Mit dem elften Saisonrennen endete im Home of British Motor Racing gerade einmal das zweite Rennen der zweiten Saisonhälfte. Und obwohl die Halbzeit demnach noch nicht lange zurückliegt und der Titelschlussspurt entsprechend noch eine Weile in der Zukunft liegt, drehte sich schon jetzt alles nur noch um den WM-Kampf und die beiden Titelkontrahenten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen.

Passend zu diesem Duell Gelb-Blau gegen Silber erlebten wir in den vergangenen sieben Tagen gleich zwei typische Strategierennen in Magny Cours und Silverstone. Nicht die Überholmanöver oder Zweikämpfe, sondern die Taktiken und das Glück entschieden über den Ausgang der Rennen sowie vielleicht schon der WM.

Wenn Magny Cours also die französische Eröffnung im Duell der Schachgroßmeister in den Autos und an den Kommandoständen war, dann stellte Silverstone die logische Fortsetzung im Kampf der Taktikgenies dar.

Der Sieger, über den kaum einer spricht

Juan wurde als Erster abgewunken und als erster vergessen..., Foto: Sutton
Juan wurde als Erster abgewunken und als erster vergessen..., Foto: Sutton

Der glorreiche silberne Sieger Juan Pablo Montoya, mag hierbei kurzfristig die Schlagzeilen für sich in Beschlag genommen haben, schließlich war dies sein erster Sieg für seinen neuen Arbeitgeber, aber danach übernahmen schon wieder der Zweit- und Drittplatzierte das Kommando im Blätter- und Elektronikwald.

Dem heißblütigen Kolumbianer soll's Recht sein. Denn er hat nicht nur endlich bekommen, was für ihn seit dem Beginn des Nordamerika-Abstechers in Aussicht stand. Er hat auch bewiesen, dass auch er kühl, überlegt und taktisch vorgehen kann. Allerdings auf seine eigene, kompromisslose Art und Weise. Nichts anderes war sein Raketenstart.

"Mein Start war perfekt und ich schaffte es Fernando Rad-an-Rad zu überholen", strahlte der siegreiche Familienvater. "Ich gab alles und wusste, dass er mehr zu verlieren hatte als ich - ich wollte einfach nur das Rennen gewinnen."

Fernando musste hingegen an die WM denken und "konnte deshalb nicht so viel" riskieren wie der aggressive Südamerikaner. Somit ist sich Montoya sicher, dass er das Rennen "am Start gewonnen" hat. "Die Chancen standen sehr gut, dass er vor mir zurückziehen würde. Er kämpft um die Weltmeisterschaft und ich nicht. Es war dennoch ziemlich knapp. Ich glaubte sogar, dass wir uns berühren würden."

Ähnlich eng ging es später auch noch einmal nach der ersten Runde der Boxenstopps zu. Aber auch hier behielt Montoya die mit einem Mercedes-Stern geschmückte silberne Schnauze vorne und eilte danach zu einem sicheren, wenn auch nicht haushoch überlegenen Triumph.

"Wir haben den Sieg ja schon lange von Juan Pablo Montoya erwartet, der ja bereits nach dem Training gesagt hat, dass sich das Auto zum ersten Mal so verhält, wie er will", analysierte Hans-Joachim Stuck das Rennen. "Jetzt ist da sicherlich ein Knoten geplatzt. Indem er die anderen stört, kann er Kimi wichtige Dienste leisten." Und somit die ihm in dieser Schachpartie zugedachte Rolle weiter optimal ausfüllen.

Der Zweite, der ein Sieger war

Das Fingerkunststück zum 6. Sieg lässt noch auf sich warten., Foto: Sutton
Das Fingerkunststück zum 6. Sieg lässt noch auf sich warten., Foto: Sutton

Für Fernando Alonso begann die Vorbereitung auf das entscheidende Match kurz nach seinem Erfolg in Frankreich. Noch in der Siegerpressekonferenz erklärte er in Magny Cours, dass er McLaren und Kimi Räikkönen aufgrund der Streckencharakteristik und der letzten Testergebnisse in Silverstone favorisiere und man selbst dort keine großen Chancen haben werde.

