Sergio Perez fehlt bei Red Bull in der Formel-1-Saison 2021 bisher der Anschluss an Max Verstappen. Das fünfte Rennen in Monaco soll endlich den Weg in die Erfolgsspur weisen. Es ist nicht nur Perez' eigene vom Start ins Jahr gesetzte Deadline. Der legendäre Stadtkurs soll der entscheidende Gradmesser für seine Zukunft im Top-Team sein. Die Enttäuschung von Barcelona hat er hinter sich gelassen, ebenso wie die Verletzung, die ihn im Qualifying ausbremste.

"Du brauchst in Monaco das Vertrauen in dein Auto. Wenn ich es hier über das Wochenende aufbauen und mich eins mit dem Auto fühlen kann, wäre das für den Rest der Saison sehr gut", so der 31-Jährige. "Wenn du dieses Vertrauen in Monaco aufbauen kannst, geht es überall woanders auch. Es ist für mich ein sehr wichtiges Wochenende, was das Vertrauen angeht, denn bisher fehlt mir das."

Spanien war für Perez ein regelrechter Tiefpunkt in seiner frischen Ehe mit Red Bull. Im Zeittraining drehte er sich, sodass er das Rennen vom achten Startplatz in Angriff nehmen musste. Dadurch war jegliche Chance auf einen Kampf an der Spitze schon vor dem Start verloren. Der Grund für den kostspieligen Fehler war körperlicher Natur.

Schulterprobleme gelöst, Monaco-Qualifying muss sitzen

"Es war ein Problem mit meiner Schulter, das im Qualifying sehr schmerzhaft war. Aber das war eine einmalige Sache. Wir haben die Ursache verstanden und wissen, was wir dagegen tun können. Es sollte keine Schwierigkeiten mehr machen", versichert Perez gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass sich eine derartige Enttäuschung in Monaco nicht wiederholen soll.

Einen schlechteren Ort für ein misslungenes Zeittraining könnte sich der Routinier auch nicht aussuchen. "Das Qualifying ist hier wichtiger als auf jeder anderen Rennstrecke. 99 Prozent deines Resultats entscheiden sich am Samstag. Es wird wichtig sein, am Samstag die perfekte Runde zu fahren", so Perez.

2016 stand er für Force India im Fürstentum als Dritter auf dem Podest. Obwohl er mit dem RB16B über das mit Abstand beste Auto seiner Karriere verfügt, gelang ihm bisher nicht der Sprung aufs Treppchen. "Es würde mir sehr viel bedeuten, weil es mein erstes Podium mit Red Bull wäre", sagt er.

Perez will Red Bull gerecht werden

Ein Top-Resultat wäre nicht nur für die Moral ein wichtiger Boost. In der Gesamtwertung liegt Perez mit 32 Punkten an sechster Stelle. Red Bulls Defizit gegenüber Mercedes beträgt in der Konstrukteurswertung 29 Zähler. "All der Druck kommt von mir selbst", beteuert Perez, dass der Erfolgsdruck innerhalb des Teams für ihn keine Rolle spielt.

"Ich will das Maximum herausholen, was das Potential des Autos anbelangt. Das Team macht mir keinen Druck. Ich weiß, welchen Job ich machen muss und sie brauchen mir das nicht sagen", erklärt er weiter. "Es geht auch nicht nur darum, Max zu helfen. Ich muss dort sein, wo das Auto hingehört. So einfach ist das."

Bis auf das Wochenende in Barcelona war Perez mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden, auch wenn er in Imola durch einen Fahrfehler die Chance auf ein Top-Ergebnis verspielte. Dafür besiegte er Verstappen im Qualifying und scheiterte nur knapp an der Pole Position.

Perez hält sich an Verstappen: Messlatte statt Experimente

"Wenn wir Barcelona außen vor lassen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Es war ein sehr schlechter Samstag, aber abgesehen von diesem Rennen gibt es viel Positives und wir haben gute Fortschritte gemacht", sagt er. Vor der Saison gab er sich fünf Wochenenden, um mit dem neuen Arbeitsgerät bei 100 Prozent zu sein.

Die für 2021 von 180 auf 120 Minuten reduzierte Trainingszeit am Freitag wirkt sich seiner Ansicht nach negativ auf seine persönliche Entwicklung aus. "Du musst im Training sofort am Limit sein und hast nicht viel Zeit, am Setup zu arbeiten. Wir gehen am Sonntag oft blind in das Rennen", so Perez.

Andererseits verfolgt er einen anderen Ansatz als seine Vorgänger bei Red Bull. Pierre Gasly begann früh, sich im Setup des Autos zu verlieren, was von der Teamführung kritisiert wurde. Perez hingegen hält sich an die Messlatte im Team: "Es macht für mich nicht viel Sinn, in eine andere Richtung zu gehen. Max hat bewiesen, dass seine Richtung gut funktioniert. Ich sehe gutes Potential, wenn ich dort hinkommen kann."