Die Formel 1 ist bekanntlich schon lange nicht mehr das, was sie einmal war, und die Rallye-WM entwickeln sich aus Sicht des langjährigen Michelin-Motorsportchefs Pierre Dupasquier ebenfalls in die falsche Richtung. "Die einzelnen WM-Läufe entwickeln sich immer mehr zu VIP-gerechten Veranstaltungen und ähneln immer mehr Rundstrecken-Rennen", verriet der Franzose. "Das hat mit dem wahren Geist des Rallye-Sports bald nichts mehr zu tun."

Und wo findet man nach Meinung von Dupasquier noch "echten Motorsport" in der weiten PS-Welt? "Schauen Sie sich nur an, was in der MotoGP passiert – da geht es rund!", platzt es aus dem leidenschaftlichen Franzosen heraus. "Oder Le Mans: Die Mixtur aus Performance über eine Runde und dem Langstrecken-Charakter dies 24-Stunden-Klassikers ergibt eine einzigartige Spannung."

Als einzigartig dürfen auch die Fahrstile der einzelnen Motorradasse bezeichnet werden. "Generell heben sich die Fahrstile der einzelnen Piloten deutlicher voneinander ab", erklärt Dupasquier. "So besitzen zum Beispiel Valentino Rossi und Max Biaggi ein völlig anderes Gefühl für Vorder- und Hinterreifen."

Und was macht den Mehrfachchampion aus Italien so stark? "Neben seiner Intelligenz, seinem großen Engagement und einer riesigen Portion Talent", zählt Dupasquier auf, "auch seine Fähigkeit, das Limit des Motorrads und der Reifen zu fühlen."