McLaren 2.0: Neues Formel-1-Auto steht in den Startlöchern

Angriff statt Verteidigung - hieß es für Lando Norris in Kanada. Montreal war 2023 bisher sein bestes Rennen, endlich konnte er an Alpine und Alfa Romeo dranbleiben. Sogar ein paar Überholmanöver waren drinnen. Problem: Dafür war nicht sein MCL60, sondern der Circuit Gilles Villeneuve verantwortlich. Lösung soll die B-Spezifikation des McLaren sein. Schon in Österreich.

Norris: Wir brauchen dringend Updates

"Das Auto hat sich nicht verändert", fasst Lando Norris sein erneut punkteloses Kanada-Wochenende zusammen. "Wenn wir zum letzten Wochenende zurückgehen würden, wäre es wieder genauso schlimm. Wenn wir auf eine andere Strecke gehen, ebenfalls." Der Brite hadert mit dem schlechtesten Start seiner Formel-1-Karriere. Nur 12 Punkte in 8 Rennen. Alle Hoffnungen ruhen auf dem MCL60 (B).

"Den Großteil der Upgrades werden wir bei den nächsten Rennen sehen", meint Andrea Stella. "Die größte Veränderung wird verteilt auf Österreich, Großbritannien und Ungarn stattfinden." 50 Prozent in Spielberg, und je 25 in Silverstone und Budapest. Bisher brachte der britische Traditionsrennstall nur kleine Updates.

McLaren: Neues Auto in Österreich

Schon beim Launch verkündete McLaren einen straffen Weiterentwicklungsplan, mit einem großen Update in Baku und einer B-Spezifikation noch vor der Sommerpause. "Wir merkten schon relativ früh - eigentlich zu Saisonbeginn -, dass das Auto eine grundlegende Überarbeitung benötigt", verrät der McLaren-Teamchef. "Das Neudesign beinhaltet eigentlich jedes einzelne aerodynamische Teil, deswegen verteilen wir es über mehrere Rennen."

"Ich würde sogar sagen, es betrifft das ganze Auto", beschreibt Stella das Riesen-Update. "Und es wird visuell sichtbar sein. Wir mussten sogar einige Teile unter der Verkleidung neugestalten, darum hat es einige Zeit gedauert, bis es fertig war." Hauptziel der B-Version soll mehr Abtrieb bei ähnlichen sonstigen Eigenschaften sein.

McLaren ist zuversichtlich: Mit der B-Spec soll es endlich bergauf gehen, Foto: LAT Images

Im Simulator ausprobiert wurde der neue MCL60 allerdings noch nicht. "Der Schlüssel wird sein, ob sich die Performance auf die Rennstrecke übertragen lässt. Aber unsere Korrelation war bisher gut. Überhaupt war bei dieser Generation von Autos die Korrelation mit unseren Entwicklungstools gut", betont Stella. "Das könnte der Meilenstein zu einer Trendwende in der Saison sein."

Stella: Mit Update unter Top-4-Teams der Formel 1

McLaren hat große Pläne. "Wir wollen damit am Ende der Saison unter den Top-4-Teams sein", lautet das Ziel des Neo-Teamchefs. "Wir erwarten eine Verbesserung unserer Rundenzeiten um einige Zehntelsekunden." Nach der Sommerpause ist ein weiteres Update-Programm geplant.