Kommt Räikkönen, geht Alonso. Diese Ansicht vertritt Sir Jackie Stewart beziehungsweise hält dieses brisante Szenario nicht für ausgeschlossen, sollte Ferrari sich wirklich dazu entscheiden, den Iceman zurück nach Maranello zu holen. "Ich denke, es würde destabilisierende Elemente geben", nahm der Schotte auf den möglichen Transfer Bezug. "Würde Alonso weiterhin solche Leistungen abliefern, wie er es tat, als er der - sagen wir - auserwählte Sohn war? Es wäre ein sehr verwirrendes Element für das Team, Kimi und Alonso zu haben, von dem ich bezweifle, dass er sich Kimi wünscht."

Stewart, der auch als Botschafter für Räikkönens aktuelles Team Lotus aktiv ist, könnte sich daher durchaus vorstellen, dass der Spanier seine Zelte bei den Roten abbricht. "Es wäre die beste Wahl für Alonso, wenn er nicht mehr [für Ferrari] fahren will, weil er fühlt, dass sie jemanden bringen wollen, den er nicht möchte."

Sollte Alonso tatsächlich in Betracht ziehen, Ferrari zu verlassen, stellt sich jedoch die Frage, wo der Spanier anheuern könnte, halten sich die attraktiven Cockpits doch in Grenzen. "Ich glaube nicht, dass es ein Angebot von McLaren gibt, auch wenn er gut für das Team wäre, aber ich weiß nicht, ob sie das entsprechende Geld haben", sagte Stewart und fügte hinzu: "Ich denke auch nicht, dass Red Bull sich von Daniel Ricciardo abwenden würde, denn sie haben ihn ausgewählt ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie auch Alonso hätten haben können."

Ferrari gegen Red Bull

Alonso also doch noch zu Red Bull? Nein, das kann sich der dreimalige Weltmeister wirklich so rein gar nicht vorstellen. "Wie würde sich Sebastian Vettel fühlen?", stellte Stewart in den Raum. "Es wäre eine viel größere Bedrohung für seine fraglos privilegierte Position bei Red Bull. Würde Red Bull das wollen? Ich bezweifle es."

Sollte Alonso sich hingegen dazu entscheiden, die Herausforderung anzunehmen und mit Räikkönen für Ferrari fahren, sieht Stewart die Scuderia in einer guten Position, Red Bull in puncto Konstrukteurs-Wertung ernsthaft zu attackieren. "Ein Team braucht zwei Fahrer, die in der Lage sind, Weltmeisterschaftspunkte zu machen", sagte er. Für Lotus habe nahezu ausschließlich Räikkönen die Zähler geholt und selbiges gelte für Ferrari und Alonso, während Red Bull mit Vettel und Webber deutlich besser dastünde. "Wenn du zwei Fahrer hast, die die Punkte holen, gewinnst du die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft", unterstrich Stewart.