Es könnte rückwirkend ein ganz besonderer Tag für Jenson Button werden, dieser 23. November 2014 in Abu Dhabi. Vielleicht bestritt der Weltmeister von 2009 an genau diesem Tag sein letztes Rennen in der Formel 1 - doch das weiß zu jetzigen Zeitpunkt wohl noch niemand. Klar ist aber: mit Platz fünf hat sich der Brite gut aus der Affäre gezogen. "Es war ein hartes Rennen, denn wir hatten nicht die Pace", erklärte er. "Ich habe das Beste gegeben, was ich geben konnte - das war das Maximum."

Für Button war allerdings die Strategie, zuerst zwei Stints auf den härteren Reifen und schließlich auf die weiche Mischung zu wechseln, die richtige. Das machte er nicht zuletzt an Daniel Ricciardo im Red Bull fest, der ihn nach seinem Start aus der Boxengasse noch passieren konnte. "Das war tatsächlich die schnellere Strategie, aber wenn du in den Top-10 startest, hast du keine andere Wahl", erinnerte der Brite.

Jenson Button hofft, dass für ihn die Lichter 2015 nochmals angehen, Foto: Sutton
Jenson Button hofft, dass für ihn die Lichter 2015 nochmals angehen, Foto: Sutton

Das Hoffen geht weiter

Für all diese Probleme war der fünfte Platz ein durchaus gutes Ergebnis für Button. Ob das aber reicht, um auch im kommenden Jahr wieder im McLaren zu sitzen, weiß er nicht. "Ein Rennen sollte nicht darüber entscheiden, wie meine Karriere weitergeht oder bezüglich dessen, was die Leute über mich denken. Aber ich habe heute alles gegeben, was ich konnte und ich denke, was war genug", erklärte Button mit etwas Frust in der Stimme.

Dabei wollte er Abu Dhabi bewusst nicht mit dem Gefühl eines letzten Rennens in der Formel 1 angehen. "Von außen ist das ein wenig anders, aber wenn du drinsteckst heißt es einfach: fokussieren und die bestmögliche Arbeit abliefern." Das sei für seine angereiste Familie deutlich schwieriger gewesen, die das gesamte Wochenende Zeit hatte, sich um ein mögliches Karriereende des Briten zu sorgen. Das soll in der Nacht zum Montag aber alles vergessen werden. "Ich werde mit meiner Familie feiern und was immer auch passiert, wir feiern ein perfektes Ende der Saison, die hoffentlich nicht meine letzte war."

Kevin Magnussen macht sich Gedanken, Foto: Sutton
Kevin Magnussen macht sich Gedanken, Foto: Sutton

Magnussen schwebt im Ungewissen

Wie Teamkollege Button hat auch Kevin Magnussen noch keine Ahnung, ob er in der kommenden Saison noch in der Formel 1 fahren wird. Ein hartes Los für den Rookie, der in Abu Dhabi nochmals eine gute Bewerbung abgeben wollte - und scheiterte.

Gleich zu Beginn des Rennens gab es eine Berührung zwischen Magnussen und Sauber-Pilot Adrian Sutil, bei der das Auto Schaden nahm. "Danach fühlte sich die Front nie mehr richtig gut an, aber es war auch nicht so schlimm, daher konnte ich weiterfahren", schilderte er. In Sachsen Strategie setzte Magnussen auf den harten Reifen, wechselte für den Mittelstint auf die weiche Mischung und ging schließlich wieder auf den Prime zurück. Eine Strategie, die sich nicht auszahlte. "Ich hatte in der Mitte des Rennens auf den Option-Reifen keine Pace. Genau zu dieser Zeit hätte ich Plätze gutmachen müssen, stattdessen blieb ich wo ich war", ärgerte sich der Däne. "Das war ein hartes Rennen."

Nach einem harten Rennen beginnt für ihn nun die harte Zeit des Wartens. Eine nervenaufreibende Zeit. "Es liegt nicht mehr an mir, ich denke, dass ich genug getan habe, aber die Situation ist nicht schön", gab Magnussen ehrlich zu. "Ich muss warten, Daumen drücken und auf das Beste hoffen."

McLaren kann feiern

Mit der Saison 2014 geht für das Team aus Woking eine Ära zu Ende. Zum letzten Mal wurde in Abu Dhabi der McLaren von einem Mercedes-Aggregat abgetrieben, bereits am Dienstag testet die Mannschaft die neue Honda-Powerunit. "Heute sind wir zum letzten Mal mit einem Mercedes-Benz-Motor gefahren und ich wollte mich bei unseren Freunde in Stuttgart und Brixworth für die letzten 20 Saisons bedanken, in welchen Mercedes und McLaren gemeinsam so viele Erfolge feierten", erklärte Renndirektor Eric Boullier. Durch Buttons fünften Rang in Abu Dhabi sicherte sich McLaren in der letzten gemeinsamen Saison mit Mercedes noch den fünften Rang in der Konstrukteurs-Wertung.