Bei den Young Driver Days in Silverstone übernächste Woche soll Susie Wolffs große Stunde schlagen: Die Williams-Testpilotin wird ihren ersten offiziellen Einsatz im FW35 erhalten. Bislang durfte sich die ehemalige DTM-Pilotin lediglich bei einem Straight-Line-Test im Formel-1-Boliden, einem Showrun sowie Simulator-Einsätzen beweisen. "Sie freut sich schon unheimlich darauf", sagte ihr Ehemann und Mercedes-Rennleiter Toto Wolff, der noch Anteile an Williams besitzt. Susie darf demnach am ersten der drei Testtage in Silverstone ins Cockpit des Autos klettern. Mit ihren 30 Jahren ist Wolff nicht die älteste Pilotin im Feld, denn bei McLaren kommt Stamm-Testfahrer Gary Paffett wieder einmal zum Einsatz. Der ehemalige DTM-Markenkollege von Susie ist 32 Jahre alt. Außerdem kommt bei Williams Daniel Juncadella, in der DTM ebenfalls in Diensten von Mercedes, zum Einsatz.

Heikel bei den Young Driver Tests, von denen Mercedes nach der Reifentest-Affäre ausgeschlossen worden war: Einsatzfahrer dürfen zwar an den Tests teilnehmen, jedoch lediglich Reifen testen und keine neuen Teile. Zuletzt urteilte die FIA, dass die Stammpiloten neben der Reifenarbeit auch an der Balance der Autos arbeiten dürfen. Einige Einsatzpiloten sind von dieser ganzen Regelung nicht allzu begeistert, weil sie in Reifen-Checks keinen Mehrwert für sich erkennen.

Laut Williams Chef-Renningenieur Xevi Pujolar sei es aber schwierig für Nachwuchspiloten, die Pirelli-Reifen richtig zu bewerten. "Wenn man die Reifen für das nächste Rennen verändern will, braucht man beim Test einen Fahrer, der das Auto kennt, damit Rennen gefahren ist und auch die Reifen aus dem Vorjahr kennt", sagte er. "Wenn man einen jungen Fahrer reinsetzt, ist für ihn alles neu. Mit einem Stammfahrer wird man bessere Daten und mehr Feedback bekommen."