Zum elften Mal in diesem Jahr durfte der Blätterwald nach einem Grand Prix rauschen. Und vor allem in Italien machten die Kollegen von dieser Gelegenheit ausgiebig Gebrauch.

So titelte die La Repubblica: "Schumi, die Kapitulation - Weiße Fahne in Maranello. Wie man es auch betrachtet, die Dinge laufen seit elf Rennen nicht."

Für die Gazzetta dello Sport löscht eine solch "magere Saison" die großen Triumphe zwar noch nicht aus, doch konzentriert man sich hauptsächlich auf ein Duell "für die Zeit nach Schumi": "Sie kämpfen nicht nur um den Weltmeister-Titel, sondern um noch mehr: um sein Erbe."

La Stampa sieht derweil im "Albtraum Ferrari" eine "Krise beim Cavallino": "Der F2005 enttäuscht weiter." Deshalb heißt es laut der Il Messaggero: " Verstehen, nachdenken, arbeiten, nicht den Kopf verlieren. Ferrari sucht nach einem Ausweg."

Auf der britischen Insel sieht die Times immerhin eine "gute Nachricht" für Ferrari: "Beide Autos sind zuverlässig. Die schlechte Nachricht ist, sie waren zuverlässig langsam." Fernando Alonso bezeichnet man hingegen als die "Fleischbeilage im McLaren-Sandwich".

"Montoya war zwar ein würdiger Sieger, aber Teamkollege Räikkönen hätte ganz oben auf dem Podium stehen sollen", schiebt die Sun nach. "Die neuen Regeln arbeiten weiterhin gegen die Bemühung des Finnen, den Abstand auf Alonso zu verkürzen. Hätte Räikkönen ohne Probleme rennen können, wäre er dem Feld weit davongefahren."

In Frankreich ist man sich derweil nicht ganz einig. Während die L'Équipe in Montoya den "Spielverderber" sieht, ruft Le Figaro den "Tag des Ruhmes für Montoya" aus. "Der Kolumbianer hat das Rennen mit Autorität geführt, ohne extrem zu dominieren."

In Spanien stand unterdessen erwartungsgemäß Fernando Alonso im Mittelpunkt. "Fernando Alonso ist zwar nur Zweiter geworden", so EL PAÍS. "Er ist aber der regelmäßigere Fahrer und der einzige, der keine Fehler macht. Der Titel rückt immer mehr in greifbare Nähe." Für Marca bedeutet dies sogar, dass "Fernando Alonso bereits den Stempel des Weltmeisters" trägt.