Während die zwei ersten Etappen am Samstag und Sonntag noch als Aufwärmtraining bezeichnet werden konnten, wartete heute mit der ersten Etappe auf dem afrikanischen Kontinent in Marokko die erste richtige Prüfung auf die Fahrer.

Los ging es von Nador über 314 Kilometer nach Er Rachidia und am Ende trennten die Top-Fahrer nur wenige Sekunden! Am schnellsten meisterte Routinier Jean-Louis Schlesser den dritten Tag. Der Franzose fuhr nach 2:50.58 Stunden Bestzeit. "Das Resultat wird wohl einige überraschen, aber nicht uns", so Schlesser. "Wir haben immer gesagt, dass wir bei der Musik dabei sein werden. Das ist die Bestätigung. Die Konkurrenz ist sehr stark, aber wir haben mit unserem kleinen Buggy gezeigt, dass wir eine Konkurrenz für die Werksfahrzeuge sind. Das ist gut für die Dakar."

Dabei nahm Schlesser dem Japaner Hiroshi Masuoka 19 Sekunden ab. "Heute war es sehr staubig", sagte der Mitsubishi-Pilot. "Wir fuhren über 200 Kilometer zusammen mit Carlos Sainz und Luc Alphand und Nasser Al-Attiyah. Dann überholte ich Luc und Carlos verlor etwas Zeit, so dass ich Zweiter war. Schließlich zog sich noch an Nasser vorbei."

Auf dem dritten Platz landete Stéphane Peterhansel, gefolgt von Jutta Kleinschmidt im VW Race Toureg 2. "Über die viertbeste Zeit im Tagesergebnis kann ich nicht klagen, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Navigation sehr schwierig war und wir auch noch 60 Kilometer im Staub eines Vordermanns fahren mussten", so Kleinschmidt. "Überholen war nur mit großem Risiko möglich."

Neben Schlesser sorgte ein weiterer Pilot für eine Überraschung: Robby Gordon fuhr im Hummer auf den fünften Platz! "Das war ein guter Tag", sagte der Allrounder. "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Zu einem Zeitpunkt hatte ich mich verfahren, aber glücklicherweise haben wir schnell wieder den richtigen Weg gefunden. Ansonsten war es eine schnelle Etappe."

Mit anderthalb Minuten Rückstand auf Schlesser beendete Joan Roma die dritte Etappe und nimmt damit den ersten Platz im Gesamtklassement ein. "Ich bin sehr überrascht und zugleich erfreut Erster zu sein", so der Spanier. "Ich versuchte lediglich ohne Fehler ins Ziel zu kommen. Morgen werde mit der gleichen Strategie fortfahren. Es ist sehr gefährlich in dem Staub hart anzugreifen, denn plötzlich hatte ich 10 bis 15 Motorradfahrer vor mir."

Der bisherige Leader der Rallye Dakar, Carlos Sainz, musste sich heute mit Rang 12 begnügen. "Heute haben wir gemerkt, was es bedeutet, als erstes Auto auf der Strecke zu fahren", so der Dakar-Neuling. "Wir konnten keiner Staubfahne eines vorausfahrenden Autos folgen, sondern mussten die Route alleine finden. Dabei haben wir uns leider auch verfahren. Das Fehlen der GPS-Angaben macht sich deutlich bemerkbar."

Morgen stehen 386 Kilometer von Er Rachidia nach Ouarzazate auf dem Programm.

Ergebnis der 3. Etappe

1. Jean-Louis Schlesser Schlesser Buggy 2:50.58 Stunden
2. Hiroshi Masuoka Mitsubishi Pajero Evolution 2:51.17 Std.
3. Stéphane Peterhansel Mitsubishi Pajero Evolution 2:51.35 Std.
4. Jutta Kleinschmidt Volkswagen Touareg 2:51.54 Std.
5. Robbie Gordon Hummer H3 2:52.28 Std.
6. Joan Roma Mitsubishi Pajero Evolution 2:52.32 Std.
7. Mark Miller Volkswagen Touareg 2:53.12 Std.
8. Bruno Saby Volkswagen Touareg 2:53.18 Std.
9. Giniel de Villiers Volkswagen Touareg 2:53.26 Std.
10. Nasser Saleh Al-Attiyah BMW X3 CC 2:54.34 Std.
11. Luc Alphand Mitsubishi Pajero Evolution 2:57.26 Std.
12. Carlos Sainz Volkswagen Touareg 2:57.42 Std.

Gesamtklassement

1. Joan Roma Mitsubishi Pajero Evolution 5:27.34 Std.
2. Hiroshi Masuoka Mitsubishi Pajero Evolution + 6 Sek.
3. Bruno Saby Volkswagen Race Touareg 2 + 54 Sek.
4. Carlos Sainz Volkswagen Race Touareg 2 + 56 Sek.
5. Jutta Kleinschmidt Volkswagen Race Touareg 2 + 57 Sek.
6. Stéphane Peterhansel Mitsubishi Pajero Evolution + 1.36 Min.
7. Mark Miller Volkswagen Race Touareg 2 + 3.18 Min.
8. Robby Gordon Hummer H3 + 4.11 Min.
9. Luc Alphand Mitsubishi Pajero Evolution + 4.25 Min.
10. Jean-L. Schlesser Schlesser-Ford + 4.26 Min.
12. Giniel de Villiers Volkswagen Race Touareg 2 + 4.33 Min.