Michelin hatte sich den finalen Reifentest in Katar sicherlich anders vorgestellt. Am Dienstag war die Strecke für den französischen Hersteller und die fünf Testfahrer der Werksteams reserviert, doch nur zwei davon machten von dem Angebot Gebrauch. Ducati schickte Michele Pirro auf den Kurs, Honda Hiroshi Aoyama. Suzukis Randy de Puniet, Yamahas Colin Edwards und Aprilias Michael Laverty kamen nicht zum Einsatz.

Wegen der heftigen Regenfälle vom Vortag waren die Streckenbedingungen alles andere als optimal. Zwar hatte der Himmel seine Schleusen in der Nacht auf Dienstag geschlossen, doch klebte jede Menge Schmutz auf dem Asphalt, der in den 24 Stunden davor auf die Strecke gewaschen worden war. Daher versuchten die Verantwortlichen die Ideallinie mit Autos sauber zu fahren.

Eifriges Testhalbjahr

Pirro und Aoyama gingen schließlich auf die Strecke, die Zeiten und die gesammelten Daten dürften Michelin aber nicht allzu sehr gefallen haben. Ingenieure der Franzosen meinten übereinstimmend, dass es ein Tag zum Vergessen gewesen wäre. Die nächste Gelegenheit auf exzessives Datensammeln hat Michelin am Montag nach dem Rennen in Katar, wenn man erneut einen Tag für die Testfahrer der Werksteams anbieten wird.

Michelin wird bis zur Sommerpause nach jedem Rennwochenende am Montag einen derartigen Reifentest veranstalten und will im Sommer die Mischungen fixieren, die man 2016 als neuer Reifenmonopolist anbieten wird. Am Montag nach dem Grand Prix in Brünn sollen die Einsatzfahrer dann das erste Mal die finale Version der Pneus für die kommende Saison aufziehen dürfen.