Jetzt ist es ziemlich genau eine Woche her. Ich stand am Start der ersten WP der Rallye Galway und neben meiner normalen Nervosität ließ auch mein neues Arbeitsgerät meinen Puls in den gefühlten vierstelligen Bereich steigen. Noch zehn Sekunden, noch einmal alles kontrollieren: Fahrer da, Beifahrer da, Gegensprechanlage funktioniert, Gaspedal ist da, wo es immer ist. Es kann losgehen.

Nasse, enge, rutschige Asphaltstraße voraus. Gang einlegen... grün... Gas geben. 50 rechts voll, 100 Kuppe voll, 40 links 3 minus cut... ich fahre. In meinem neuen Suzuki Swift Super1600. Alles gut gegangen. Welcome on the yellow side of life!

Einige unter euch werden sich fragen, was uns dazu getrieben hat, in dieser Saison noch einmal mit einem neuen Auto von ganz vorne anzufangen. Und das, obwohl ich doch jetzt den C2 so gut kennen müsste und bei Citroen noch ein WRC-Lauf im C4 aussteht. Ich kann euch sagen: Die Entscheidung ist nicht leicht gewesen und wir haben uns sehr lange dafür Zeit gelassen (weshalb am Ende leider auch keine Zeit mehr dafür blieb, den Swift richtig kennenzulernen...).

Dieses Jahr wird definitiv ein entscheidendes sein. Was soll noch kommen nach dem Vizetitel im vergangenen Jahr? Der Druck ist groß, die Erwartungen auch. Egal, was ich mache - wir können nur wenig gewinnen, aber viel verlieren. Und: Wir setzen alles auf eine Karte. Auf ein Team, von dem wir denken, dass es sehr professionell und loyal arbeitet, auf ein Auto, von dem wir wissen, dass es sehr gute Schotterspezifikationen hat und auf einen Neuanfang, von dem wir hoffen, dass er uns neue Möglichkeiten und viel Potenzial bietet. Unter anderem weil in diesem Jahr sehr viel auf Schotter gefahren wird.

2009 fährt Aaron Burkart in gelb., Foto: Suzuki
2009 fährt Aaron Burkart in gelb., Foto: Suzuki

Bis auf die Asphaltläufe in Irland und in Spanien und einen halben Tag auf Zypern, werden wir nur auf Schotter fahren in der JWRC. Eventuell könnte das mit dem Swift einen kleinen Vorteil bedeuten, aber das setzt natürlich zuerst einmal voraus, dass wir uns mit dem Auto gut angefreundet haben. Ein ausschlaggebender Punkt war außerdem der Umfang der Unterstützung, die uns vor der Saison zugesagt wurde und die bis jetzt auch eingehalten wird.

Ebenso ist es für mich eine ganz neue, aber durchweg positive Erfahrung, als Fahrer in ein Semi-Werksteam eingebunden zu sein. Ich denke, dass wir eine gute Basis gelegt haben, um eine gute und erfolgreiche Saison zu fahren. Jetzt liegt es also an mir...

Die größte Herausforderung ist sicherlich der erste Lauf der JWRC am kommenden Wochenende in Irland. Ich gehe davon aus, dass die Witterungsbedingungen ähnlich sein werden wie in Galway, so dass es wohl eher eine Matschrallye als eine Asphaltrallye sein wird. Gummistiefel sollen dort für Zuschauer Pflicht sein, habe ich gehört.

P.S. Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein "Man in yellow" bin. 2004 bin ich eine ganze Saison in der Fiat Stilo Abarth Trofeo gefahren - auch ganz in gelb!

Ich wünsche allen Zuschauern viel Spaß.
Bis zum nächsten Mal!