Auch wenn die Rennstrecke in Misano vielleicht nicht danach aussieht, sie ist ein wahrer Benzinräuber und hat in den vergangenen Jahren schon einige Fahrer an die Grenze ihres Tankinhalts getrieben. Dani Pedrosa oder Jorge Lorenzo sind schon kurz nach der Zieldurchfahrt ausgerollt und die Knappheit beim Benzin könnte auch am Sonntag etwas ausmachen - nämlich dann, wenn die Elektronik entscheidet, der Verbrauch ist zu hoch und das Gemisch muss magerer werden. Dadurch würde der betroffene Pilot Kraft verlieren und vielleicht auch das Rennen.

"Morgen wird es mit Benzin schwierig bis zum Ende. Ich hoffe, dass wir damit durchkommen", meinte Valentino Rossi. Die drei Fahrer in Reihe eins versuchten, sich cool zu geben. Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo und Casey Stoner war klar, dass es mit dem Kraftstoff eng werden könnte, aber Lorenzo meinte etwa nur trocken: "Ich denke, wir werden bis ins Ziel kommen." Auch Pedrosa schien sich keine Sorgen zu machen. "Wir wissen, dass es knapp wird, aber bislang sind wir immer ins Ziel gekommen." Gleich sah es auch Stoner.

Der Reifenschlüssel

Und der Australier ist auch einer von zwei Fahrern, die Rossi als Konkurrent um einen Podestplatz sah. "Ich denke, der Schlüssel morgen wird der Hinterreifen. Wenn man den weichen verwenden kann, hat man einen Grip-Vorteil, vor allem zu Beginn. Ich glaube, Lorenzo und Pedrosa sehen besser aus als wir, es wird also schwierig, sie zu schlagen. Um Platz drei werden wohl ich, Stoner und auch Spies fahren." Dabei wird Rossi aber auch mit seiner Schulter kämpfen müssen, denn in den drei harten Bremszonen vor Rechtskurven macht sie Probleme. "Ich habe dort Schmerzen und verliere beim Bremsen so 0,1 Sekunden."

Und auch Beschleunigung und Top Speed machen Yamaha weiter Sorgen. Zum Top Speed seiner Maschine sagte Rossi nur: "Sie weint." Bei der Beschleunigung sah er ganz klar Honda im Vorteil. "Das Gewicht von Dani und der gute Antrieb der Honda sorgen dafür, dass sie schneller beschleunigt. Dani fährt aber auch sehr gut, denn die Kurve vor der Zielgeraden ist auch sehr schwierig."