Sonntag - Rennen:

Dominique Aegerter (9.): Von Platz elf kommend zauberte Aegerter einen Superstart in das Rennen. Bereits nach wenigen Kurven war er auf Platz fünf nach vorne gekommen. Diesen konnte er im weiteren Rennverlauf aber nicht halten. In der Schlussphase kam es zu einem direkten Duell mit WM-Leader Franco Morbidelli. Lange konnte er sich wehren und ging nach einigem Hin und Her sogar in der vorletzten Runde noch einmal am Italiener vorbei. Doch schlussendlich setzte sich Morbidelli durch, Aegerter blieb Rang neun.

"Ich bin nicht ganz zufrieden, das Ziel waren ganz klar die Top-Fünf. Ich habe zwar nur elf Sekunden auf die Spitze verloren, trotzdem habe ich zu lange gebraucht, um in einen ordentlichen Rhythmus zu kommen. Ich konnte am Anfang einfach die Pace nicht mitgehen. Zum Schluss hatte ich noch einen harten Kampf mit Morbidelli. Es ging dabei nicht um eine deutlich bessere Platzierung, doch ich wollte Tom (Lüthi) ein bisschen helfen. Schade, dass es mir nicht gelungen ist, Franco hinter mir zu lassen."

Tom Lüthi (11.): Auch Lüthi kam sehr gut ins Rennen und lag nach Runde eins auf Rang sieben. Doch in der Folge brach seine Leistung komplett ein, besonders am Ende war er mehr als eine Sekunde langsamer als die Fahrer direkt vor ihm. Im Zweikampf gegen Morbidelli war er chancenlos. In der WM kassierte er damit einen Rückschlag, drei Punkte verlor er auf seinen italienischen Widersacher, der nun mit 24 Punkten Vorsprung führt.

"Ich bin extrem enttäuscht, viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Am Freitag habe ich mich im Regen sehr gut gefühlt, obwohl ich zwei leichte Stürze hatte. Heute, nach dem eigentlich guten Start, hatte ich Mühe, den Rhythmus der Spitze mitzugehen. Ich bin mehrmals fast gestürzt, fuhr total am Limit und konnte nicht mehr pushen. Außerdem hatte ich Probleme mit meinem Helmvisier. Ein Wochenende zum Vergessen. Vielleicht haben wir einfach zu viele Sachen ausprobiert."

Jesko Raffin (25.): Ein unauffälliges Rennen im hinteren Teil des Feldes zeigte Jesko Raffin. Von Rang 26 aus gestartet kam er im Ziel einen Platz weiter vorne an. Auf mögliche Punkte fehlten ihm jedoch 18 Sekunden.

"Ich konnte in der ersten Runde bereits einige Plätze gutmachen und mich gut an die Verhältnisse anpassen, obwohl ich noch einige kleine Fehler gemacht habe. Dann hatte ich dieses Problem mit dem Visier, ich habe plötzlich überhaupt nichts mehr gesehen. Es war so schlimm, dass ich mir sogar überlegt habe, zur Box zurückzufahren um den Helm zu wechseln. Ich habe mich verkrampft und die Bremspunkte nicht mehr gesehen - so war es unmöglich, eine gute Linie zu fahren. Sehr schade, denn ohne dieses Problem bin ich überzeugt, dass ich um Punkte hätte fahren können."

Samstag - Qualifying:

Dominique Aegerter (11.): Ein wohl nur mäßig zufriedenes Schweizer Trio führte Dominique Aegerter im Qualifying von Motegi an. Der Kiefer-Pilot belegte Rang elf und geht im Rennen damit aus der vierten Reihe ins Rennen. Sein Rückstand auf die Pole betrug am Ende 1,4 Sekunden. Aegerter gelang damit im Vergleich zum dritten Training aber ein deutlicher Satz nach vorne, dort war er nur 24.

"Heute Vormittag war die Strecke weniger nass als gestern. Wir hatten aber etwas mehr Mühe als bei strömendem Regen. Das heißt, wenn die Bedingungen morgen während des Rennens ähnlich sein sollten, dann haben wir noch etwas Arbeit vor uns. Am Nachmittag brauchte es allerdings auch im Qualifying eine Weile, bis wir schließlich auf Touren kamen. Zunächst gingen wir mit Regenreifen auf die Strecke. Doch mit diesem Package hatte ich auf schon fast trockener Piste kein gutes Gefühl. Daher haben wir gar nicht lange gefackelt, sondern sind schnell zu einer Trockenabstimmung gewechselt. Mit Slicks ging es eigentlich ganz gut, doch zum Schluss konnte ich einfach nicht in diesem Ausmaß wie die Konkurrenz zulegen."

Tom Lüthi (13.): Der WM-Kandidat kämpfte im Qualifying mit erheblichen Problemen. Die nun trockene Strecke kam Lüthi nicht entgegen, er brauchte extrem lange, um auf eine gute Zeit zu kommen. Sein letzter Versuch brachte den 31-Jährigen immerhin auf Rang 13, was ihn aber nicht zufriedenstellen dürfte. Immerhin: Sein WM-Rivale Franco Morbidelli kämpfte ebenfalls mit Schwierigkeiten und startet am Sonntag sogar zwei Plätze hinter Lüthi.

