Moto GP: Aleix Espargaro gewinnt den Silverstone-Krimi

Die MotoGP meldete sich in Silverstone mit einem wahren Krimi aus der Sommerpause zurück. Erst in der letzten Runde zog Aprilia-Kapitän Aleix Espargaro an Titelverteidiger Francesco Bagnaia am Ausgang der Copse-Kurve vorbei und machte damit den Sieg von Startplatz 12 perfekt. Nachdem das Rennen bei zunächst guten Bedingungen starten konnte, sorgten für Silverstone typische Regenfälle am Ende des Rennens noch einmal für Spannung. Für Espargaro war es der zweite, für Aprilia war es ein historischer MotoGP-Sieg. Das letzte Mal, dass ein Fahrer ein Trockenrennen von weiter hinten als Startplatz 12 gewann, war vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten. Marco Melandri siegte 2006 in der Türkei von Startplatz 14 aus für Honda. Brad Binder komplettierte das Podest vor Miguel Oliveira und Maverick Vinales. Marco Bezzecchi, Fabio Quartararo und Marc Marquez stürzten. In der Weltmeisterschaft führt Bagnaia nun 41 Punkte vor Jorge Martin, der sich Platz zwei zurückholt. Bezzecchi liegt als Dritter jetzt 47 Punkte zurück.

Den Sieg im Moto2-Rennen konnte sich Fermin Aldeguer vor Aron Canet und Pedro Acosta sichern. In der Moto3 gewann David Alonso vor Ayumu Sasaki und Daniel Holgado. In der MotoE konnte sich Randy Krummenacher im ersten und Mattia Casadei im zweiten Rennen durchsetzen.

DTM am Nürburgring: Doppelsieg für Lamborghini

Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) und Maximilian Paul (GRT-Lamborghini) hießen die beiden Sieger beim vierten DTM-Rennwochenende auf dem Nürburgring. Während Lambo-Werksfahrer Bortolotti am Samstag von der Pole souverän seinen ersten DTM-Sieg vor Lucas Auer (Winward-Mercedes) sowie Thomas Preining (Manthey-Porsche) feierte (und am Sonntag wegen eines technischen Problems nicht starten konnte), sorgte im regnerischen Sonntagsrennen Newcomer Paul für eine absolute Sensation. Der GRT-Pilot gewann bei seinem ersten DTM-Einsatz 2023 vom 13. Startplatz und verwies Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche) sowie Auer auf die weiteren Plätze.

Porsche-Werksfahrer Preining sichert sich mit 106 Punkten die inoffizielle Halbzeit-Meisterschaft in der DTM. Bortolotti (88 Punkte) und der amtierende DTM-Champion Sheldon van der Linde (87 Punkte) aus dem BMW-Team Schubert Motorsport folgen auf den Plätzen zwei und drei. David Schumacher (Winward-Mercedes) schlug nach seiner Strafe am Samstag in Folge einer Kollision mit Markenkollege Luca Stolz zurück, sicherte sich den dritten Startplatz und fuhr als Neunter erstmals in die Top-10.

WRC in Finnland: Evans-Sieg bei Rovenperä-Crash

Toyota-Pilot Elfyn Evans feierte beim Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Finnland in einer dominanten Art und Weise nach 2021 seinen zweiten Sieg auf finnischem Boden. Der Waliser hatte beim Zieleinlauf fast 40 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Thierry Neuville und dessen Hyundai. WM-Spitzenreiter Kalle Rovenperä (Toyota) wurde seiner Favoritenrolle in den ersten Stages gerecht, bis er wegen eines Überschlags vorzeitig aufgeben musste.

Evans nutzte die Gunst der Stunde und legte den Grundstein für seinen siebten WRC-Triumph am Samstag mit sieben von acht Stage-Siegen. In der WRC-Gesamtwertung hat er bei noch vier ausstehenden Rallyes einen Rückstand von 25 Punkten auf Toyota-Markenkollege und Titelverteidiger Rovenperä. Hinter Evans und Neuville komplettierte Takamoto Katsuta (Toyota) das Podium als Dritter. Stark: Hinter Teemu Suninen (Hyundai) auf P4, belegte Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala bei seinem einmaligen WRC-Comeback den fünften Rang.

IMSA: Penske mit Start-Ziel-Sieg auf der Road America

Porsche Penske feierte auf der Road America in Elkhart Lake, Wisconsin mit dem Porsche 963 einen Start-/Ziel-Sieg. Das Team rund um Matt Campbell und Ex-Formel-1-Fahrer Felipe Nasr übernahm am Start des Rennens die Führung und gab sie bis zum Ende nach einer Renndauer von 2:40 Stunden nicht mehr wieder her. Dabei hatte Penske das Glück auf seiner Seite, denn die eigentlichen Polesitter, der Action-Express-Cadillac mit der Startnummer 31, versetzte sich durch einen Unfall beim Warm-Up selbst ans Ende des Feldes.

