Was für eine knappe Kiste! Beim 2. Freien Training der DTM auf dem Nürburgring hätten die Abstände in der Zeitenliste kaum enger sein können. Verrückt: Spitzenreiter Dennis Olsen im SSR-Porsche und Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) auf Platz 20 (!) trennten gerade einmal 0,507 Sekunden. 26 der 28 GT3-Boliden lagen auf der 3,629 Kilometer langen Kurzanbindung der Eifel-Strecke innerhalb nur einer Sekunde.

Das Samstags-Qualifying (10:05-10:25 Uhr im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com) verspricht eine brutal enge Angelegenheit zu werden. Ein Vorab-Trend ließ sich aus den beiden Trainings am Freitag zumindest ablesen: Porsche und Lamborghini präsentierten sich stark und auch Mercedes kann sich offenbar gute Chancen ausrechnen.

War im 1. Training am Vormittag noch Luca Stolz (HRT-Mercedes) der bestplatzierte AMG-Pilot auf P11, deckte die Mercedes-Armada am Nachmittag ein paar mehr Karten auf. Hinter Porsche-Pilot Dennis Olsen (1:26.326 Minuten) belegte Stolz diesmal den zweiten Platz mit einem Rückstand von 0,027 Sekunden. Zwischenzeitlich lagen nur Porsche und Mercedes in den Top-8, am Ende reihten sich Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes), Teamkollege Maro Engel und Arjun Maini (HRT-Mercedes) auf den Positionen sieben bis neun ein.

DTM-BoP: Größerer Restriktor für Mercedes-AMG

Mercedes-AMG erhielt in der ersten Version der Balance of Performance einen Restriktor mit einer Größe von 36 Millimetern - 1 Millimeter mehr als bisher. Gerade rund um das letzte Rennwochenende auf dem Norisring gab es aus dem AMG-Lager einige laute Beschwerden über den abgelehnten Wunsch eines größeren Restriktors für den Mercedes-AMG GT3. Im Vergleich zum Norisring erhielt der Benz dafür 5 zusätzliche Kilo Ballast an Bord.

Zusatz-Kilos ausladen im Vergleich zum Norisring - einer Strecke mit einem völlig anderen Charakter als der Nürburgring - durften unterdessen Audi (- 15 kg, 1.335 kg), Ferrari (-5 kg, 1.320 kg) und Porsche (-15 kg, 1.275 kg), dessen GT3-Sportwagen damit wieder am unteren Gewichtslimit unterwegs ist.

DTM Nürburgring: Drei Porsche 911 in den Top-5

Alle drei 911er-Piloten im Starterfeld fuhren im 2. Training in die Top-5: Neben Spitzenreiter Olsen belegte Norisring-Sieger Thomas Preining (Bernhard-Porsche) den dritten Rang, gefolgt vom zweiten SSR-Fahrer Laurens Vanthoor auf P5. Dazwischen quetschte sich Halbzeit-Meister Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) auf die vierte Position. Schnellster Fahrer eines BMW M4 GT3 war der Meisterschafts-Zweite Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) auf P6.

Die Top-10 des Klassements auf einen Blick: 1. Dennis Olsen, 2. Luca Stolz, 3. Thomas Preining, 4. Mirko Bortolotti, 5. Laurens Vanthoor, 6. Sheldon van der Linde, 7. Mikael Grenier, 8. Maro Engel, 9. Arjun Maini, 10. Kelvin van der Linde. "Wir haben ein bisschen Arbeit vor uns heute Abend", sagte der Südafrikaner von Abt-Audi. "Das Gefühl im Auto ist gut, aber an Rundenzeit fehlt noch ein bisschen."

Der dreifache DTM-Champion und neuerliche Titelanwärter Rene Rast (Abt-Audi) beendete das Training hinter dem amtierenden Meister Maximilian Götz (Winward-Mercedes) und Philipp Eng (Schubert-BMW) auf P18.

Porsche-Doppelspitze zur Halbzeit

Zur Halbzeit der 45-minütigen Session führte Dennis Olsen im SSR-Porsche das Klassement an. Der Däne benötigte zu diesem Zeitpunkt 1:26.386 Minuten für seine schnellste Runde auf der Kurzanbindung des Nürburgrings. Mit Bernhard-Pilot Thomas Preining hatte Porsche sogar eine Doppelspitze inne.

Arjun Maini im HRT-Mercedes lag als Dritter vor einer Audi-Phalanx bestehend aus Kelvin van der Linde, Nico Müller und Rene Rast. Die Top-19 lagen zur Halbzeit innerhalb einer Sekunde. Bestplatzierter BMW-Fahrer war Esteban Muth im Walkenhorst-M4 GT3 mit einem Rückstand von 0,565 Sekunden zu Spitzenreiter Olsen. Mirko Bortolotti belegte zwischenzeitlich den 19. Rang in der Zeitenliste.