Fürst Albert von Thurn und Taxis steigt 2017 in die europäische Rallyemeisterschaft ERC ein. Er bestreitet eine volle Saison im Skoda Fabia R5 von Wevers Sport. Seinen Aufschrieb verliest der Belgier Bjorn Degandt, mit dem er 2016 bereits einige nationale Rallyes fuhr. Allerdings räumt von Thurn und Taxis ein, dass er nur sehr wenig Erfahrung im Rallyesport hat.

"Wir dachten, dass es eigentlich ganz vernünftig ist, schon auf internationalem Niveau in einem internationalen Format Erfahrungen zu sammeln - auch wenn das bedeutet, eine äußert bescheidene Herangehensweise zu wählen, was die Ergebnisse angeht und keine Angst vor Blamagen zu haben", sagte er. "Diesen Bedingungen ausgesetzt zu sein, wird mir aber dabei helfen, das Level zu verstehen und auf den ganz unterschiedlichen Oberflächen, bei verschiedenen Bedingungen und auf unterschiedlichen Gebieten Erfahrungen zu sammeln."

Die primären Ziele lauten demnach, so viele Kilometer wie möglich zu sammeln und sich nicht mit einem allzu langsamen Tempo zu blamieren. "Es wird ein wenig davon abhängen, wie gut die anderen Fahrer die Prüfungen kennen, aber ich hoffe, dass ich weniger als drei Sekunden pro Kilometer auf die Bestzeiten verliere, vielleicht 2,5 Sekunden pro Kilometer", erklärte von Thurn und Taxis.

Seine ersten Erinnerungen an den Rallyesport sind Bilder von Gruppe-B-Boliden. "Sie gelangten in meinen Kopf, als ich ein sehr kleines Kind war, daher können Sie sich vorstellen, was das mit einem kleinen Jungen macht!", meinte der 33-Jährige. "Ich habe immer davon geträumt, Rallyes zu fahren, aber meine Möglichkeiten in der Vergangenheit bedeuteten, dass ich auf Rundkursen landete, womit ich sehr zufrieden war und einige Jahre verbracht habe. Aber nun habe ich beschlossen, auf eine härtere Art von Motorsport umzusteigen."

Albert von Thurn und Taxis pilotiert einen Skoda Fabia R5, Foto: FIA ERC
Albert von Thurn und Taxis pilotiert einen Skoda Fabia R5, Foto: FIA ERC

Von Thurn und Taxis ging in den vergangenen Jahren unter anderem im ADAC GT Masters an den Start, wo er 2010 Meister wurde. Die Umstellung von Rundstreckenrennen zu Rallyes fand er 'super-schwierig'. Das Fahren sei dabei nur ein Aspekt von vielen. "Der Sport ist so viel komplexer als nur schnell zu fahren. Es ist überwältigend, um ehrlich zu sein. Aber für mich erfüllt sich ein Traum", gestand er.

Der gebürtige Regensburger ist seit dem Tod seines Vaters im Jahr 1990 das Familienoberhaupt des ehemaligen Fürstenhauses Thurn und Taxis. Bis 2001 stand er allerdings noch unter der Vormundschaft seiner Mutter Gloria.