Mick Schumachers Weg in die Königsklasse des Motorsports ist akribisch geplant. Nach einem Jahr in der ADAC Formel 4 und dem italienischen Pendant geht der Sohn des Rekordweltmeisters 2017 für das Prema Powerteam in der Formel 3 Europameisterschaft an den Start. Der erste Kräftevergleich in der hart umkämpften Meisterschaft fand in Silverstone statt.

Dass der 18-Jährige bereit für den Aufstieg in die Formel 3 EM ist, zeigte er bereits in den ersten Freien Trainings auf dem Traditionskurs in Großbritannien. In beiden Sessions landete Schumacher unter den Top-10. Im Qualifying reichte es nicht ganz für einen Platz unter den besten Zehn. Mit einem denkbar knappen Rückstand von gerade einmal einer halben Sekunde belegte der Deutsche Startplatz zwölf.

Erste Meisterschaftspunkte im Regen von Silverstone

Im ersten der drei Läufe verbesserte sich Schumacher um vier Plätze auf Rang acht. Einen feuchten Auftakt erlebten die 19 Nachwuchstalente am Freitag. Typisch britisch regnete es und das Rennen startete hinter dem Safety Car. Nach dem Start kam es schon bald zur nächsten Gelbphase. Der Russe Nikita Mazepin kollidierte zunächst mit Joey Mawson, wenig später mit Pedro Piquet. Dabei drehte sich der Hitech Grand Prix-Pilot ins Kiesbett und das Safety Car kam erneut auf die Strecke.

Nach dem Restart kämpfte Schumacher mit Joey Mawson, seinem größten Rivalen aus Formel-4-Zeiten, um den fünften Platz. Die Aufholjagd wurde nach einem weiteren Crash erneut vom Safety Car eingebremst. In der Schlussphase konnte der Deutsche seinen Teamkollegen Guanyu Zhou nicht mehr hinter sich halten. Als Achter überquerte Schumacher die Ziellinie und sicherte sich damit die ersten Meisterschaftspunkte im ersten Rennen. "Ich bin mit meinem ersten Rennen ziemlich zufrieden - gleich in die Punkte gekommen. Das Auto war gut und die Zweikämpfe haben Spaß gemacht, auch wenn mich das am Ende leider Performance gekostet hat, als ich Harrison und Guanyu ziehen lassen musste", lautete Schumachers Fazit nach dem ersten Rennen.

Starke Starts in Rennen 2 und 3

Das zweite Rennen nahm der Deutsche von Startplatz neun in Angriff. Im Rennverlauf zeigte Schumacher Biss und konnte Lando Norris, den Sieger des ersten Rennens, in Schach halten. Am Ende sprang Platz sechs für den Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters heraus und wurde damit stärkster Rookie in seinem zweiten F3-Rennen. Der Schlüssel zum Erfolg war der beeindruckende Start. "Direkt nach dem Start habe ich es geschafft, drei Positionen zu gewinnen und mich auf Rang sechs nach vorne zu schieben", so Schumacher nach dem zweiten Lauf. Der Rennsieg ging diesmal an Joel Eriksson, den Rookie-Meister des vergangenen Jahres.

Bester Rookie: Rang sechs für Mick Schumacher im zweiten Rennen, Foto: FIA F3
Bester Rookie: Rang sechs für Mick Schumacher im zweiten Rennen, Foto: FIA F3

Beim letzten Rennen des Saisonauftakts in Silverstone gelang Schumacher erneut ein blitzsauberer Start. Der Rookie verbesserte sich von Startplatz zehn auf den siebten Rang nach vorne und befand sich im engen Zweikampf um P6. Ende der Hangar-Straight kam es dabei zu einer Berührung. Die Konsequenz: Schumacher drehte sich und wurde ans Ende des Feldes durchgereicht.

Zwei Plätze unter den besten Zehn, einmal bester Rookie und einmal die rote Laterne nach einem Dreher. Die Bilanz des ersten Rennwochenendes in der Formel 3 EM sieht vielversprechend aus. Das sieht auch der 18-Jährige so: "Alles in allem bin ich zufrieden damit, wie das Wochenende für mich gelaufen ist, auch wenn ich nicht so glücklich bin über den Fehler, , der mir im dritten Rennen unterlaufen ist und mich eine wesentlich bessere Position gekostet hat. Ich kehre jetzt mit einem guten Gefühl nach Hause und freue mich jetzt schon auf Monza." Mick Schumacher ist also bereits jetzt schon bei der Musik. Das kann er bei nächsten F3-Wochenende in Monza (28. bis 30. April) erneut unter Beweis stellen.