"Heute Nachmittag hat es überhaupt nicht funktioniert. Anfangs kam ich mit den Regenreifen überhaupt nicht auf Touren, war total am Limit. Als sich abzeichnete, dass die Slicks wohl effizienter waren, bin ich sofort zur Box zurückgefahren um den Wechsel vorzunehmen. Nach anderthalb Tagen bei Regen ist es aber eine Lotterie, die richtige Einstellung für das Trockene zu finden. Man könnte jetzt sagen, Morbidelli sei nicht besser gewesen - was mich hierbei aber stört ist, dass wir damit die Gelegenheit verpasst haben, ihm gegenüber im Vorteil zu sein."

Jesko Raffin (27.): Erneut nur im hinteren Teil des Feldes landete Jesko Raffin. Platz 27 bedeutet das schwächste Ergebnis für Raffin an diesem Wochenende, ausgerechnet im Qualifying. Sein Rückstand war mit 3,5 Sekunden extrem groß. Hoffnungen auf Punkte sind eher nicht berechtigt.

"Es ist wirklich ärgerlich, wir hätten die Mittel gehabt, um uns für die Top-20 zu qualifizieren. Wir haben zu lange damit gezögert, auf die Slicks zu wechseln und haben erst eine Zwischenlösung gewählt: Regenreifen vorne, Slicks hinten. Als ich dann auch vorne auf Slicks wechselte, blieben mir nur noch drei Runden, von denen ich eine aufgrund eine Sturzes von einem anderen Fahrer verlor. Ich hatte keine Chance mehr, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. Schade."

Freitag - Training

Tom Lüthi (1.): Der WM-Kandidat setzte in Motegi direkt ein Zeichen. Musste er sich im ersten Training noch Alex Marquez um etwa eine halbe Sekunde geschlagen geben, fuhr der 31-Jährige in der zweiten Session die Bestzeit. Jedoch musste er diesem Tempo auch Tribut zollen, denn in Kurve drei stürzte er. Doch Lüthi blieb unverletzt und konnte sein Bike mit Hilfe der Streckenposten sogar neustarten. Schlussendlich reichte Lüthis schnellste Runde sogar zu Rang eins in der Tageswertung.

"Ich war etwas zu fest auf der Bremse in dieser dritten Kurve - das hat es nicht vertragen. Abgesehen von diesem Sturz war der Tag aber sehr positiv. Mein Rhythmus war nicht schlecht, trotz des Regens. Das einzige Problem, das wir im Moment haben, ist die Kälte. Zusammen mit den starken Niederschlägen hat uns das vor allem am Vormittag zu schaffen gemacht. Ich hatte wenig Gefühl in den Fingern. Dafür müssen wir eine Lösung finden, falls es am Sonntag wie vorhergesagt ebenfalls regnen wird."

Dominique Aegerter (9.): Einen soliden Auftakt verzeichnete Dominique Aegerter in Motegi. Im ersten Training platzierte sich der Suter-Pilot auf Rang acht, in Session Nummer zwei ging es sogar noch zwei Plätze weiter nach vorne. In der Tageswertung reichte diese Performance zu Rang neun, sein Rückstand auf seinen tagesschnellsten Landsmann betrug 1,3 Sekunden.

Dominique Aegerter belegte am Freitag Rang neun, Foto: Kiefer Racing
Dominique Aegerter belegte am Freitag Rang neun, Foto: Kiefer Racing

"Das Wochenende hat mit viel Regen begonnen. Doch es ist hier unter nassen Bedingungen anders zu fahren, als zuletzt in Misano. Der Asphalt auf dem Twin Ring bietet viel besseren Grip. Unsere Platzierungen in den ersten Trainings gehen mit Rang sechs und acht in Ordnung. Viel positiver stimmen uns allerdings die konstanten Rundenzeiten. FP2 bin ich überhaupt ohne Stopp durchgefahren. Die Reifen hatten also schon mehr als eine Renndistanz drauf und trotzdem war unsere Pace noch sehr flott und konstant."

Jesko Raffin (26.): Erneut im hinteren Teil des Feldes reihte sich Jesko Raffin ein. Training Nummer eins beendete er mit einem satten Rückstand von 3,5 Sekunden auf dem 26. Platz. Einen Aufwärtstrend konnte er immerhin in der zweiten Session zeigen. Drei Plätze ging es nach vorne, den Rückstand zum Schnellsten der Session - Tom Lüthi - konnte er auf 2,7 Sekunden drücken. In der Tageswertung belegte er mit diesem Rückstand den 26. Platz.

"Dass es regnete, hat wohl jeder gesehen. Was man von außen allerdings weniger gut einschätzen kann, sind die Gripverhältnisse. Diese waren trotz der Nässe relativ gut. Trotzdem müssen wir noch an der Abstimmung des Motorrads arbeiten, damit ich schneller werden kann. Wir haben noch den Samstag, um vorwärts zu kommen - dann ist bereits das Rennen. Ob Regen oder Sonne, darüber müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wir müssen schlussendlich in allen Verhältnissen konkurrenzfähig sein."