Wenige Namen haben den Motorsport so nachhaltig geprägt, wie James Hunt. Noch heute sind sein Lebensstil und Heldentaten auf der Rennstrecke legendär. Aus Anlass der nahenden Premiere des Films "Rush" über den Kampf um die Weltmeisterschaft 1976 beantwortet sein Sohn Tom Hunt einige Fragen zur viel zu früh verstorbenen Legende.

Sind Sie als James Hunts Sohn als Formel-1-Fan aufgewachsen?
Tom Hunt: Tatsächlich: nein, zumindest nicht als Hardcore-Fan. Natürlich hat es mich immer ein bisschen interessiert, und ich wusste auch immer ungefähr, was gerade in der Formel 1 geschah. Ich war aber nie ein solcher Fan, dass ich meinen Tag nach den Rennen geplant hätte. Wenn ich den Fernseher einschaltete und es lief gerade ein Rennen oder Qualifying habe ich es mir einfach angesehen. In der letzten Zeit habe ich allerdings immer mehr Gefallen dran gefunden ,die letzte Saison war wirklich fantastisch.

Was war Ihre Reaktion, als Sie erfuhren, dass Ron Howard einen Film über die dramatische Formel-1-Saison 1976 plante?
Tom Hunt: Ron war nicht der erste, der sich bei der Familie vorstellte, um einen neuen Film zu drehen. Wir waren immer ein bisschen vorsichtig in dieser Hinsicht, weil wir Angst hatten, dass die Geschehnisse falsch dargestellt werden. Als Ron uns dann nähere Informationen über sein Projekt gab, waren wir erleichtert, dass es jemand mit einer so tollen Vorgeschichte war. Es erfüllt mich wirklich mit Stolz, dass jemand einen Film über diese Saison machen möchte, und mit jedem Tag, den die Premiere näherrückt, wird das Gefühl noch ein bisschen stärker. Es ist immer noch ein Hollywood-Film, es sind also immer noch ein paar Details falsch oder einfach weggelassen, aber aus meiner Sicht hat Ron seinen Job besser gemacht, als es jeder andere getan hätte.

Haben Sie den Film schon gesehen? Was denken Sie, wäre Ihr Vater mit dem Darsteller, der seinen Part spielt zufrieden gewesen?
Tom Hunt: Es war wirklich surreal, meinen Vater auf der Leinwand dargestellt zu sehen. Ob er zufrieden wäre, ist schwer zu sagen, wir alle wissen, wie unvorhersehbar seine Reaktionen oft waren. Aber ich bin mir sicher, es wäre amüsant gewesen, zu hören was er davon hält.

Wer denken Sie bewundert James Hunt am meisten?
Tom Hunt: So wie ich es sehe - und das muss nicht für jeden gleich sein - war mein Vater ein einzigartiger Charakter, nicht nur in der Geschichte der Formel 1, sondern in der Geschichte des Motorsports als Ganzes. Somit gibt es wahrscheinlich nur wenige Motorsport-Fans, die nicht zumindest ein bisschen Interesse an seiner Geschichte haben oder seinen Lebensstil bewundern.

Welches Erbe hat Ihr Vater der Formel 1 hinterlassen?
Tom Hunt: Hoffentlich die Erinnerung, Teil einer goldenen Ära dieses Sports gewesen zu sein. Die Zeiten werden nie mehr so sein wie damals, was einerseits natürlich schade ist, andererseits aber ist es auch nett zurückzuschauen und zu wissen was damals passiert ist, wie das der Film erlaubt.