Geht es für Lotus doch schneller aufwärts als gedacht? Mit Platz elf für Romain Grosjean sicherte sich der britische Rennstall im zweiten Rennen der Saison die erste Zielankunft, schlitterte jedoch knapp an den Punkterängen vorbei. Auf den Zehntplatzierten Daniil Kvyat im Toro Rosso fehlten Grosjean nach 56 Rennrunden letztlich lediglich etwas mehr als zwei Sekunden. Nach großen Problemen am Freitag und einem missglückten Qualifying rettete der Franzose mit seinem fehlerfreien Renn-Auftritt somit in gewissem Maße Lotus' Wochenende. Teamkollege Pastor Maldonado hingegen musste nach einer Startkollision mit Marussias Jules Bianchi seinen E22 nur kurz darauf abstellen.

Im untypischerweise komplett trockenen Rennen vor den Toren Kuala Lumpurs setzte Grosjean wie der Großteil des Feldes auf eine Drei-Stopp-Strategie. Diese half dabei, den Franzosen von Startplatz fünfzehn um vier Ränge nach vorne zu schieben. Allerdings erwies sich der E22 erwartungsgemäß als nicht stark genug, einen Angriff mit Substanz auf die Punkteränge zu starten. "Der elfte Platz ist für das Team natürlich eine tolle Sache, und vor allem natürlich für mich", freut sich Grosjean über den Aufschwung. "Das Rennen zu beenden war unser Ziel. Natürlich ist das Auto noch lange nicht perfekt, aber es ist toll, weiter zu sein, als erwartet."

Besondere Genugtuung dürfte Grosjean dadurch erfahren haben, seinen letztjährigen Teamkollege Kimi Räikkönen hinter sich zu lassen. Mit gerade einmal einer Zehntelsekunde Vorsprung auf den Iceman quetschte sich der Lotus-Pilot über die Ziellinie. "Das Battle mit Kimi war wirklich großartig. Ich habe mich an die vergangenen Duelle erinnert und daraus die Motivation gezogen, ihn unter keinen Umständen vorbei zu lassen." Das Unterfangen wurde allerdings erschwert, als Grosjeans E22 kurz vor dem Ende plötzlich einen großen Downforce-Verlust zu verzeichnen hatte. "Das Heck des Autos wurde durch den beschädigten hinteren Difusor sehr unruhig und schwer zu kontrollieren", berichtet Grosjean. So wäre seiner Meinung nach ohne dieses Problem gar eine noch bessere Position möglich gewesen.

Maldonados Katastrophenstart in der nächsten Runde

Deutlich weniger Fortune hatte hingegen Pastor Maldonado. Nach einer Startkollision fuhr der Venezolaner zwar zunächst ungehindert weiter. In Runde sieben forderte die Box ihn jedoch auf, seinen Boliden abzustellen, um größeren Schaden an seiner Power Unit zu vereiteln. Nachforschungen ergaben Probleme am System für die Abgaszufuhr zum Turbolader. "Wir haben unmittelbar nach dem Start viel Power verloren und müssen nun natürlich analysieren, wie dieser Leistungsabfall genau zustande kam", verrät Maldonado, der das Wochenende in Malaysia dennoch als großen Schritt in die richtige Richtung einordnet.

Bereits seit Samstag sei ein großer Aufschwung zu erkennen gewesen. "Gestern haben wir mit beiden Autos viele Runden abgespult und Romain hat es heute sogar geschafft, das Rennen zu beenden", beschriebt Maldonado die positive Entwicklung. Zwar sei er unglücklich über die Probleme an seinem Boliden, jedoch wisse er, dass vor allem zu Beginn der Saison noch Geduld gefragt sei. "Wir sind ja nicht die einzige, die Probleme haben und es ist klar, dass diese hauptsächlich mit den komplexen Systemen und Paketen im Auto zu tun haben. Wir haben dennoch eine Menge gelernt am Wochenende und ich bin mir sicher, dass wir uns in Bahrain noch einmal deutlich steigern werden."