Starkes Qualifying von Kimi Räikkönen. Während sich Ferrari mit Sebastian Vettel krass verzockt und bereits in Q1 die Segel streicht, rettet der Finne der Scuderia kurz vor Schluss des Zeittrainings die Ehre. In einer 1:41.051 Minuten sichert Räikkönen als Dritter die direkte Verfolgerposition hinter den überlegenen Silberpfeilen.

Rund acht Zehntel fehlen dem Iceman auf die Mercedes. Nach hinten ist der Abstand deutlich geringer. Um gerade einmal 0,133 Sekunden verdrängt Räikkönen Force Indias Sergio Perez auf Rang vier. Noch nach dem ersten Run des Q3 hatte der Mexikaner sogar vor dem Finnen gelegen. Doch Räikkönen kontert im finalen Versuch mit Macht, setzt alle drei persönliche Sektor-Bestzeiten in der letzten Runde.

Räikkönen als einziger Pilot mit Soft in Q2

Schon Q1 und Q2 hatte Räikkönen mit Bravour durchlaufen. Im ersten Qualifying gelang es dem Finnen als einzigem aller Piloten mit dem härteren Reifen ins Q2 einzuziehen - als starker Siebter. Auch im zweiten Abschnitt flog der Iceman im gleich ersten Versuch in das finale Segment.

"Es gibt hier kein Geheimnis", kommentiert Räikkönen den für seine Verhältnisse herausragenden Samstag. "Wir hatten oft eine gute Speed, aber hier und da Fehler oder Probleme. Das macht das Qualifying natürlich schwieriger und verschlechtert leicht dein Ergebnis, aber heute, das ganze Wochenende - läuft alles rund", sagt der Routinier.

"Das Auto hat sich während des ganzen Wochenendes gut angefühlt, nur die Runden waren meistens nicht optimal. Der erste Run war schon okay, aber ich wusste, dass es noch viel Raum für Verbesserungen gab. Ich wollte also eine bessere Runde fahren - und das ist mir gelungen", sagt Räikkönen. "Kimi hat einen herausragenden Job gemacht. Morgen müssen wir im Rennen einfach unser Bestes geben, um die Saison wie es sich gehört abzuschließen", lobt Teamchef Maurizio Arrivabene.

Räikkönen sparte im Q1 einen Satz der superweichen Reifen, Foto: Ferrari
Räikkönen sparte im Q1 einen Satz der superweichen Reifen, Foto: Ferrari

Räikkönen: Reifensparen muss kein Vorteil sein

Dass es im Rennen für einen Angriff auf Mercedes reichen wird, wagt der Iceman nicht zu prognostizieren. "Sie waren heute und gestern sehr schnell. Hoffentlich haben wir einen guten Start. Wir können nur unser Bestes geben und versuchen, ein sauberes Rennen zu erwischen. Es ist jetzt natürlich ein gutes Qualifying-Ergebnis, aber wir müssen noch immer ein gutes Rennen daraus machen", sagt Räikkönen. Die Longrun-Pace des Finnen vom Freitag lässt aus Ferrari-Sicht jedenfalls hoffen. Zumal Räikkönen im Q1 nun auch noch einen Satz der superweichen Pirelli gespart hat.

Ob er diesen im Rennen überhaupt einsetzen wird, stehe allerdings noch nicht fest. "Im Qualifying haben die Supersofts gut gearbeitet. Heute Morgen und gestern war das noch nicht ideal - da konnte ich damit nicht die Runde hinbekommen. Aber im Qualifying war es gut. Natürlich haben sich die Bedingungen verändert, aber jetzt scheinen beide Reifen bei mir gut zu arbeiten. Jetzt müssen wir schauen, was wir morgen machen - also welchen, wir morgen vorrangig fahren. Das hängt auch von den ersten Runden ab", sagt Räikkönen.