Marcel Schrötter darf rund drei Stunden nach dem Ende des Moto2-Rennens jubeln. Der 26-jährige Deutsche erbt aufgrund einer nachträglichen Strafe gegen Brad Binder einen Platz und wird beim Argentinien-GP somit als Fünfter geführt.

Für Schrötter eine späte Genugtuung, denn ausgerechnet Binder hatte ihn in der vorletzten Runde mit einem harten Manöver aus dem Podestkampf gerissen und bis auf Platz sieben zurück geschickt. Ein Manöver, das Schrötter nach dem Rennen scharf kritisiert hatte.

Schrötter sauer auf Binder

"Wenn man ein bisschen verfolgt, wie Brad Binder seine Attacken reitet und auch in den Trainings mit Berührung überholt", holte Schrötter im Interview mit ServusTV aus. "Dass man jeden Fahrer beim Überholen berühren muss, da kommt dann irgendwann der Punkt wo es um die Sportlichkeit geht. Es wäre schön, wenn man so einen Fahrer mal mit ein bis zwei Positionen bestraft, denn sonst passiert irgendwann einmal etwas."

Tatsächlich untersuchten die Stewards nach dem Rennen die Aktion gegen Schrötter in Kurve 3 an. Letztlich kam das von Freddie Spencer angeführte Gremium zu dem Schluss, Binder wegen seiner riskanten Fahrweise nach Artikel 1.21.2 des Sportlichen Reglements zu bestrafen und im Endklassement einen Rang nach hinten zu versetzen. Da Binder unmittelbar vor Schrötter ins Ziel kam, erbt der Deutsche nun den 5. Rang des Südafrikaners. Es war aber nicht die einzige grenzwertige Aktion von Binder, denn auf der letzten Runde schickte er mit einem ähnlich harten Manöver auch Luca Marini weit, der dadurch auf den 7. Platz zurückfiel.

In der WM-Wertung gewinnt Schrötter durch die Binder-Strafe einen Punkt und liegt nun 23 Zähler hinter Doppelsieger Lorenzo Baldassarri auf dem 3. Rang.