Felipe Fraga wurde auch in Imola von seinem DTM-Dauerpech nicht verschont. Die Zwischenbilanz des AF-Corse-Piloten liest sich nach drei von acht Rennwochenenden erschreckend - fünf Ausfälle in sechs Rennen! Doch es ist nicht etwa ein hitziges Temperament, welches den Brasilianer am Siegen, geschweige denn am Beenden eines Rennens hindert. Es waren vor allem unglückliche Fügungen, die Fraga heimsuchten.

"Das ist hart. In sechs Rennen hatte ich schon fünf Ausfälle, das ist verrückt", sagte der Ferrari-Fahrer leicht verzweifelt zu Motorsport-Magazin.com. Auch der brandneue Ferrari 488 GT3 nach dem Feuer-Ausfall zuletzt am Lausitzring konnte die Pechsträhne nicht brechen. Fraga konnte keines der beiden Rennen in Imola beenden.

Dabei sah die Ausgangssituation mit Ausnahme des Samstags-Qualifyings in Imola (P24 nach Problemen mit der Servolenkung) wieder einmal erfolgsversprechend aus. "In fast allen Qualifyings war ich in den Top-5, außer natürlich in Rennen zwei am Lausitzring, da konnte ich ja nicht mitfahren. Jedes Mal, wenn wir einen guten Job im Qualifying machen, passiert etwas im Rennen, das ist sehr frustrierend", sagte Fraga: "Ich habe es satt zu sagen: Beim nächsten Rennen wird es besser. Das fühlt sich schrecklich an."

Auch in Imola sah der Ferrari-Pilot nach einem starken Qualifying am Sonntag (P2) kein Mal die Ziellinie. Ein technischer Defekt in Rennen eins und ein weiterer Reifenschaden bei einem Safety-Car-Restart ruinierten die Rennen des Brasilianers. "Ich habe direkt am Restart eine Position an Feller verloren. Ich muss mir noch ein paar Replays anschauen, es hat so ausgesehen, als wäre ich ziemlich hart von hinten getroffen worden. Das hat mich direkt ins Heck von Auer geschoben", erklärte er.

"Es ist verrückt. Ich mache meinen Job, das Team macht seinen Job. Klar, das Feuer war einfach Pech. Es trifft irgendwie immer nur uns. Aber das Team ist super, wir vertrauen uns sehr. Das Auto ist verdammt gut zu fahren, ich liebe es", so der AF-Corse-Pilot weiter.

Eines ist klar für den 26-Jährigen mit seiner ungebremsten Zuversicht: "Selbst, wenn du am Vortag ausfällst, machst du am nächsten Tag einfach wieder weiter. Klar nervt das auch und man fragt sich, was los ist, aber nächste Woche geht es für mich in der IMSA weiter, da kann ich nicht zu lange deprimiert sein. Wenn ich die ganze Zeit schlecht drauf wäre, würde das auf das Team abfärben, das möchte ich nicht."

Der kämpferische Brasilianer lässt den Kopf nicht hängen, auch die Hoffnung auf einen guten Saisonabschluss gibt Fraga noch nicht auf: "Ich hoffe, wir können den Spieß noch umdrehen. Es liegen noch fünf Wochenenden vor uns, das sind zehn Rennen."

Für Fraga, den AF-Corse-Teammanager Ron Reichert vor dem Saisonstart als Titelanwärter auf dem Zettel hatte, begann das DTM-Abenteuer vielversprechend. Beim Auftakt in Portimao stellte Fraga seinen Boliden auf Startplatz vier. Auch das Rennen lief anfangs nicht schlecht, bis er beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase abgeschossen wurde.

Als Unglück abgetan, gab Fraga im zweiten Rennen in Portimao noch einmal alles. P3 im Qualifying, P2 im Rennen und zusätzlich noch die schnellste Rennrunde waren das Resultat. Doch der Schwung in den Segeln sollte schon am zweiten Rennwochenende in der Lausitz zunichtegemacht werden. In Rennen eins musste Fraga nach drei verzweifelten Boxenstopps sein Rennen aufgrund technischer Probleme beenden - Das Ausfall-Debakel nahm seinen Lauf. Beim zweiten Rennen konnte der AF-Corse-Mann nicht einmal starten. Am Vormittag brannte Fragas Ferrari im Qualifying lichterloh ab...

Felipe Fragas bisherige DTM-Ergebnisse 2022

RennenStartplatzErgebnis
Portimao 1P4DNF - Reifenschaden nach Kollision
Portimao 2P3P2
Lausitzring 1P5Ausfall - Technischer Defekt
Lausitzring 2Feuer-AusfallKein Start
Imola 1P24Ausfall - Technischer Defekt
Imola 2P2Ausfall - Reifenschaden nach Kollision