Paukenschlag in der Formel E: Virgin Racing und Teamchef Alex Tai gehen ab sofort getrennte Wege. Das gab das Team von Besitzer Richard Branson am Montag in der Woche vor dem Zürich ePrix bekannt. Genau Gründe sind nicht bekannt. In einer Pressemitteilung hieß es, Tai werde sich nun auf andere Business-Aktivitäten fokussieren.

Der neue Teamchef wird vor der kommenden Saison bekanntgegeben. In Zürich sowie beim Saisonfinale in New York Mitte Juli übernimmt der bisherige Technikchef Sylvain Filippi Tais Posten. Tai soll bis zum Ende der Saison weiter als Berater des Teams zur Verfügung stehen.

"DS Virgin Racing möchte Alex als einem der Gründer des Teams für seine Arbeit danken, es durch vier Saisons und viele Erfolge geführt zu haben", hieß es in einem Statement. "Wir wünschen ihm bei seinen künftigen Aufgaben alles Gute."

Tai arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Firmen-Imperium von Milliardär Sir Richard Branson. Eine kurze Weile war er auch Teamchef des damaligen Virgin-Teams in der Formel 1, bevor er durch Manor-Gründer John Booth ersetzt wurde. Tai begann seine Virgin-Laufbahn tatsächlich als Pilot, bevor er sich im Unternehmen immer weiter nach oben arbeitete.

Die jetzige Trennung vom Formel-E-Team kommt insofern überraschend, als dass die Truppe in der Meisterschaft sehr gut platziert ist. Virgin-Pilot Sam Bird belegt den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter Jean-Eric Vergne. In der Teamwertung ist Virgin Dritter hinter Techeetah und dem Audi-Werksteam.

Hinter dem Abschied aus dem sportlichen Bereich könnte ein bekannter Name stecken. Wie e-racing365 berichtet, könnte Marco Mattiaci in Zukunft die Rolle des Virgin-Teamchefs übernehmen. Der ehemalige F1-Teamchef von Ferrari ist Berater des chinesischen Energiekonzerns Envision Energy, der sich zuletzt beim Virgin-Team prominent eingekauft hatte.

Mattiaci arbeitete von 1999 bis 2014 bei Ferrari. In der Saison 2014 löste er Stefano Domenicali als Teamchef der Scuderia ab. Nach einer enttäuschenden Saison musste Mattiaci am Jahresende seinen Hut nehmen und wurde durch Maurizio Arrivabene ersetzt. Mattiaci verließ Ferrari komplett und übernahm 2016 für eine Weile den Posten des Motorsportchefs bei Faraday Future, die sich damals auch in der Formel E engagierten.