Formel 1, Max Verstappen auf Senna-Niveau? Der Statistik-Check

Max Verstappen eilt in der Formel 1 2023 von einem Höhepunkt zum nächsten. Wie einst Michael Schumacher und vor wenigen Jahren auch noch Lewis Hamilton sammelt er Siege am laufenden Band. Am vergangenen Grand-Prix-Wochenende in Kanada erreichte er eine ganz besondere Marke. Mit seinem 41. Formel-1-Sieg stellte er den Wert von Ayrton Senna ein.

Wir haben die Statistiken des häufig als besten Rennfahrer aller Zeiten gehandelten Brasilianers mit jenen des bislang einzigen Formel-1-Weltmeisters und Rennsiegers aus den Niederlanden verglichen. In welchen Statistiken liegt Verstappen bereits jetzt vor der Formel-1-Legende und in welchen Punkten ist ihm Senna noch überlegen?

Verstappen egalisiert Senna-Marke: Mehr Siege, aber auch mehr Rennen

Kurz einmal zum Ausgangspunkt: Verstappen und Senna liegen nun jeweils bei exakt 41 GP-Siegen in der Formel 1. Obwohl es aufgrund seines Alters unglaublich erscheint, hat Verstappen allerdings bereits mehr Rennen auf dem Buckel. Senna startete in seiner Formel-1-Karriere bei 161 Grands Prix, seinen letzten Sieg in Australien 1993 schnappte er sich beim 158. Start.

Verstappen absolvierte hingegen am vergangenen Wochenende in Montreal sein 171. Rennen in der Formel 1. Sennas Siegquote von 25,47 Prozent hält Verstappen eine Erfolgsquote von 23,98 Prozent entgegen.

Altersmäßig erübrigt sich der Vergleich zwischen den beiden natürlich. Denn Senna stieg erst im Alter von 20 Jahren vom Kart in den Formelsport auf und gab sein Formel-1-Debüt erst mit 24. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Verstappen bereits um die Weltmeisterschaft. In Verstappens derzeitigem Alter hatte der Brasilianer dementsprechend erst zwei Grand-Prix-Siege zu Buche stehen.

Qualifying-Bilanz: Senna weit vor Verstappen

Ein gänzlich anderes Bild als bei der Siegstatistik zeigt sich hingegen in der Qualifying-Bilanz. Senna dominierte in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren das Geschehen auf eine Runde, während Verstappens Stärken in den letzten Saisons eher in der Rennpace zu finden waren. Der Red-Bull-Pilot steht bei "nur" 25 Pole-Positionen, während Senna mit 65 ersten Startplätzen noch in einer anderen Dimension zu finden ist.

Wenig überraschend dominiert Senna den direkten Vergleich auch, was die durchschnittliche Qualifying-Position angeht. Im Schnitt startete der Brasilianer von Position 3,15, während Verstappen in seiner bisherigen Karriere im Mittelwert von Startplatz 5,46 ins Rennen ging.

Formel-1-Podien: Verstappen knapp vor Senna

Was die Podien angeht hat hingegen Verstappen bereits jetzt die Nase vorn. 85 Top-3-Resultate des WM-Führenden stehen 80 Podien von Senna gegenüber. Auch im Verhältnis zu den Rennteilnahmen liegt Verstappen vorne. Die Differenz beträgt allerdings weniger als 0,02 Prozentpunkte.

Kommen wir zu einem weiteren Vergleichswert: Die Führungsrunden und - kilometer. Hier schlägt das Pendel eindeutig zu Gunsten von Senna aus. Verstappen sammelte in seiner Formel-1-Karriere 2.231 Führungsrunden, während Senna 2.931 Runden lang das Feld anführte. Im Verhältnis zu den absolvierten Runden liegt Senna damit mehr als elf Prozentpunkte in Führung (35,66 Prozent zu 24,54 Prozent). Bei den Führungskilometern zeigt sich ein ähnliches Bild.

Apropos Führungsrunden: Max Verstappen hat im Moment auch was diese angeht einen Lauf. Seitdem er auf der 48. Runde des Miami-GPs Sergio Perez überholte, führte der Red-Bull-Pilot jede einzelne Formel-1-Runde an. Das sind mit Monaco, Spanien und Kanada drei komplette Rennen. In der Addition ergibt das 224 Führungsrunden en suite.

Das ist die fünftlängste derartige Serie in der Geschichte der Königsklasse. Neben Ascari und Mansell ist auch hier Ayrton Senna vor Verstappen - und das gleich zweimal. 1988 führte Senna 264 Runden am Stück an und 1989 gelangen ihm einst 237 Runden in Serie. In Österreich könnten diese Marken also schon fällig sein.