Chrysler war einst eine der top Marken, wenn es um große Limousinen in den 50er und 60er Jahren ging. Dann wurde Ende der 80er der Minivan erfunden und brachte dem Hersteller weitere Erfolge ein, die über 20 Jahre anhielten. Auch in Europa waren die Modelle Voyager und Grand Voyager äußerst beliebt. Doch seit SUV auf dem Vormarsch sind, ist es still um Minivans und vor allem die Marke Chrysler geworden. Aus Europa haben sich die Amerikaner schon länger verabschiedet und auch auf dem Heimatmarkt sah es das letzte Jahrzehnt eher bescheiden aus. Man produzierte größtenteils Modelle, deren Aufbau und Technik veraltet waren. Am Leben hielt man die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge nur noch mit oberflächlichen Facelift-Updates. Zurzeit besteht das Portfolio von Chrysler gerade einmal aus zwei Modellen (Pacifica/Voyager, 300). Mit der Neuvorstellung des elektrischen Airflow, soll sich nun 2025 alles ändern. Bis 2028 sollen alle Modelle des Herstellers überhaupt rein elektrisch sein.

Einstieg ins Crossover- und E-Geschäft

Bis dato gab es von Chrysler, abgesehen von zwei erfolglosen Modellen (Pacifica von 2003, Aspen), keine wirklichen SUV oder Crossover. Mit dem vorgestellten Airflow Concept präsentiert die Marke nun ein E-Fahrzeug, welches dem Ford Mustang Mach-E oder den größeren ID.-Modellen von VW Konkurrenz machen könnte. Das Design des Airflow ist geprägt durch klare Linien, dem coupéhaften Heck, schmale animierte Leuchten und versenkte Türgriffe. Die Achsen sitzen jeweils weit voneinander entfernt und vorne sowie hinten gibt es kurze Überhänge. Zu den genauen Abmessungen des Airflow äußert sich Chrysler aber noch nicht. Auffällig ist jedenfalls der breit wirkende Stand des Fahrzeugs.

Software von Amazon

Auch im Interieur des Amerikaners soll es geräumig zugehen. Die fließenden Linien des Exterieurs findet man auch im Innenraum des Viersitzers wieder. Helle recycelte sowie ökologische Materialien und ein großes Panoramadach sorgen für Weitläufigkeit und unterstreichen das umfassende Raumgefühl. Im sogenannten Smart-Cockpit gibt es drei Displays, die je nach Belieben personalisiert werden können. Durch ein Wischen mit dem Finger ist man beispielsweise in der Lage, Inhalte von einem Display zum anderen zu übertragen. Durch die eingebauten Kameras kann jeder Passagier an Videokonferenzen teilnehmen. Die im Fond verbauten Bildschirme machen dieses Feature auch dort verfügbar. Mit Over-the-Air-Updates wird die Software, bei deren Entwicklung auch Amazon beteiligt war, stets aktuell gehalten. Autonomes Fahren der Stufe 3 soll im Airflow ebenfalls möglich sein. Damit wäre das E-Fahrzeug in der Lage selbstständig zu beschleunigen, bremsen und zu überholen.

Aussicht auf bis zu 644 Kilometer Reichweite

Der zukünftige Airflow wird auf der STLA-Konzernplattform stehen, die auch einigen anderen Europamodellen aus dem Hause Stellantis als Grundlage dienen wird. Der auf der CES 2022 gezeigte Airflow Concept besitzt an jeder Achse einen E-Motor. Dabei werden alle vier Räder angetrieben. Zusammen kommt der Crossover auf eine Systemleistung von 408 PS. Laut Chrysler können noch stärkere E-Aggregate verbaut werden. Zur genauen Akkuleistung gibt es vom Hersteller noch keine genauen Details. Die Reichweite wird aber voraussichtlich zwischen 563 und 644 Kilometer liegen. Weiters soll eine Schnelllade-Option zur Verfügung stehen.

Das Konzept Airflow sieht schon mal ziemlich vielversprechend aus. Das Design und die Technologie des Elektro-Crossover stimmen. Es wird sich also zeigen, ob Chrysler mit dem Modell 2025 an frühere Erfolge anknüpfen kann und endlich wieder zeitgerechte und moderne Fahrzeuge produzieren wird.