Während dies schon zu diesem Zeitpunkt als leichte Tiefstapelei und Untertreibung erkenntlich war, überraschten der Spanier und seine französisch-britische Truppe bei ihrem zweiten Heimspiel innerhalb einer Woche trotzdem mit guten Zeiten und der Pole Position.

"Wir sind nicht gerade mit Sieghoffnungen hierher gekommen. Bei den letzten Tests vor dem Grand Prix wirkte McLaren unschlagbar", spielte Pat Symonds die eigenen Chancen sogar noch nach dem Rennen herunter. "Aber wir haben sie das ganze Wochenende bis zur Ziellinie gejagt und ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Am Ende fehlten uns bloß zwei Sekunden zum Sieg."

Dabei wäre noch mehr drin gewesen. Einerseits wenn Fernando Alonso nicht mehrfach im Überrundungsverkehr aufgehalten worden wäre, wofür die Rennleitung und die Streckenposten von ihm einen Tadel bekamen, und andererseits, wenn man sich nicht in ein taktisches Fernduell mit dem WM-Rivalen verstrickt hätte.

"Hätten wir Fernando beim ersten Stopp kürzer betankt, um ihn vor Montoya zu bringen, wäre er gegen Ende des zweiten Stints möglicherweise von Räikkönen überholt worden", erläutert Renault-Chefstratege Symonds die Hintergründe der Strategieentscheidung. "Unsere Priorität war, Fernando vor Kimi zu halten, und darauf hatten wir die Strategie ausgerichtet. Selbst wenn wir dadurch von Montoya geschlagen wurden, war es das richtige für die Weltmeisterschaft. Durch den längeren zweiten Stint hätte Fernando sogar fast das Rennen gewonnen. Wäre er kurz vor seinem Stopp nicht durch Verkehr aufgehalten worden, wären wir vermutlich vor Montoya wieder auf die Strecke gekommen."

Brachte die Flower Power den unerwarteten Erfolg?, Foto: Sutton
Brachte die Flower Power den unerwarteten Erfolg?, Foto: Sutton

Diese taktischen Überlegungen und deren unterschiedliche Varianten machen deutlich, warum Fernando nach dem Rennen wegen des Ergebnisses "hin- und hergerissen" war. "Einerseits ist es toll, Zweiter geworden zu sein", gab er zu. "Silverstone kam uns auf dem Papier nicht sonderlich entgegen, und hättest du mir vor zwei Wochen dieses Resultat angeboten, hätte ich zugegriffen. Aber nach der Pole Position wollte ich auch siegen. Ich kam 2,7 Sekunden hinter Montoya ins Ziel – das ist so gut wie nichts. Wir hätten heute genauso gut gewinnen können."

Der Verlierer aus dem Siegduell gegen Juan Pablo Montoya, geht allerdings auch als Gewinner im WM-Duell gegen Kimi Räikkönen aus dem elften WM-Lauf hervor. Denn in der WM-Wertung konnte der WM-Leader seine Führung sogar um zwei weitere Zähler ausbauen.

Für eine WM-Prognose hält er es aber immer noch für "zu früh". "Noch kann alles passieren. Du brauchst nur einmal zwei oder drei Rennen nicht ins Ziel zu kommen", warnt der 23-Jährige vor zu viel Optimismus. "Kimi hat ein Auto, das schnell genug ist alle Rennen zu gewinnen. Wir müssen uns weiter darauf konzentrieren die Rennen zu beenden. Unser Auto ist konkurrenzfähig und nun müssen wir versuchen auf das Podest zu gelangen." Sollte dieser Schachzug bis zum Saisonfinale in Shanghai regelmäßig gelingen, so kann dem Spanier dank des Punktesystems niemand mehr den ersten Titelgewinn nehmen.

Der Dritte, mit dem vielen Pech

Auch nicht jener Rivale, der mittlerweile mehrfach bewiesen hat, dass er das schnellste Auto hat und mit diesem perfekt umgehen und wahnsinnig schnelle Rundenzeiten fahren kann. Eins fehlt Kimi Räikkönen allerdings: Das letzte Quentchen Glück.

Ein Michael Schumacher fuhr demnach Jahre lang ohne jeglichen technischen Defekt umher und bei Renault streikt nie Fernandos, sondern immer nur Giancarlo Fisichellas Auto. So auch bei dessen Boxenstoppproblem, welches Kimi erst den dritten Rang ermöglichte.

Der Titel rückt immer mehr in die Ferne., Foto: Sutton
Der Titel rückt immer mehr in die Ferne., Foto: Sutton

Der Finne scheint in diesem Jahr aber keinen solchen Schutzengel zu haben. Hier ein Reifenschaden, dort ein Defekt der Antriebswelle, zwischendrin ein Aufhängungsbruch durch Reifenvibrationen und dann zwei Motorwechsel innerhalb einer Woche. Kein Wunder das Kimi richtig feststellen muss: "Wenn dir an jedem Wochenende der Motor hoch geht, dann kannst du nicht Weltmeister werden."

Unter "normalen Umständen", da ist sich Kimi sicher, hätte sein Ergebnis heute "besser" ausgesehen. Sprich: Er hätte anstelle seines Teamkollegen auf dem obersten Treppchen in die Menge gewunken. Stattdessen wird es im WM-Kampf "Rennen für Rennen immer schwieriger". Derzeit gehe es jedenfalls "nicht in die richtige Richtung". An eine Aufgabe denkt der Ice Man allerdings noch lange nicht. Schließlich haben seine Superhirne noch einige Schachzüge parat.

Die Teamanalyse

Renault Erst tiefstapeln, den Druck auf die Konkurrenz erhöhen und dann selbst zuschlagen. Nach diesem Motto verfuhren die Franzosen bei ihrem zweiten Heim-GP innerhalb von sieben Tagen. Bekanntlich liegt die alte Benetton-Fabrik, in welcher das Chassis des R25 gebaut wird, nur wenige Kilometer von Silverstone entfernt im britischen Enstone. Nach einem 'normalen' Freitag, an welchem man im Gegensatz zur Konkurrenz mit viel Sprit unterwegs war, tankten die Gelb-Blauen am Samstag ab und sicherten sich somit - entgegen aller Expertenannahmen und der eigenen Aussagen - die Pole Position. Für Giancarlo Fisichella lief es bis dahin aber alles andere als gut. Der Italiener kam erst im Rennen so richtig ins Rollen, verschenkte hier aber eine Podestplatzierung und wichtige Zähler an Kimi Räikkönen. Flavio Briatore dürfte darüber nur wenig erfreut gewesen sein. Fernando zeigte hingegen ein taktisch kluges und überlegtes Rennen, in welchem er keinerlei Risiken einging und seine WM-Führung sicher ausbaute.

Kimi bescherte Bob McKenzie eine Runde in Silverstone., Foto: Sutton
Kimi bescherte Bob McKenzie eine Runde in Silverstone., Foto: Sutton

McLaren Zwangsläufig startete McLaren Mercedes als großer und unumstrittener Favorit in seinen Heim-GP. Angesichts der starken Testzeiten, bei denen die Silbernen die Konkurrenz laut David Coulthard geradezu "vernichteten", sowie der aerodynamischen Streckencharakteristik, war dies auch nicht nur anzunehmen, sondern bestätigten sich die Prognosen auch. Allerdings waren die Silbernen zu keinem Zeitpunkt haushoch überlegen. Renault war immer näher dran als zuvor vermutet und auch im Rennen musste Juan Pablo Montoya für seinen ersten Sieg in Silber hart kämpfen. Nach einem eher enttäuschenden Saisonstart, hatte sich der Kolumbianer dieses Erfolgserlebnis aber auch verdient. Sein Teamkollege mutiert unterdessen zum silbernen Pechvogel. So wird es nichts mit dem ersehnten Titelgewinn.

Ferrari Die Scuderia kann diesen mittlerweile endgültig abschreiben. Denn obwohl rechnerisch noch alles möglich ist, sind die Roten in Punkto Konkurrenzfähigkeit einfach meilenweit von Renault und McLaren entfernt und war in Silverstone sogar Jenson Button im B·A·R schneller. Entsprechend heißt es für die Italiener auch in den kommenden Tagen und Wochen weiter zu schuften, wenn es in dieser Saison noch einen 'echten' Sieg im Kampf gegen ein volles Starterfeld von 18 gegnerischen Autos geben soll. Derzeit ist daran jedenfalls nicht zu denken.

Toyota Ebenfalls in weite Ferne gerückt ist der erste GP-Sieg für Toyota. Was vor einigen Wochen für die Überraschungstruppe des Saisonauftakts durchaus noch im Bereich des Möglichen lag, erscheint mittlerweile als eher unwahrscheinlich. Und dies obwohl die Pace, zumindest auf einer Runde im Training und Qualifying, vorhanden ist. Im Rennen kämpften die weiß-roten Renner aus Köln-Marsdorf hingegen mit ihren Reifen und dem Auto. Und dies nach Frankreich zum zweiten Mal in Folge. Somit steht auch bei den Japanern in den nächsten Tagen viel Arbeit ins Haus, wenn man beim Heimrennen in Hockenheim auch im Rennen wieder für Furore sorgen und mindestens einen Podestplatz einfahren möchte.

Kein Aeropaket der Welt half Williams., Foto: Sutton
Kein Aeropaket der Welt half Williams., Foto: Sutton

Williams Noch einmal einen großen Tick enttäuschender als die Leistung von Toyota, war das Abschneiden von BMW-Williams. Und auch hier gilt: Das war bereits das zweite Katastrophenwochenende in Folge. Die Hilflosigkeit der Weiß-Blauen ging hierbei sogar soweit, dass man Nick Heidfeld das alte Aerodynamikpaket verpasste, während Mark Webber ab Samstag weiter mit dem neuen Paket fuhr. Die niederschlagende Erkenntnis: Beide Aero-Pakete nehmen sich nicht viel und viel schlimmer: Beide Pakete sind zu langsam und nicht konkurrenzfähig. Williams muss schnellstens die Nachrüstung nachrüsten.

Red Bull Wenn mit Ferrari, Toyota und Williams drei Teams mit sich selbst hadern, heißt dies aber noch lange nicht, dass es den anderen besser ergeht und diese davon profitieren können. Denn in einem außergewöhnlich zuverlässigen Feld mit nur einem Ausfall, hatte auch Red Bull Racing in Silverstone keine Chance auf WM-Punkte. Damit setzte sich auch die dunkelblaue Serie von kleineren Enttäuschungen fort. Dank der anstehenden Tests soll es aber auch hier besser werden.

Sauber Bereits besser wurde es bei den Schweizern aus Hinwil. Nach einem ermutigenden Rennen in Magny Cours, wussten die Schweizer auch in Silverstone zu überzeugen. Zwar gelang ihnen nicht ein solcher Quantensprung wie mit dem letztjährigen Aero-Update an gleicher Stelle, doch hätte man mit ein paar Ausfällen im Vorderfeld durchaus punkten können. Und dies ist auch schon der Haken: Wenn alle Top-Teams ins Ziel kommen, dann ist Sauber derzeit noch nicht aus eigener Kraft konkurrenzfähig genug um in die Punkteränge zu fahren.

Tiago ist der Mr. Zuverlässig der Formel 1. , Foto: Sutton
Tiago ist der Mr. Zuverlässig der Formel 1. , Foto: Sutton

Jordan Für Jordan wäre dies mit einem vollen Feld ohnehin utopisch. Während man angeblich endlich einen Motorendeal für 2006 abgeschlossen hat, diesen aber immer noch nicht verkündete, gab es auf der heimischen Strecke nur wenige Meter von der Fabrik entfernt nicht viel zu bejubeln. Immerhin konnte Tiago Monteiro seine schier unheimliche Zielankunftsserie von elf Ankünften aus elf Rennen fortsetzen. Mehr gibt es bei den Gelben nicht zu vermelden.

B·A·R Mit dem Beginn der zweiten Saisonhälfte, hat für British American Racing auch die Zeit des Punktesammelns begonnen. Nach den fünf Zählern von Magny Cours, fügte Jenson Button bei seinem Heimrennen vier frenetisch gefeierte Zähler hinzu. Er selbst war damit allerdings nicht zufrieden. Er hätte den 100.000 Fans gerne einen Podestplatz geschenkt. Dieser war im Kampf gegen Renault und McLaren aber niemals im Bereich des Möglichen. Deshalb musste auch Jenson selbst feststellen, dass es einfach unglaublich sei, wie die gelb-blauen und silbernen Autos in den Kurven an ihm vorbeisausten. Takuma Sato vermasselte sich unterdessen zum zweiten Mal in Folge sein Rennen selbst: Verpasste er in Frankreich die ersten Saisonpunkte wegen eines zu optimistischen Überholversuchs, der im Kiesbett landete, verpatzte er seine Chancen in Silverstone noch vor dem Start. Er drückte schlicht den falschen 'Button' an seinem Lenkrad.

Minardi Seit dem unerwarteten Punktesegen von Indianapolis stand Minardi einmal nicht mit der roten Laterne im Fahrerlager. Dank der beiden Zielankünfte von Jenson Button hat sich das nun wieder geändert. Große Hoffnungen die Weißen aus Brackley hinter sich zu halten, durfte sich die Stoddart-Truppe ohnehin nicht machen. Zudem wurde man im Hinterbänkler-Duell gegen Jordan auf dem gelben Territorium deutlich in die Schranken gewiesen.

Der WM-Ausblick

Wird die spanische 5 im nächsten Jahr zur 1?, Foto: Sutton
Wird die spanische 5 im nächsten Jahr zur 1?, Foto: Sutton

McLaren gegen Renault. Renault gegen McLaren. So werden bei den noch ausstehenden Rennen die Zweikämpfe um den Sieg sowie den Titel lauten. "Ich glaube, wir sind sehr stark", pflichtet Pat Symonds bei. "Wir haben unsere Führung gegenüber McLaren in den letzten beiden Rennen ausgebaut, und die nächsten beiden Kurse liegen uns. Wir machen uns aber keine Illusionen: McLaren wird dort ebenfalls sehr schnell sein."

Keine Rolle mehr spielt hingegen der WM-Dritte und amtierende Titelverteidiger aus Maranello. "Ferrari muss nach Hause gehen und mehr als kräftig arbeiten, der Rückstand ist nicht akzeptabel", kritisiert Hans Joachim Stuck. "Das Auto ist ganz einfach nicht schnell genug, an Michael Schumacher hat es sicherlich nicht gelegen. Das bedeutet viel Arbeit für Ferrari und sie haben wieder etwas an Boden verloren."

Entsprechend glaubt selbst der Überoptimist Michael Schumacher, der vor dem Rennwochenende noch ein Plädoyer für seine Mathematikgläubigkeit hielt, nicht mehr so recht an eine erfolgreiche Titelverteidigung. "Ich wünschte mir um die Weltmeisterschaft mitfahren zu können, das rückt sicherlich in weite, weite Ferne", gestand Michael Schumacher ein. "Wir sind im Moment einfach nicht schnell genug. Wenn wir unsere Leistungen aus Nordamerika mit denen in Magny Cours und Silverstone vergleichen, dann bewegen wir uns rückwärts statt vorwärts. Wir sind nicht auf einem Level mit unseren Konkurrenten."

"Der WM-Zug für Michael und Ferrari ist abgefahren. Der Titel wird zwischen Renault und McLaren, zwischen Räikkönen und Alonso ausgefahren", wiederholt derweil Renault-Teamchef Flavio Briatore seine Sicht der Dinge. Sein silbernes Gegenüber Ron Dennis, bringt aber wieder einen dritten Namen in die Partie: "Da noch 80 Punkte zu vergeben sind, können mathematisch noch beide McLaren-Fahrer in den Titelkampf eingreifen." Wird Montoya in der französisch-britischen Schachpartie also nicht zum silbernen Bauernopfer, sondern zum heimlichen König?