In den letzten Rennen wackelte der siebte Platz von Williams in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. AlphaTauri näherte sich in großen Schritten. Das Team aus Grove hingegen sammelte kaum Punkte. In Las Vegas konnten Logan Sargeant und Alex Albon den Spieß umdrehen. Startplatz fünf und sechs für die beiden Piloten am Sonntag. Punkte im Rennen sind trotzdem keine Selbstverständlichkeit.

Williams dank kalter Temperaturen konkurrenzfähig

Doch warum ist der FW45 auf dem gut sechs Kilometer langen Las Vegas Strip Circuit überhaupt so konkurrenzfähig? Zum einen brachte der FW45 die Reifen trotz niedriger Streckentemperatur (12 Grad Celsius) in ein gutes Arbeitsfenster. Teamchef James Vowles sieht jedoch zwei weitere Gründe.

"Es gibt zwei Faktoren, es ist sehr kalt hier und das kommt unserem Auto entgegen. Der zweite Faktor ist, dass das Downforce Niveau wie in Monza oder Spa ist. Da waren wir auch schnell. Wenn alle wenig Abtrieb haben, sind wir tendenziell schneller", so der Brite bei Sky Deutschland.

Die neue Formel-1-Strecke in der Stadt der Sünden besteht größtenteils aus Geraden. Nur 14 Kurven gibt es, wovon einige sogar mit Vollgas durchfahren werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit erinnert stark an Monza. Daher fahren die Teams mit möglichst wenig Abtrieb.

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Mit Platz fünf und sechs im Rennen würde Williams 18 Punkte mit nach Grove nehmen. Platz sieben in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wäre damit nahezu gesichert. Der Vorsprung auf AlphaTauri würde vor dem Saisonfinale auf 25 Punkte anwachsen, sollten die Italiener keine Zähler sammeln.

"Wir hatten am Freitag viel Graining und haben deswegen Änderungen vorgenommen. Dadurch wurde das Quali-Auto etwas schlechter, aber das Renn-Auto etwas besser hoffentlich", so Alex Albon. Der Williams-Pilot startet am Sonntag von Platz sechs und wird zumindest auf ein paar Zähler hoffen.

Sargeant: Bin heute ein glücklicher Junge

Doch nicht nur Albon stellte seinen FW45 in Q3. Teamkollege Logan Sargeant tat es ihm gleich. Der Lokalmatador startet am Sonntag nur einen Platz hinter Alex Albon. „Logan ist in den letzten vier Rennen gereift. Er macht wenig Fehler und baut die Pace Stück für Stück auf. Fast jede Runde war gleichauf mit Alex“, lobt James Vowles seinen Schützling.

"Ich bin ein glücklicher Junge. Alles woran wir gearbeitet haben, ist zusammengekommen", so Sargeant selbst. Dabei hätte es um ein Haar auch weiter nach hinten geben können. Mit einer Zeit von 1:33.513 Minuten hat Sargeant nur einige Tausendstelsekunden Vorspung auf Fernando Alonso, der sich auf P10 qualifizierte.

Für den Amerikaner war die Qualifikation ein wichtiger Schritt im Kampf um sein Formel-1-Cockpit. Der zweite Williams-Sitz ist der einzige theoretisch noch freie Sitz für 2024. "Ich werde am Ende des Jahres meine Entscheidung treffen. Er macht das derzeit gut, aber ich will bis zum Ende des Jahres noch mehr Fortschritte sehen", so Teamchef Vowles.

Für das Rennen hat der Lokalmatador schon eine Strategie parat. "Ich denke, die Leute werden morgen etwas von unserer Höchstgeschwindigkeit genervt sein. Wir können auf jeden Fall gut verteidigen", verrät Sargeant.

Die könnte für die beiden Williams-Piloten essenziell werden, denn: "Wir waren heute zwar schnell, aber das Rennen wird schwierig. Ich denke, wir werden etwas zurückfallen", kündigt James Vowles an.