Der Tag der Deutschen

Der Renntag in Interlagos verlief für die beiden Deutschen sehr viel besser als zuletzt: Mit den Rängen 4 und 8 sicherten sich beide Schumacher-Brüder wichtige WM-Zähler, wobei sich nur der ältere darüber auch freuen konnte.

Für Ralfs Toyota Team ist die Aufholjagd auf Ferrari durch den vergrößerten Rückstand in der Konstrukteurs-WM nun beinahe schon vorüber. "Der heutige Grand Prix war ein hartes Stück Arbeit", lautete demnach Ralfs Fazit. "Das Auto entwickelte sich sehr gut im Laufe des Wochenendes, und nach dem Freien Training am Samstag war ich sehr optimistisch für das Rennen. Ich war auch guter Dinge für die Qualifikation und rechnete mit einer Startposition unter den ersten Fünf. Leider hat Michelin uns falsche Vorderreifen für die Qualifikation zur Verfügung gestellt - und somit auch für´s Rennen. Die Reifen kamen aus einer älteren Produktionszeit und hätten eigentlich gar nicht zu diesem Wochenende mitgenommen werden sollen. Während eines Tests waren sie schon mehrmals vorgeheitzt worden und somit nicht mehr 'frisch' und haftend, wie sie hätten sein sollen. Sicherlich hat es mich Zeit gekostet im Qualifying und war bestimmt nicht vorteilhaft für das Rennen."

"Es ist enttäuschend, dass Michelin solche Fehler begeht, doch bin ich sicher, dass dies nicht noch einmal geschehen wird", so der angefressene Ralf, der im nächsten Jahr mit Bridgestone-Reifen fahren wird. "Wir genießen eine lange und gute Zusammenarbeit, doch es ist nicht das erste Mal, dass ich Leittragender eines Fehlers von Michelin bin. Wie dem auch sei, das Rennen hat letztendlich noch einen Punkt für mich mit sich gebracht. Doch haben wir wieder wertvolle Punkte gegenüber dem vor uns liegenden Team in der Konstrukteursmeisterschaft verloren."

Michael Schumacher kam dies natürlich ebenso entgegen wie sein durchaus "vernünftiges" Rennen. "Mein Rennen war okay, auf jeden Fall besser als zuletzt", bilanzierte er. "Vielleicht schaffen wir es ja, in den nächsten beiden Rennen nochmals einen drauf zu legen, so dass wir mit einer Aufwärtstendenz in die Winterpause gehen."

Der Brasilien GP hat ihm auf alle Fälle "mehr Spaß" gemacht als die meisten vorangegangen Rennen in dieser Saison. "Wir konnten kämpfen und haben sogar einen der Renaults besiegen können."

Der Tag des Österreichers

Für den einzigen aktiven Österreicher verlief der Brasilien GP zwar akzeptabel, doch hätte sich Christian Klien nach einer guten Fahrt auf Rang 9 einen WM-Zähler verdient gehabt.

"Wie erwartet waren wir auf den Long Runs nicht schnell genug", fasste er das Hauptproblem zusammen. "Ich hatte Probleme mit der Traktion an der Hinterachse, besonders mit viel Sprit an Bord. Das Auto war mit weniger Sprit leichter zu fahren, aber wir hatten einfach nicht die Pace."