"Auf der Pole ist man immer happy." Da können wir Nico Hülkenberg wohl nur zustimmen und sein Gesichtsausdruck bestätigte das Ergebnisblatt: Der ASM-Pilot startet beim 1. Lauf der F3 EuroSerie auf dem Nürburgring vom ersten Startplatz. "Das Qualifying lief gut. Ich hatte eine gute Runde auf dem ersten Reifenssatz, obwohl die Umstände schwierig waren, ich musste viel mit dem Auto kämpfen." Das sei aber immer so, wenn man am Limit fahre. "Dann ist das normal." Auf dem zweiten Reifensatz kam Nico in den Verkehr und auch einige Setupänderungen zahlten sich nicht ganz aus. "Aber meine Superrunde auf dem ersten Satz hat am Schluss ja gereicht."

Mit vier Zehnteln Vorsprung setzte er sich gegen Eduardo Piscopo und Sebastien Buemi durch, der am Donnerstag noch den Testtag angeführt hatte. "Es war zu kalt und ich hatte Probleme, die Reifen auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen", sagte der Schweizer. "Wichtig ist, dass ich das Rennen morgen vor Romain Grosjean beende. Denn dann würde ich in der Gesamtwertung einige Punkte auf ihn aufholen." Buemis größter Kontrahent um den Titel, der Franzose Romain Grosjean reihte sich im Qualifying als Fünfter ein.

"Es kann nicht immer perfekt laufen", verriet Grosjean gegenüber motorsport-magazin.com. Er habe einfach kein gutes Gefühl für das Auto gehabt. "Ich hing auch im Verkehr, so konnten wir die Zeit nicht verbessern. Ich hätte etwas besser sein können, aber P5 ist besser als P20 - man kann nicht immer vorne sein." Das Ziel für den Samstag ist klar: "Wenn ich Buemi schlagen kann, ist das gut, aber ich will nicht so viele Punkte auf ihn verlieren und dann am Sonntag wird die Startaufstellung umgedreht." Eine Chance wird er sich dennoch nicht entgehen lassen: "Wenn ich ihn überholen kann, werde ich es machen."

Der zweitbeste Deutsche war Maxi Götz, der als Achter gleichzeitig der beste Volkswagen-Pilot war. Zwei Plätze hinter ihm reihte sich Tim Sandtler auf dem 10. Rang ein. "Das ist keine schlechte Ausgangsposition, aber es wäre noch mehr drin gewesen", verriet uns Tim. "Es fing gut an, die ersten 10 Runden war ich lange auf P1. Ich hatte einen guten Rhythmus gefunden, doch dann kam ich in Verkehr." Aus diesem Grund kam er etwas früher in die Box, um den zweiten Reifensatz aufzuziehen. "Damit steckte ich wieder im Verkehr. Grosjean hat verlangsamt und mich sogar abgedrängt - das ist im Zeittraining unmöglich", klagte Tim. "Das sollte nicht sein." Auch nachdem Sandtler Abstand genommen hatte, lief er erneut auf Grosjean auf. "Das ist ärgerlich." Die Rennleitung teilte die Ansicht des Jo Zeller-Piloten jedoch nicht.