen Körper gründlich gecheckt hat."

...zu seiner Leistung im Qualifying: "Die Zeiten von Rossi und Marquez waren unglaublich schnell. Rossi ist hinter Vinales hergefahren, aber ich bin einfach nicht näher gekommen. Mit den Schmerzmitteln und dem Adrenalin waren die Schmerzen im Qualifying weg. Für morgen sollte alles okay sein."

Lorenzos schwerste Stürze: Eine Rückblende

Der Mega-Highsider im dritten Freien Training war nicht der erste schlimme Unfall, den Jorge Lorenzo in seiner MotoGP-Laufbahn zu überstehen hatte. Lorenzo ist zwar nicht als Crashkid bekannt. Doch im Laufe der Jahre erwischte es den Yamaha-Piloten vor allem bei diesen Gelegenheiten schwer:

  • Shanghai 2008: Die Mutter aller Highsider. Im ersten freien Training zum China-GP verliert Jorge Lorenzo die Kontrolle über seine Yamaha und fliegt in hohem Bogen von seiner Maschine ab. Lorenzo hat dabei einen Luftstand von mehreren Metern und landet hart auf dem Asphalt. Das Rennen nimmt Lorenzo unter starken Schmerzen trotzdem auf und wird am Ende sogar Vierter.
  • Laguna Seca 2008: Erneut muss Lorenzo in seiner Premierensaison einen üblen Highsider hinnehmen. Beim legendären Rennen in Laguna Seca crasht Lorenzo noch im Laufe der ersten Runde auf kalten Reifen am Eingang von Kurve fünf. Wie schon in Shanghai fliegt Lorenzo auch in Kalifornien spektakulär durch die Luft und hält sich danach einen Unterschenkel. Auch dieses Mal entgeht er einer Rennpause, denn auf Laguna Seca folgte damals eine vierwöchige Sommerpause. Beim anschließenden Rennen in Brünn war Lorenzo jedoch nicht in Form. Nach Startplatz 17 rettete er im Rennen aber wenigstens Rang zehn.
  • Vor allem 2008 lag Lorenzo oft nach schweren Stürzen im Kiesbett, Foto: Milagro
    Vor allem 2008 lag Lorenzo oft nach schweren Stürzen im Kiesbett, Foto: Milagro
  • Phillip Island 2011: Jorge Lorenzo hat nur noch eine minimale Chance, Casey Stoner den WM-Titel 2011 abzuluchsen. Doch all seine WM-Hoffnungen musste Lorenzo nach einem schweren Sturz im Warm Up begraben. Denn in der vorletzten Kurve stieg der Mallorquiner auf äußerst unsanfte Weise von seiner Yamaha ab, trennte sich dabei sogar eine Fingerkuppe an seiner linken Hand ab. Die Saison war für Lorenzo gelaufen, Stoner holte sich Stunden später mit einem Heimsieg den zweiten WM-Titel.
  • Assen 2013: Der Stoff, aus dem Legenden gemacht werden. Im verregneten zweiten Donnerstags-Training fliegt Lorenzo bei knapp 230 km/h ab und bricht sich dabei das Schlüsselbein. Unter normalen Umständen das Aus für das restliche Wochenende. Doch Lorenzo lässt sich am Freitag in Spanien am gebrochenen Schlüsselbein operieren und bestreitet am Samstag das Rennen. Dort wird er bravouröser Fünfter. Zwei Wochen später stürzt Lorenzo auf dem Sachsenring und knallt auf seine operierte Schulter. Beim Deutschland-GP muss er daraufhin dann doch zuschauen.