Für BMW war es ein rabenschwarzer Nachmittag, Foto: BMW M Motorsport
Für BMW war es ein rabenschwarzer Nachmittag, Foto: BMW M Motorsport

BMW hingegen erlebte ein Rennen zum Vergessen. Bereits in der Eröffnungsrunde rutschte Connor De Phillippi mit seinem BMW M Hybrid V8 ins Kiesbett. Daraus konnte sich der Amerikaner zwar befreien, doch einige Runden später drehte sich der BMW, vermutlich aufgrund eines Folgeschadens der ersten Runde, in die Mauer. Später erlitt das Team aus München einen kompletten Rückschlag, da auch Philipp Eng nach 55 Runden gezwungen war, seinen LMDh-Boliden aufgrund eines technischen Defekts abzustellen.

Indycar: Kyle Kirkwood gewinnt auf den Straßen von Nashville

Kyle Kirkwood gewann für Andretti-Honda das Stadtrennen von Nashville, den sogenannten 'Music City Grand Prix'. Damit feierte er den zweiten Indycar-Sieg in seiner Karriere. In einem von zahlreichen Unfällen und unterschiedlichen Reifenstrategien geprägten Rennen setzte Andretti bei Kirkwood auf die richtige Strategie und ermöglichte dem US-Amerikaner eine Aufholjagd vom achten Startplatz. Scott McLaughlin musste sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben, Dauergewinner Alex Palou komplettierte das Podium auf Platz 3. Damit war der Gesamtführende Chip-Ganassi-Pilot noch recht gut bedient, denn durch eine späte Rotphase nach einem Crash zwischen Felix Rosenqvist (McLaren-Chevrolet), dem IndyCar-Rookie Agustin Canapino (Juncos-Chevrolet) und Benjamin Pedersen (Foyt-Chevrolet) musste sich Palou keine Sorgen mehr um seinen Spritverbrauch machen.

Die Gesamtführung ist für Palou allerdings weiterhin nicht in Gefahr. Mit 513 Punkten führt der Spanier vier Rennen vor Saisonende die Gesamtwertung mit 84 Punkten Vorsprung vor Josef Newgarden an. Scott Dixon bleibt Dritter mit 387 Punkten.

Kyle Kirkwood im Andretti-Honda
Kyle Kirkwood gewann auf den Straßen von Nashville, Foto: LAT Images

NASCAR Michigan: Buscher siegt vor Truex

Das 23. Saisonrennen auf dem Michigan International Speedway über 200 Runden wurde wetterbedingt am Sonntag mit 105 Minuten Verspätung gestartet. Polesetter Christopher Bell führte das Rennen zunächst an, bevor sein Gibbs-Teamkollege Martin Truex Junior ihn überholte und die erste Stage nach 45 Runden überlegen gewann.

Die zweite Stage endete nach 74 Runden in der Boxengasse, weil ein erneuter Regenschauer für eine Rotphase sorgte. Angesichts des anhaltenden Regens und der fehlenden Flutlichtanlage, setzten die Rennkommissare die Fortsetzung des Rennens für Montagmittag an (18:00 Uhr MESZ).

Mit Chase Elliott, William Byron und Kyle Busch waren zu diesem Zeitpunkt bereits drei Top-Fahrer nach Unfall ausgeschieden. Beim Restart am Montag wird Tyler Reddick im 23XI-Toyota das Feld anführen. Zweiter war zum Zeitpunkt des Abbruchs Alex Bowman vor Kyle Larson, Truex und Erik Jones.

Chris Buescher gewann das fortgesetzte Rennen am Montag und feierte damit den zweiten Sieg in Folge. Es war gleichzeitig sein erster Sieg auf dem Superspeedway und der vierte Erfolg in seiner Karriere.

WRX in Belgien wegen Folgen des Feuerunfalls abgesagt

Das ursprünglich für dieses Wochenende geplante Rennen der Rallycross-Weltmeisterschaft im belgischen Mettet musste vom Veranstalter abgeblasen werden. Die Absage liegt in den anhaltenden Untersuchungen der FIA bezüglich des verheerenden Feuer-Vorfalls vor wenigen Wochen in Lydden Hill begründet. Beim England-Lauf gerieten die beiden Elektro-Lancia-Delta des Teams Special One Racing (Sebastien Loeb/Guerlin Chicherit) während eines Ladevorgangs in Flammen. In Mettet ging wie zuletzt in Lydden Hill nur die Klasse RX2e an den Start, darunter mit einigen namhaften WRX-Gaststartern. Ob das nächste Rennen auf dem Estering (19.-20. August) in Deutschland, wo die Serie erstmals seit 2019 gastieren würde, stattfinden kann, bleibt unklar.

Copenhagen Historc Grand Prix: Danner holt Streckenrekord

Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner erzielte beim Copenhagen Historic Grand Prix einen neuen Streckenrekord. Im zweiten Rennen der Tourenwagen Legenden konnte er eine Bestzeit von 1:07.550 Minuten in den Asphalt des Stadtkurses brennen. Unterwegs war der ehemalige Formel-1-Fahrer mit einer Mercedes-AMG C-Klasse. Den Rennsieg vom Vortag konnte er, nach einem technischen Defekt, allerdings nicht wiederholen.