Fernando Alonso ist auch ohne sportliche Erfolge in aller Munde. Nach dem Abu Dhabi GP klagte der Spanier über Rückenschmerzen, einen Tag später tauchte ein schockierendes Foto auf, das ihn auf einer Trage zeigt, Kopf und Hals von unzähligen Bändern fixiert. Ob, und wie schwer Alonso wirklich verletzt ist, ist unklar. Klar ist derweil, dass die Saison 2013 alles andere als nach Wunsch für ihn verlief. "Es war eine komische Weltmeisterschaft", resümiert der Ferrari-Pilot. "Am Anfang des Jahres hatten wir ein gutes Paket und konnten von den ersten fünf Rennen zwei gewinnen."

Dieses Bild sorgte für viel Aufsehen, Foto: Twitter
Dieses Bild sorgte für viel Aufsehen, Foto: Twitter

Den Rest der Saison hatten Alonso und Ferrari jedoch weniger zu Lachen. Mercedes bekam seine Reifenprobleme immer besser in den Griff und konnte auch im Renntrimm glänzen. Seit der Sommerpause dominiert Red Bull das Geschehen in einer Art und Weise, dass jedem Ferrari-Fan auch mit Blick auf 2014 angst und bange werden dürfte. Alonso sieht aber gleich mehrere Gründe dafür, dass es in der kommenden Saison wieder besser laufen wird. "Mit James Allison und noch ein paar anderen bekommt unser Technik-Team Verstärkung. Ich glaube, das hilft bei der Performance. Außerdem wird der Windkanal in Maranello in diesem Monat wiedereröffnet, nachdem er ein Jahr lang geschlossen war."

Dafür, dass weder Fans noch Teamführung mit der derzeitigen Verfassung der Scuderia zufrieden sind, hat der 32-Jährige Verständnis. "Ich verstehe die Frustration der Fans und es ist bei uns dasselbe, weil wir gewinnen wollen. Wir sind konkurrenzfähige Leute und in diesem Jahr waren wir einfach nicht gut genug", analysierte er beim britischen Sky Sports.

Neben der Erweiterung der technischen Abteilung und der Verbesserung der Räumlichkeiten in Maranello erwartet die Mythosmarke noch eine Verstärkung bei den Fahrern. Felipe Massa wird 2014 durch Kimi Räikkönen ersetzt, der 2007 auch den letzten Titel für die Roten gewinnen konnte. Der Finne stand kürzlich erst in der Kritik, weil er sich beim Indien GP wenig teamdienlich zeigte und Romain Grosjean nicht wehrlos passieren ließ. Fernando Alonso möchte dieser Szene nicht unnötig viel Bedeutung beimessen. "Ich weiß nicht genau, wie es ablief. Wir haben nur den Boxenfunk gehört, der spektakulär war, aber ich weiß nicht genau, wie die Situation war. "

Tiefpunkte 2007 und 2011

2007 gab es einigen Sprengstoff zwischen Alonso und Hamilton, Foto: Sutton
2007 gab es einigen Sprengstoff zwischen Alonso und Hamilton, Foto: Sutton

Auch er hätte solche Momente im Auto, schließlich ist im Rennen eine Menge Adrenalin im Spiel. "Aber am Montag nach dem Rennen ist das absolut kein Problem mehr", warb er um Verständnis für seinen nächstjährigen Teamkollegen. Auch Alonso selbst steht in dieser Saison etwas in der Kritik, speziell in den letzten Rennen konnte ihn Massa einige Male in der Qualifikation hinter sich lassen. Auf eine mögliche eigene Schwäche angesprochen, erzählte der Asturier aber erstaunlicherweise von anderen Situationen.

Inzwischen verstehen sich Alonso und Hamilton prächtig, Foto: Sutton
Inzwischen verstehen sich Alonso und Hamilton prächtig, Foto: Sutton

"Es gibt in einer Karriere immer Höhen und Tiefen. Und es gab dieses Jahr bei McLaren, in dem ich einfach nicht gut genug war, bis zum Ende um die Weltmeisterschaft zu kämpfen", gestand er. 2007 wechselte er als Doppelweltmeister von Renault zu McLaren und musste sich nicht nur Weltmeister Kimi Räikkönen, sondern auch Rookie Lewis Hamilton geschlagen geben, was Alonsos ruhmlosen Abgang vom Traditionsrennstall zur Folge hatte.

Doch auch später gab es noch Tiefpunkte in seiner Karriere. "In meine Ferrari Zeit gab es ein paar Rennen, in denen ich weder physisch noch mental in guter Verfassung war. 2011 hatte ich beispielsweise in der ersten Saisonhälfte große Probleme mit einem Fuß. Ich erinnere mich, dass ich damals in den Rennen sehr stark gelitten habe." Für Alonso ist es aber normal, dass es in einer Karriere immer sowohl Höhen als auch Tiefen geben würde. "Einige sind öffentlich, andere sind vertrauliche Angelegenheiten innerhalb des Teams."

Dass die stetigen Niederlagen gegen Sebastian Vettel an Alonso nagen, ist kein Geheimnis. Auf die Frage, was er für mehr Siege geben würde, antwortete er: "Einen Arm! Ich bin richtig hungrig und enorm motiviert wieder öfter zu gewinnen." Einen kleinen Seitenhieb Richtung Vettel konnte er sich dabei nicht verkneifen. "Mit Ferrari einen Weltmeistertitel zu gewinnen wäre für mich in vielerlei Hinsicht etwas noch Größeres - in Bezug auf die Anerkennung, die Freude, meinen Stolz und den Stolz meiner Familie. Das ist das Hauptziel für das nächste Jahr."