Williams wird seine Power Units für die Formel 1 auch in Zukunft von Mercedes beziehen. Das gab Mercedes Benz am Montag um 14 Uhr bekannt. Der Deal zwischen dem britischen Traditionsrennstall und der deutschen Automarke läuft bis 2030. Williams wird also in der neuen Regel-Periode ab 2026 mit Power Units aus Brixworth beliefert werden.

Williams-Teamchef James Vowles begründete die Verlängerung mit den Worten: "Das Know-how, die Unterstützung und die Technologie, die Mercedes mitbringt, passen perfekt zu den mittel- und langfristigen Zielen unseres Teams. Diese langfristige Vereinbarung mit Mercedes ist ein positiver Schritt und gehört zu unseren strategischen Zielen für die Zukunft, während wir unser Know-how und unsere Fähigkeiten in den Bereichen Design und Fertigung weiterhin im Haus behalten."

Williams F1: Seit 2014 mit Mercedes-Power am Start

Williams ist seit der Einführung der Hybrid-Motoren in der Formel 1 2014 mit einer PU von Mercedes unterwegs. Zuvor hatte Williams in den 2000er-Jahren mehrmals den Motorenpartner gewechselt. Vor dem Umstieg zu Mercedes war der Rennstall 2013 mit Renault-Antrieb am Start. Vor allem in der ersten Hybrid-Saison war der Motor ein wichtiger Erfolgsfaktor für Williams, die 2014 zu insgesamt neun Podien fuhren. Doch im Laufe der Zeit rückte das Feld auf der Motorenseite näher zusammen und das Team aus Grove verlor zunehmend den Anschluss.

Seit 2021 zeigt der Trend aber wieder eindeutig nach oben. 2023 landete das Team auf dem siebten Platz in der Konstrukteurs-WM und damit so weit vorne wie seit 2017 nicht mehr. In Summe sammelte Williams 16 Podestplatzierungen mit Mercedes-Antrieb, die letzte davon 2021 beim Abbruch-Rennen in Spa.

George Russell sorgte 2021 für das letzte Formel-1-Podest von Williams, Foto: LAT Images
George Russell sorgte 2021 für das letzte Formel-1-Podest von Williams, Foto: LAT Images

Toto Wolff: Bestätigt unsere Gesamt-Strategie

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte bei der Bekanntgabe: "Wir freuen uns sehr, Williams Racing als unser zweites Kundenteam zu bestätigen, das wir unter dem neuen Power Unit-Reglement ab 2026 beliefern werden. Die heutige Bekanntgabe unterstreicht die Stärke des Angebots von Mercedes-Benz in der Formel 1 und bestätigt nicht nur unsere Gesamtstrategie im Motorsport, sondern stärkt diese auch."

"Wir haben unsere Zusammenarbeit mit Williams seit 2014 immer weiter ausgebaut und entwickelt. Während das Team weiterhin daran arbeitet, ein Fundament zu legen, um zukünftig wieder an der Spitze des Feldes mitzukämpfen, freuen wir uns darauf, sie mit unseren Power Units zu versorgen", so Wolff weiter.

Zweites Mercedes-Kundenteam nach McLaren

McLaren verkündete beim letzten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2023 in Abu Dhabi, dass die die Truppe aus Woking weiterhin auf Mercedes-Power setzen würde. Auch in diesem Fall hat der Deal eine Laufzeit bis zum Ende von 2030. Bei diesen beiden Kundenteams wird es aber dann wohl auch bleiben. Denn der dritte derzeitige Mercedes-Kunde, Aston Martin, geht ab 2026 als Honda-Werksteam an den Start.

Mercedes-Motorenchef Hywel Thomas erklärte bei der Bekanntgabe: "Unsere Beziehung zu Williams ist in den letzten zehn Jahren immer stärker gewachsen, und wir freuen uns darauf, diesen produktiven Ansatz fortzusetzen, wenn wir im Jahr 2026 die nächste Generation von Power Units in Angriff nehmen."

Thomas hob aber einen Moment in der Williams-Mercedes-Partnerschaft besonders hervor: Den Großen Preis von Österreich 2014. Damals landeten bei einem Mercedes-Doppelsieg die beiden Williams-Piloten auf den Rängen 3 und 4 und somit vier Mercedes-angetriebene Autos auf den ersten vier Rängen. Williams wird sich besonders gerne an diesen Grand Prix zurückerinnern, denn am Samstag sicherte sich Felipe Massa damals die bislang letzte Pole in der Geschichte des neunfachen Weltmeister-Teams.

Die Formel-1-Saison 2026 und damit auch das neue technische Reglement liegen zwar noch in weiter Ferne. Doch im Dezember wurden erstmals Bilder gezeigt, wie laut dem neuesten Entwurf die Boliden der nächsten Generation aussehen könnten. Mehr dazu: