Das Warm-Up der Moto3 stellte die Piloten vor schwierige Bedingungen: Regen, Pfützen in den Bodenwellen von Silverstone und deutlich kühlerer Asphalt als in den vorherigen Trainings wirbelten das Klassement ordentlich durcheinander. Danny Kent ging auf seiner Heimstrecke forsch zu Werke und fuhr mit 2:30.103 die schnellste Zeit – wie nah er dabei am Limit war, zeigte sich, als er kurz darauf mit einem heftigen Highsider zu Sturz kam, an seine Zeit kam dennoch niemand mehr heran. Pole-Setter Navarro setzte auf Sicherheit und lag am Ende auf Rang sieben. Kents WM-Verfolger Enea Bastianini ging sehr behutsam in sein Warm-Up und kam nicht über den 22. Platz hinaus. Philipp Öttl tat sich in Silverstone auch auf nassem Asphalt schwer. Am Ende lag er auf Rang 28.

Die Platzierungen: Ganz vorne lag trotz Sturz Lokalheld Kent, gefolgt von Kornfeil und Hanika. Dahinter reihten sich Martin, Binder, Antonelli und Navarro ein. Die Top Ten voll machten Vinales, Oliveira und ein im Regen erstarkter Locatelli. Indianapolis-Sieger Loi kam auf Rang elf.

Die Zwischenfälle: Bereits nach fünf Minuten kam Vazquez nach einem Hinterrad-Rutscher zu Sturz, wobei er sein Motorrad schwer demolierte. Teamkollege Kent hatte am Ausgang von Village Corner wenig später einen bösen Highsider. Er blieb unverletzt, konnte aber nicht weiterfahren.

Das Wetter: Bei Regen und dunklen Wolken am Himmel kühlte sich der ohnehin nicht besonders griffige Asphalt von Silverstone auf niedrige 18 Grad ab, die Lufttemperatur lag nurmehr bei 16 Grad. Auch bis zum Rennen werden sich die Bedingungen nicht mehr wesentlich verbessern.

Die Analyse: Kent dominierte das Warm-Up im nassen Silverstone, bis er heftig vom Motorrad geworfen wurde. Augenscheinlich blieb er zwar unverletzt, bescherte aber seinen Mechanikern vor dem Start noch viel Arbeit. Ob er im Rennen wieder ähnlich optimistisch zu Werke gehen wird, sei dahingestellt. Immerhin ist er bei seinem Heim-GP ohnehin extrem motiviert. Die meisten Moto3-Piloten setzten im Warm-Up nicht auf schnelle Zeiten, sondern darauf, ein gutes Regen-Setup zu finden. Dementsprechend spiegeln ihre Zeiten wohl kaum die Pace wieder, die sie im Rennen auf nassem Asphalt am Limit gehen können. In guter Position befindet sich Hanika, der aus der ersten Reihe ins Rennen geht und auch im Regen schnell fahren konnte. Ein großes Fragezeichen steht hinter Vazquez. Er kam das ganze Wochenende nicht optimal mit der Strecke klar und schaffte im Warm-Up vor seinem Sturz keine einzige fliegende Runde.