"Ein Finale im Stile einer Nummer 1", sah El Mundo beim siebten Saisonsieg des neuen F1-Weltmeisters Fernando Alonso. Kein Wunder also, dass auch in Frankreich der Renault-Sieg "auf ganzer Linie" gefeiert wurde. "Sie haben alles geholt, zuerst den Titel für Alonso vor drei Wochen in Brasilien und jetzt, mit ungeheurem Stolz, die Rennstall-Krone", freute sich die France-Soir.

Für Le Figaro war die Vorstellung der Marke mit der Raute sogar "makellos" und ein "krönender Saisonabschluss". Die Kollegen der Libération zückten deshalb bleich die Taschenrechner: "Ein Formel-1-Weltmeistertitel, das macht wie viele verkaufte Autos?", fragten sie. "Nach dem Renault-Sieg beim letzten Grand Prix der Saison in Shanghai haben die Verantwortlichen des französischen Automobilbauers Renault rasch die Taschenrechner gezückt."

Dass die Performance von Renault für den Autobauer "Gold wert" ist, davon ist auch Le Parisien überzeugt. "Denn sie bringt in der Tat Zuwachs beim Geschäft und ein glänzendes Image mit sich."

Das Image von Ferrari und Michael Schumacher erscheint unterdessen dauerhaft gefährdet. "Alonso super - Ferrari k.o.", titelte die Gazzetta dello Sport. Und selbst die spanische El Páis schrieb: "Michael Schumacher erlebte erneut einen Katastrophentag. Zu seinen vielfältigen Beschwernissen gesellten sich diesmal zwei Fehler hinzu, die bei einem mehrfachen Weltmeister unverzeihlich sind."

Auf der grünen Insel gibt es neben Michael Schumacher aber noch einen "großen Verlierer" der Saison: Jenson Button. Dennoch hielten sich die meisten Zeitungen mit dem siebenfachen Weltmeister und dessen Katastrophensaison auf: "Alles was bei Michael Schumacher in dieser Saison irgendwie nur schief gehen konnte, ging schief", schrieb die Sun.

Die britische Times fordert den Ex-Champion hingegen unterschwellig zum Rücktritt auf: "Michael Schumacher dementiert, dass er zurücktreten will. Aber ein miserabler China-Grand-Prix könnte ihn dazu zwingen, es erstmals in Erwägung zu ziehen. Das letzte Saisonrennen war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte für Schumacher. Beim langen Weg zurück in die Boxengasse hatte er genug Zeit zum Nachdenken über seine aberwitzige Darbietung."