Eigentlich hätte heute mit dem Bahrain GP das zweite Formel-1-Rennen des Jahres 2020 starten sollen, der wegen der Corona-Krise bekanntlich verschoben wurde. Seit 2004 ist das Rennen auf dem Bahrain International Circuit Bestandteil des F1-Kalenders und fand in fast jedem Jahr statt. Nur 2011 wurde der Grand Prix wegen der politischen Situation vor Ort nicht ausgetragen. Motorsport-Magazin.com blickt zurück auf das Rennen vor zehn Jahren, bei dem die Formel 1 einen neuen Streckenverlauf nutzte.

Formel 1 2020: Welcher Fahrer gewinnt die Teamduelle? (27:56 Min.)

2010 wurde der Start der Formel-1-Saison mit viel Spannung erwartet: Michael Schumacher gab sein Comeback, mit HRT, Virgin und Lotus steigen drei neue Teams in die Meisterschaft ein und nicht zuletzt sollte der Auftakt in Bahrain mehr Action bereithalten als in den Jahren zuvor. Die Verantwortlichen hatten sich entschieden, die Formel 1 über eine längere Streckenvariante fahren zu lassen. Das sollte zu mehr Überholmanövern sorgen.

Das Endurance-Layout des Bahrain International Circuit war knapp 900 Meter länger als die bis dahin genutzte Version. Eine Runde umfasste 6,3 Kilometer. Die zusätzliche Schleife begann nach Kurve vier. Für die Fahrer ging es durch eine winklige und langsame Passage mit neun Kurven, die vor dem ursprünglichen fünften Turn wieder auf die bekannte Strecke traf.

Die Pläne der Verantwortlichen gingen im Rennen allerdings nicht auf. Es gab nur wenige Überholmanöver. Das Trostpflaster für die Fans: Immerhin spielten sich einige dieser an der Spitze ab. Sieger Fernando Alonso und der zweitplatzierte Lewis Hamilton setzten sich auf der Strecke gegen den lange führenden Sebastian Vettel durch.

2010 fuhr die Formel 1 auf einer längeren Version des Bahrain International Circuit, Foto: Bahrain International Circuit
2010 fuhr die Formel 1 auf einer längeren Version des Bahrain International Circuit, Foto: Bahrain International Circuit

Die Action auf der Strecke wurde durch einen weiteren Faktor reduziert. Wegen der erweiterten Strecke legten die Fahrer im Rennen weniger Runden zurück als zuvor. Damit passierten sie seltener potenzielle Überholpunkte wie die Start-Ziel-Gerade.

Kritik an Endurance-Layout

Das neue Streckenlayout kam bei den Beteiligten nicht gut an. "Der Boxenstopp bringt noch etwas Bewegung, danach fährt jeder hinter dem anderen her, weil man nicht überholen kann", sagte Schumacher nach dem ersten Rennen seines Formel-1-Comebacks. Dem stimmte der damalige McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zu: "Wenn wir heute in Runde 5 eine Safety-Car-Phase gehabt hätten, wären alle an die Box gegangen, hätten die harten Reifen aufgezogen und wären bis Runde 49 durchgefahren."

Die Verantwortlichen in Bahrain reagierten frühzeitig auf die Kritik. Noch im Sommer 2010 kündigten sie an, im darauffolgenden Jahr wieder die bekannte Grand-Prix-Variante der Strecke nutzen zu wollen.