Zweiter Testtag in Barcelona – die Zeitenliste um 13.03 Uhr. Das Wetter zu diesem Zeitpunkt: 8 Grad Celsius Lufttemperatur, 6 Grad Celsius Asphalttemperatur, sonnig. Ganz vorne zu finden ist Renault-Heimkehrer Giancarlo Fisichella mit einer Zeit von 1:14, 408 Minuten, nach 36 Runden. Denkt man sich den zweitplatzierten Vorjahrs-Toyota (unter dem aerodynamisch günstigeren 2004er-Reglement fahrend) von Ricardo Zonta weg, kann man von einer Doppelführung von Renault sprechen, denn Fernando Alonso belegt Platz 3, nur eine Zehntelsekunde hinter "Fisico".

Dahinter folgen keine Williams, Ferrari oder McLaren (gestern waren die Silberpfeile die großen Duellgegner von Renault) – sondern zwei Red Bull-Cosworth! Allerdings mit einem satten Respektsabstand von rund einer Sekunde - David Coulthard war dabei rund zwei Zehntel schneller als der Österreicher Christian Klien, der heute das Steuer von Vitantonio Liuzzi übernahm. Bislang kam es also zu keinem direkten Schlagabtausch der beiden um das Melbourne-Cockpit kämpfenden Kontrahenten.

Rund 1,4 Sekunden fehlen Williams-Pilot Mark Webber auf Fisichella, weitere vier Zehntel dahinter Juan Pablo Montoya im einzigen McLaren (Räikkönen musste nach seinem schweren Unfall für heute absagen) und weitere vier Zehntel dahinter Nick Heidfeld im zweiten Williams.

Auf Rang 9 Jarno Truilli im sagenhaft modifizierten Toyota TF105 – dessen aerodynamische Updates stellen die erste Design-Revolution dieses bislang auf die sanfte Evolution setzenden Teams dar. Die Seitenkästen sind ein Novum im F1-Bau. Die Kühlereinlässe sind derart modelliert, dass man sie auch als eine Art Flügelprofil betrachten könnte. Ob sie mit ihrem recht kleinen Querschnitt den Motor strapazieren, wird sich spätestens bei den Hitzerennen zeigen. Was den Speed des neuen TF105 betrifft, fehlen Trulli derzeit noch 2,2 Sekunden auf Fisichella´s Bestmarke./p>

Ganz am Ende der Zeitentabelle findet man die Bridgestone-Fahrer – zwei Ferrari vor zwei Jordan-Toyota. Michael Schumacher, der um 13.03 Uhr erst 20 Runden absolviert hatte, fehlten zu diesem Zeitpunkt sage und schreibe 2,4 Sekunden auf die Bestmarke, Nr.2-Pilot Rubens Barrichello addierte weitere drei Zehntel hinzu. Befindet sich Brigestone respektive Ferrari also wirklich in einer schweren Formkrise? Abwarten – erstens sind Tests immer nur mit großer Vorsicht zu genießen und zweitens scheint man bei Ferrari wesentlich mehr Wert auf die Standfestigkeit, die ja in diesem Jahr besonders wichtig ist, zu legen. Ungewohnt ist dieser große Abstand schon – aber man erinnere sich: Auch im Vorjahr glänzten andere mit Bestzeiten – und in Melbourne war dann alles wie gehabt.

Die Schlusslichter bilden wie schon gestern die beiden F1-Rookies von Jordan-Midland, wobei sich Nahrain Karthikeyan in seinem neuen EJ15 um ein paar Zehntel verbessern konnte, während Tiago Monteiro den Interimswagen steuerte – aber um 13.03 Uhr gerade mal sechs Runden gefahren war, weshalb seine Rundenzeit keinerlei Belang hat.

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Die Testzeiten aus Barcelona (inoffiziell / 13:03 cet)

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Giancarlo Fisichella (Renault) M 1:14.408 60
2. Ricardo Zonta (Toyota TF104B) M 1:14.502 56
3. Fernando Alonso (Renault) M 1:14.552 14
4. David Coulthard (Red Bull) M 1:15.418 32
5. Christian Klien (Red Bull) M 1:15.673 36
6. Mark Webber (Williams) M 1:15.841 45
7. Juan Pablo Montoya (McLaren) M 1:16.270 34
8. Nick Heidfeld (Williams) M 1:16.625 40
9. Jarno Trulli (Toyota) M 1:16.686 37
10. Michael Schumacher (Ferrari) B 1:16.874 20
11. Rubens Barrichello (Ferrari) B 1:17.148 50
12. Nahrain Karthikeyan (Jordan) B 1:19.596 24
13. Tiago Monteiro (Jordan EJ14B) B 1:28.354 6