Abgesehen von Ralf Schumacher heftigem Crash im Ovalstück des Indianapolis Motor Speedways, erlebten die deutschsprachigen Fahrer gestern einen guten Auftakt in das neunte Rennwochenende des Jahres. Am Samstag sollte sich dies für die meisten von ihnen wieder ändern.

Der Tag der Deutschen

Am besten und glücklichsten beendete der noch amtierende Weltmeister den von Reifendiskussionen beherrschten Qualifying-Samstag. Denn mit Startplatz fünf liegt Michael Schumacher mitten unter den Top-Teams von Renault und McLaren.

Der Weltmeister darf momentan wieder öfter lachen., Foto: Sutton
Der Weltmeister darf momentan wieder öfter lachen., Foto: Sutton

"Das sah doch schon mal gar nicht so schlecht aus heute", lautete demnach das positive Fazit des Weltmeisters. "Den fünften Startplatz finde ich persönlich sogar besser als zum Beispiel den vierten, denn meine Seite ist weniger schmutzig als die andere. Und ich denke, oder besser: ich hoffe, dass ich vielleicht im Vergleich zu einigen anderen Fahrern relativ viel Benzin an Bord habe. Also wie gesagt, das sieht ganz gut aus für uns. Mal schauen, welche Situation wir morgen haben."

Die Abreise seines Bruders Ralf, der im Rennen durch Ricardo Zonta ersetzt wird und sich bereits auf dem Heimweg befindet, empfindet der Champion als den richtigen Weg. "Ich habe heute Morgen mit Ralf gesprochen und denke auch, dass diese Entscheidung richtig war, nicht zu starten. Denn es geht darum, dass bei einem erneuten Unfall die Schäden ungleich größer wären. Auf dieser Rennstrecke, mit dieser Reifensituation, mit der du dich als Fahrer befassen musst, war es die absolut vernünftige und richtige Entscheidung für den Ralf und die Ärzte. Aber das Wichtigste ist sowieso, dass er so okay ist und keine Verletzungen davon getragen hat."

Ralf hatte hingegen in Indy erneut nichts zu lachen., Foto: Sutton
Ralf hatte hingegen in Indy erneut nichts zu lachen., Foto: Sutton

Dennoch war die Nachricht von FIA-Arzt Gary Hartstein für Ralf "sehr enttäuschend": "Ich wünsch dem Team alles Gute und ich bin zuversichtlich, dass ich in Frankreich wieder dabei sein kann."

"Mir geht es gut und ich bin zu 80% fit, aber Gary Hartstein entschloss sich gegen eine Teilnahme, da das Risiko eines weiteren Einschlags innerhalb von 48 Stunden zu groß ist", fügte Ralf hinzu. "Ich fühle mich nicht zu 100% fit und es ist eine Sicherheitsentscheidung. Die Entscheidung wurde von der FIA getroffen und es war eine harte Entscheidung."

Während Ralf morgen also gar nicht an den Start gehen wird, findet sich der dritte Deutsche im Bunde - laut WM-Tabelle derzeit zudem auch noch der beste des illustren Trios - nur in der drittletzten Startreihe wieder. "Mein Qualifying lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte", bilanzierte Nick Heidfeld. "Ich bin nicht zufrieden mit meiner Runde. Das Auto war schwierig zu fahren, hatte sehr wenig Grip. Am Freitag war mein Auto schon viel besser, aber heute morgen und jetzt im Qualifying hatte ich erneut Probleme."

Nick war mit seinem Qualifying nicht zufrieden., Foto: Sutton
Nick war mit seinem Qualifying nicht zufrieden., Foto: Sutton

Das Rennen hat der Mönchengladbacher deswegen zwar noch nicht aufgegeben, doch bleibt er realistisch: "Wir haben gesehen, dass im Rennen alles passieren kann, aber richtig stark sind wir im Moment nicht."

Der Tag der Österreicher

Rund um Nick platzierten sich im Qualifying die beiden Red Bull Piloten, von denen zumindest Christian Klien mit seiner Runde durchaus zufrieden war. "Meine Qualifying-Runde war richtig gut und das Auto fühlte sich ebenfalls gut an", gab der Vorarlberger zu Protokoll. "Wir mussten den Reifendruck heute Morgen erhöhen, aber das wirkte sich nicht so schlimm aus. Ich bin ziemlich glücklich."

Im Rennen könnte sich der höhere Reifendruck laut Christian allerdings negativ in Form von Übersteuern ausdrücken, weshalb man dafür noch eine "Lösung" finden müsse. "Der neue Motor war aber auf alle Fälle besser und wir hatten eindeutig mehr Speed auf der langen Geraden."

Die beiden Österreicher waren mit ihren Runden zufrieden., Foto: Sutton
Die beiden Österreicher waren mit ihren Runden zufrieden., Foto: Sutton

Ebenso positiv gestimmt wie Klien war sein Landsmann Patrick Friesacher. "Das war keine schlechte Runde", konstatierte der Minardi-Pilot. "Selbst da ich etwas Untersteuern und eine schlechte Traktion hatte."

Für das Rennen ist er deshalb "ziemlich zuversichtlich": "Die Bridgestones halten hier sehr gut und ich glaube, dass wir im Rennen sogar noch besser als im Qualifying sein werden."