2023 ließ es der ehemalige Haas-Teamchef Günter Steiner nicht darauf ankommen: Er versprach eine schnelle Cockpit-Entscheidung im Sommer und hielt sein Wort. Das erfahrene Duo Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg fährt auch in der Formel-1-Saison 2024 für den US-amerikanischen Rennstall von Gene Haas.

Mit Saisonende 2024 sieht es aber ganz anders aus. Es stehen beiden Piloten (noch) viele Türen offen. Nur Ferrari und McLaren haben mit Charles Leclerc und Lewis Hamilton bzw. Lando Norris und Oscar Piastri keinen freien Sitz mehr.

Mercedes-Überraschung für Hülkenberg?

Lewis Hamiltons Wechsel von Mercedes zu Ferrari ab 2025 eröffnete die Silly Season dieses Jahr überraschend früh. Haas-Pilot Nico Hülkenberg erfuhr von dem Sensations-Wechsel wie der Rest der Formel-1-Welt: "Ich hab's online gelesen, das war auch eine Überraschung." Ist der Wechsel für den Deutschen nachvollziehbar? "Er war jetzt so lange bei Mercedes. So richtig lange. Die längste Spanne, die ich bei einem Team hatte, war vielleicht vier oder fünf Jahre. Irgendwann brauchst du auch Mal einen Tapetenwechsel, neuen Input, eine neue Herausforderung", erklärt Hülkenberg im Interview mit dem Motorsport-Magazin. Das ausführliche Gespräch mit dem Haas-Piloten findet ihr in der neuen Printausgabe #95 (gleich hier online bestellen ).

Auch Nico Hülkenberg hat nicht vergessen, dass Lewis Hamiltons Karriere bei Mercedes in den letzten beiden Jahren nicht von Erfolg geprägt war: "Ich kann das nachvollziehen - auch gerade vor dem Hintergrund, dass die letzten zwei Jahre mit Mercedes nicht vom Mega-Erfolg geprägt waren wie in der Vergangenheit. Sicherlich verständlich, dass er da einfach noch mal eine neue Challenge sucht."

Alonso, Norris & Co: Wer ersetzt Lewis Hamilton bei Mercedes? (58:37 Min.)

Ein freier Sitz bei Mercedes, den keiner wirklich auf dem Radar hatte, klingt interessant. Hat der Wechsel direkte Auswirkungen auf Hülkenbergs Zukunft? "Das wird sich zeigen. Natürlich verschieben sich dadurch überall die Dinge. Die nächsten paar Monate werden sowieso interessante Monate", so der Le-Mans-Sieger. "Klar wird da ein attraktives Cockpit frei. Jeder Fahrer will natürlich immer im bestmöglichen Auto sitzen", meint Hülkenberg und hält sich jede mögliche Option offen.

Neben einem Verbleib bei Haas und einer potenziellen Chance auf das Silberpfeil-Cockpit an der Seite von George Russell (Lese-Empfehlung: Wer ersetzt Hamilton bei Mercedes? ), wird Hülkenberg auch immer wieder mit einem Wechsel zu Audi in Verbindung gebracht. Dort könnte er bereits 2025 für Sauber antreten, um sich auf den Werkseinstieg der Ingolstädter ab 2026 vorzubereiten.

Mit Haas hat er kein Top-Auto und muss performen, um sich auf dem Fahrermarkt attraktiv zu machen. "Es hängt dann aber auch immer stark davon ab, wenn die Saison mal anfängt, wie gut die jeweiligen Fahrer mit ihren Autos performen. Aber auch, wie gut das Paket dann am Ende des Tages ist und ob es dir erlaubt, zu performen oder nicht. Je nachdem wird deine Aktie natürlich mehr oder weniger gehandelt. Von daher: Schauen wir mal."