Unsere beiden unermüdlichen Uploader Birgitt und Jörg geben am Abend im Bivak von Belen folgende kleine Geschichte zu Protokoll: Nachdem der Upload eines nur 21 MB kleinen Videos glatte vier Stunden gedauert hat, ist die Freude groß, als es heißt 4 Sekunden remaining mit 2 kb/s Geschwindigkeit. Doch mitten im letzten Countdown sinkt die Geschwindigkeit plötzlich auf 0,1 kb/s und es bleiben 10 Minuten 21s Zeit, einen weiteren Kaffee zu ordern. Panik! Aber irgendwann klappt es dann dennoch.

Als wir am nächsten Tag auf dem Weg nach Fiambala (ja auch der Rest der Truppe ist motiviert und wir nehmen 200 Kilometer Umweg ins Bivak in Kauf um die Rennfahrzeuge live zu sehen) an einer Tankstelle halten gibt es dort doch tatsächlich eine gute Internetverbindung. Der erste Check gilt dem Video: läuft nicht AAARRRGGGHHH

Egal, wir haben Zeit da wir heute früh raus sind und können zumindest die neuen Themenvideos hochladen, die wir gestern fertig produziert haben.

Die Rallye selbst hat sich in den letzten Jahren wirklich enorm verändert. Inzwischen gibt es feste Ankunftszeiten für die Fahrer im Bivak. Werden die überschritten, ist man raus. Ich finde das völlig daneben. Früher war die einzige Maßgabe, dass man am nächsten Tag zum Start des letzten Teilnehmers wieder da sein musste. Mit anderen Worten, wenn Probleme aufgetaucht sind, hat man halt in der Stage die ganze Nacht durchgearbeitet um im Rennen zu bleiben. Heutzutage ist man in so einem Fall raus aus dem Spiel. Hey! Wo bleibt da der Dakar Spirit: never give up??? Schade!

Und gerade heute wird es mehr als spannend, wie konsequent diese Regel angewendet wird, denn als wir ins Ziel kommen, ist erst einmal nichts los. Insgesamt warten wir fast drei Stunden, aber bis auf zwei Trucks, mehrere Motorräder und knappe zehn Autos kommt niemand durch. Offensichtlich ist auf der Strecke die Hölle los. Als wir an "unserer" Tankstelle auf dem Rückweg nochmal halt machen, treffen wir auf Leroy Poulter, der heute Zehnter wird und bekommen erste Infos. Diese Etappe wird am Ende vielleicht die Dakar entscheiden. In den letzten Dünen liegen umgekippte LKW, Favoriten bei den Autos stecken fest...ein richtig schönes Dakar Chaos.

Um an die Strecke zu kommen, waren wir heute das erste Mal selbst tief im Sand unterwegs. Wir fahren das Auto hoch, legen den Offroad Modus ein und schalten das Getriebe auf manuelle Gangwechsel. Unser GLE scheint zufrieden. Ich weiß gar nicht, wie er sich zurück zu Hause wieder an ein Leben auf Asphalt gewöhnen soll....