Ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk hat sich Felipe Drugovich (16, Van Amersfoort Racing) zum Abschluss des Rennwochenendes am Lausitzring bereitet. Zwei Tage vor seinem 17. Geburtstag sicherte sich der Brasilianer den ersten Sieg seiner Karriere in der ADAC Formel 4 und war der sechste Sieger im sechsten Saisonlauf. Teamkollege Frederik Vesti (15, Dänemark) machte den Doppelerfolg für den niederländischen Rennstall Van Amersfoort Racing perfekt. Der Sieger des ersten Rennens am Lausitzring, Kim-Luis Schramm (19, Wümbach, US Racing), komplettierte das Podium. Aufgrund eines laufenden Berufungsverfahrens gegen das Team US Racing sind die Ergebnisse der ADAC Formel 4 auf dem Lausitzring vorläufig.

"Es war das perfekte Ende des Wochenendes. Wir haben einen Doppelsieg gefeiert, das ist wirklich toll für das Team. Ich bin sehr glücklich. Nach zwei zweiten Plätzen habe ich nun endlich meinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 eingefahren. Ich hoffe, es werden noch weitere folgen", sagte Drugovich nach seinem Erfolg und freute sich: "Etwas Schöneres hätte ich mir für meinen Geburtstag nicht wünschen können."

Nach einem blendenden Start konnte sich Vesti direkt vom vierten auf den zweiten Platz vorschieben. Zusammen mit Pole-Setter Louis Gachot (17, Großbritannien) und Drugovich hatte Van Amersfoort Racing lange gar eine Dreifach-Führung inne, ehe Schramm zehn Minuten vor Rennende den Briten noch vom Podest verdrängte.

Gachot rundete auf dem vierten Rang das tolle Ergebnis für Van Amersfoort Racing ab. Der Sieger des zweiten Laufs, Julian Hanses (19, Hilden, US Racing) wurde Fünfter. Andreas Estner (16, Warngau, Neuhauser Racing), Michael Waldherr (20, Ruderting, Neuhauser Racing), Sophia Flörsch (16, Grünwald, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Leonard Hoogenboom (17, Niederlande, Motopark) und Nicklas Nielsen (20, Dänemark, US Racing) folgten auf den Plätzen. In seinem erst dritten Rennen in der ADAC Formel 4 konnte sich der Bonner Doureid Ghattas (15, Team Piro Interdental) auf dem 16. Rang erstmals die Auszeichnung als bester Rookie sichern.

Eine turbulente Phase mit vielen Ausfällen erlebte das Rennen gleich zu Beginn. Nach einem Kontakt mit Juan Manuel Correa (17, USA/Ecuador, Prema Powerteam) blieb Rookie Richard Wagner (17, Amberg, Lechner Racing) auf der Strecke liegen und verursachte eine Safety-Car-Phase. Auch Kami Laliberté (17, Kanada, Van Amersfoort Racing) kam wenig später mit beschädigtem Auto in die Box und schied aus. In der vierten Runde stellte der Südafrikaner Jonathan Aberdein (19, Motopark) sein Auto neben der Strecke ab, zwei Runden später war das Rennen für Lirim Zendeli (16, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) nach einem Ausrutscher ins Kiesbett vorbei.

Einen äußerst bitteren Tag erwischte der Gesamtführende Juri Vips (16, Prema Powerteam). Nach einer Berührung von Teamkollege Marcus Armstrong (16, Neuseeland) drehte sich der Este in der ersten Runde und schied aus. Dennoch behält Vips die Führung in der Gesamtwertung mit 72 Punkten knapp vor Drugovich (69).

Nach einer dreiwöchigen Pause geht es für die Highspeedschule des ADAC in Österreich weiter. Auf dem Red Bull Ring in Spielberg kämpfen die Piloten vom 9. bis 11. Juni bei den Saisonrennen sieben bis neun um weitere Meisterschaftspunkte.

Weitere Stimmen zur ADAC Formel 4

Frederik Vesti (Zweiter, Van Amersfoort Racing): "Ich bin wirklich glücklich mit diesem Resultat. Es ist mein erstes Jahr in der ADAC Formel 4, deshalb ist das wirklich ein großartiges Ergebnis. Das hätte ich zu Beginn der Saison nicht erwartet. Ich habe hart gearbeitet, daher bin ich nun wirklich glücklich."

Kim-Luis Schramm (Dritter, US Racing): "Im Großen und Ganzen bin ich auf jeden Fall zufrieden. Wir hatten das ganze Wochenende ein perfektes Auto. Dann bin ich gute Rennen gefahren und habe viel richtig gemacht. Am Ende war heute nicht mehr viel möglich. Meine Reifen waren die letzten fünf Runden am Ende, nachdem ich Louis Gachot überholt hatte."

Doureid Ghattas (16. und bester Rookie, Team Piro Interdental, Förderpilot ADAC Stiftung Sport): "Ich bin mit dem Auto zum Schluss sehr viel gerutscht, habe es aber noch irgendwie hinbekommen, meinen Hintermann hinter mir zu halten. Ich habe hart gekämpft, es war sehr anstrengend. Doch jetzt bin ich sehr erleichtert."

Jeroen de Jong (Teammanager Van Amersfoort Racing): "Natürlich sind wir zufrieden, wenn man den ersten, zweiten und vierten Platz belegt. Felipe Drugovich hat sich heute selbst ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht."