Formel-1-Weltmeister Jenson Button kritisiert Carmen Jorda für ihre Aussagen, die Formel E sei für Frauen besser geeignet als die Formel 1 oder Formel 2. Nach einem Test des aktuellen FE-Boliden im Rahmen des Mexiko ePrix hatte Jorda diese Einschätzung mit den weitaus geringeren körperlichen Ansprüchen gegenüber F1 und F2 begründet.

Button, Formel-1-Champion des Jahres 2009, hält davon wenig - und zieht über die bislang konstant erfolglose Spanierin her. "Oh Carmen, mit diesem Kommentar hilfst du richtigen weiblichen Rennfahrern nicht. Frag' doch mal Danica Patrick wie es ist, stark genug zu sein, ein Rennauto zu fahren! Sie würde mir im Fitnessstudio in den Hintern treten und sie ist vielleicht genauso stark wie gerade jeder Fahrer im F1-Grid", twitterte der ehemalige McLaren-Pilot.

Jenson Button genervt von Carmen Jorda

Zuvor hatte Jorda laut ESPN über ihren Formel-E-Test gesagt: "Das Auto ist aufgrund niedrigerer Downforce und der Servolenkung physisch weniger anspruchsvoll als ein Formel-1-Auto. Für uns Frauen ist die Physis die Herausforderung in der Formel 1 und Formel 2. Ich denke, dass wir das in der Formel E nicht haben."

Deshalb könnten Frauen in anderen Serien auch noch gute Resultate bewerkstelligen. "Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen in Serien wie Kart, Formel 3 und GT in der Lage sind, gute Ergebnisse zu erzielen. In Formel 1 und Formel 2 ist die Physis die Barriere. Ich denke, dass das ein großes Problem für Frauen ist und deshalb fahren dort auch keine", so Jorda, von der man auch in unteren Klassen keine Galaauftritte kennt, anders als auf dem roten Teppich.

Button dazu eiskalt, trocken und für viele seiner Follower absolut korrekt und vielsagend genug: "Die körperliche Barriere ist nicht dein Problem Carmen."

Formel E 2018: Schönheit Carmen Jorda fährt Formel-E-Auto (00:49 Min.)

Jorda auch unter Rennfahrerinnen nicht die Beliebteste

Jorda wurde 2017 in die FIA-Frauenkommission berufen, was einige andere Rennfahrerinnen auf die Palme brachte. Nicht zuletzt, weil Jorda zwischenzeitlich eine eigene Formel 1 nur für Frauen forderte. Jorda über ihre aktuelle Rolle: "Unser Ziel ist es, mehr Frauen in den Motorsport zu bekommen, denn wir wollen den Sport genauso zugänglich für Frauen machen wie schon andere Sportarten. Ich denke, dass es wächst und mit im Kart involvierten Frauen oder Frauen als Ingenieuren sieht es nicht mehr wie ein von Männern dominierter Sport aus."