Eigentlich wollte Michael Ammermüller nach der Genesung seiner Hand in der GP2 nur noch Vollgas geben, doch dazu müssen einen die anderen erst einmal lassen. "Auf dem ersten Reifensatz war ich eigentlich relativ gut unterwegs. Damit hätte ich bis zum Schluss Fünfter oder Sechster sein können. Auf den letzten beiden Runden habe ich dann aber Verkehr gehabt, weswegen ich die besten Sektorzeiten einfach nicht miteinander verknüpfen konnte", sagte er nach dem Qualifying gegenüber motorsport-magazin.com etwas zerknirscht. Denn mit dem zweiten Reifensatz fehlte ihm dann der Grip, weswegen er nicht mehr voll attackieren konnte und am Ende nur auf Startplatz zwölf landete.

Besonders ärgerlich war das für den Mann aus Bayern, weil er selbst genau wusste, dass viel mehr drin gewesen wäre. "Normalerweise wäre ich eben Fünfter oder Sechster, hinter di Grassi, denn ich wäre mit dem ersten Reifensatz wohl dieselbe Zeit gefahren wie er, wenn man die Sektorzeiten zusammenrechnet", ärgerte er sich. Doch im Nachhinein half es alles nichts. Da half es ihm auch nicht, dass der Circuit de Nevers in diesem Jahr seiner Meinung nach um einiges schneller als, als noch mit dem alten Belag im Vorjahr: "Sie ist auch nicht so uneben, sondern wie eine Autobahn. Vorher war das schon um einiges schlimmer. Jetzt ist es richtig eben."

Damit gibt es auch weniger Schläge, die seine frisch genesene Hand wieder beleidigen könnten. Doch die Hand macht ihm ohnehin nicht mehr viel zu schaffen. "Es geht eigentlich. Nur wenn ich massiv Übersteuern bekomme und korrigieren muss, da merke ich es schon ordentlich. Es zieht dann ziemlich, aber im Prinzip geht es", sagte Ammermüller. Was er aber noch nicht weiß, ist, wie es über die Renndistanz aussieht. "Aber über ein paar Runden geht es eigentlich ganz gut." Weniger anstrengend wäre es für ihn deswegen, im Regen zu fahren, doch das will er nicht, da er es bevorzugt, im ein Rennen Trockenen zu fahren, in dem nicht das Chaos entscheidet.

Da man im Trockenen nicht auf die Fehler der Gegner bauen kann, hat Ammermüller einen recht einfachen Plan, wie es weiter nach vorne gehen soll: "Die Strategie ist wichtig und man darf keinen Crash haben." Nun gut, ganz so einfach wird es nicht werden, trotzdem peilt er zumindest den Weg in die Top Acht an. Dabei rechnet er vor allem mit der Rennstärke der ART-Boliden. "Wir waren ziemlich konstant, ich glaube, dass die anderen eher im Qualifying stärker waren und dann etwas langsamer sein werden. ART war auch mit Hamilton und Prémat nie so weit vorne. Sie waren meist auch Vierer oder Fünfter oder so ähnlich. Sie hatten nicht oft Pole", erzählte er. Auch für ihn hätte es in diesen Bereich gehen können, es blieb aber das Aber. "Von den Zeiten hätte es bei mir schon gut ausgesehen, es war halt keine richtig schnelle dabei"