Aufgrund einer Handverletzung aus den Testfahrten begann die Moto2-Saison 2023 für Lukas Tulovic erst vor zwei Wochen mit dem Spanien Grand Prix so richtig. Nachdem der Deutsche dort auch gleich den ersten WM-Punkt des Jahres erzielte, gelang ihm in Le Mans ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Er qualifizierte sich am Samstag erstmals für Q2 und verpasste die Top Ten im Frankreich-GP als Elfter nur um Haaresbreite.

"Nach Jerez war es unser Ziel, den nächsten Schritt zu machen und das haben wir auch geschafft", freute sich Tulovic am Sonntagnachmittag über das beste Moto2-Resultat seiner noch jungen Karriere. Den Grundstein dafür hatte er bereits am Samstag gelegt: Obwohl der IntactGP-Pilot in Q1 nur einen Run absolvierte, qualifizierte er sich als Zweiter souverän für Q2.

Daran war Tulovic in Jerez als Sechstschnellster noch gescheitert. Zwei Wochen später machte er es besser und erkämpfte sich in Q2 letztlich den 15. Startplatz. Auf die überlegene Pole-Zeit von Sam Lowes fehlten 1,003 Sekunden. "Wir sind besser ins Wochenende gestartet, haben uns besser qualifiziert und damit einfach auch eine bessere Ausgangslage fürs Rennen geschaffen", weiß der Deutsche.

Nutzen konnte er diese zunächst aber nicht. In der Startphase des Moto2-Rennens verlor Tulovic zwei Positionen und fiel zum Start der zweiten Runde auf P17 zurück. Dann sorgte ein heftiger Unfall zwischen Albert Arenas, Aron Canet und Manuel Gonzalez allerdings für eine Rennunterbrechung. Beim Restart wurde die ursprüngliche Startaufstellung angewandt, Tulovic bekam eine zweite Chance - und nutzte sie diesmal. Der IntactGP-Pilot schoss auf Platz zehn nach vorne.

In Turn 11 verbremste er sich jedoch leicht und verlor zwei Positionen an Ai Ogura und Sergio Garcia. Wenig später machte er einen Platz wieder gut, als Pedro Acosta aus dem Rennen stürzte. In der Schlussphase überholte Tulovic dann noch Joe Roberts und beendete das Rennen damit knapp außerhalb der Top Ten auf Platz elf. Auf die vor ihm fahrenden Ogura und Garcia fehlten weniger als neun Zehntelsekunden.

Lukas Tulovic musste sich Sergio Garcia nur knapp geschlagen geben, Foto: LAT Images
Lukas Tulovic musste sich Sergio Garcia nur knapp geschlagen geben, Foto: LAT Images

Tulovic optimistisch: Noch viel Verbesserungspotenzial

"Zur Top Ten ist es nicht mehr weit", sagt der Baden-Württemberger deshalb und freute sich über die gezeigte Leistung: "Ich konnte dieses Wochenende viel von Top-Fahrern wie Ogura lernen und bin insgesamt zufrieden mit der Pace, die ich gezeigt habe. In einigen flüssigen Passagen war ich sogar schneller [als die Fahrer vor mir, Anm.] und bin gegen Rennende phasenweise näher herangekommen."

Auf Rennsieger Tony Arbolino fehlten Tulovic im auf 14 Runden verkürzten Frankreich-GP nur etwas mehr als zehn Sekunden. In Jerez waren es nach 21 Umläufen noch 26,709 Sekunden auf Dominator Lowes. Die Entwicklung beim IntactGP-Fahrer geht also in die richtige Richtung. Trotzdem sieht er schon jetzt Verbesserungspotenzial für Mugello: "Auf der Bremse kann noch mehr gehen. Da müssen wir hier und da noch am Setting feilen. Insgesamt haben wir aber ein gutes Bike auf die Strecke gebracht und ich konnte ein gutes Rennen fahren."