McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat im Rahmen des Großbritannien GP bestätigt: Pat Fry ist aktuell vom Dienst freigestellt. Der hochrangige Formel-1-Ingenieur war erst Ende 2018 zum Traditionsteam aus Woking gestoßen, allerdings von vornherein als Übergangslösung bis zum Dienstantritt des nach langem Ringen von Toro Rosso losgeeisten James Key.

Dazu ist es inzwischen gekommen. "Mit James [Key], der jetzt als Technischer Direktor vollständig involviert ist, haben wir entschieden, dass wir uns weiterentwickeln", erklärt Seidl die Beurlaubung des Entwicklers des aktuellen MCL34, Fry. Genaue Details über den Grund des bezahlten Urlaubs verrät der Teamchef nicht. Etwa, ob ein konkretes Angebot eines anderen Teams vorliegt.

Seidl: Muss McLarens geistiges Eigentum schützen

Zumindest als Vorkehrung geht es jedoch genau darum. "Angesichts der Bedeutung, die Pat im Team hatte, musste ich dann ganz einfach die Entscheidung treffen, ihn zu beurlauben, auch um das geistige Eigentum des Teams zu schützen", sagt Seidl.

Spekuliert wurde zuletzt, dass Fry beim anderen britischen Traditionsstall anheuern könnte. Nachdem Williams inzwischen die vollständige Trennung von seinem Technikchef Paddy Lowe offiziell gemacht hat, ist dieser Posten in Grove immerhin vakant.

Heuert Fry als Lowe-Nachfolger bei Williams an?

Für Teamchefin Claire Williams ist an den Spekulationen allerdings nichts dran. Bereits in Österreich hatte die Britin wissen lassen, man sei mit der gegenwärtigen Aufstellung des technischen Führungspersonals zufrieden. Dieses besteht aktuell aus dem Dreigestirn Dave Robson (Chefingenieur), Adam Carter (Chefdesinger) und Doug McKiernan (Aerodynamikchef).

"Aber wir schauen uns natürlich die verfügbaren Optionen an", so Williams weiter. "Und was am besten in unsere Strukturen passt. Sobald wir eine Entscheidung treffen und etwas Bekanntgeben, lassen wir es wissen."

Pat Fry: Karriere bei Benetton, McLaren, Ferrari

Fry arbeitet seit 1987 in der Formel 1. Seine Karriere begann der heute 55-Jährige mit Benetton, ehe er 1993 langfristig zu McLaren wechselte. 2010 heuerte Fry daraufhin bei Ferrari an. Nach einer desaströsen Saison 2014 folgte die Trennung. Vor seiner Rückkehr zu McLaren 2018 wurde Fry noch kurzzeitig für Manor Racing tätig.