Zwischen dem Australien GP und Bahrain hat sich die Formel 1 einmal mehr lächerlich gemacht. Am Sonntag in Melbourne votierten noch alle Teamchefs für eine Rückkehr zum alten Qualifikations-Format, nachdem am Samstag das neue Knock-Out-Qualifying spektakulär floppte. Bei der offiziellen Abstimmung zwischen den Rennen wurde dann allerdings beschlossen, mit dem neuen Format weiterzumachen.

Wie konnte es zu dieser Kehrtwende kommen? Die FIA stellte eine Rückkehr zum alten Format gar nicht zur Wahl. Die Teams konnten nur für eine Beibehaltung des neuen Formats stimmen oder für ein Hybrid-System, bei dem Q1 und Q2 nach dem Knock-Out-Prinzip gefahren werden und Q3 wie zuvor. Aus Ärger darüber, nur diese zwei Möglichkeiten zu haben, votierten einige Teams für die gänzliche Beibehaltung des neuen Formats.

In Bahrain nahm nun FIA-Präsident Jean Todt Stellung zur Qualifying-Farce. Todt verteidigte die Entscheidung der FIA, nicht gänzlich vom neuen Format abgewichen zu sein. "Ich war auch enttäuscht von Q3", gestand der Franzose, "aber wir wollten keine Entscheidung rückgängig machen, bevor wie nicht alles ausprobiert haben."

Mit 'ausprobieren' meint Todt vor allem die Reifenregeln. In Q3 hatten die Piloten bereits frühzeitig Feierabend, weil sie Reifen sparen wollten. Die einfachste Lösung, einfach einen Satz Reifen mehr zur Verfügung zu stellen, kam nicht, weil Pirelli in der Kürze der Zeit keine 22 zusätzlichen Sätze nach Bahrain bringen konnte.

Neue Abstimmung am Sonntag in Bahrain

In diesem Fall müsste nämlich nicht nur für acht Piloten ein Satz hergerichtet werden, sondern für alle 22. Jeder kann theoretisch in Q3 kommen, dann müssen für alle Fahrer Reifen vorbereitet zu sein. Für China wird aktuell noch evaluiert, ob zusätzliche Sätze nach Shanghai gebracht werden können.

Am Sonntag in Bahrain, wenn das zweite Qualifikationstraining mit dem neuen Format Geschichte ist, treffen sich die Teamchefs erneut. Vor dem Rennen soll wieder darüber abgestimmt werden, wie es weitergeht. Vieles hängt davon ab, wie die Bewährungsprobe des Qualifikationsformates verläuft. Das Chaos in Q1 und Q2 sollte aussortiert sein, die Teams haben ihre Lehren daraus gezogen. Ob das finale Qualifying-Segment jedoch deutlich besser wird, ist eher fraglich.