Die VLN bot auch 2011 wieder tolle Szenen und enge Rennen für Fans der Nordschleife. Auf dem Nürburgring wurden zehn Rennen ausgefahren, wobei acht verschiedene Sieger auf das oberste Podest klettern durften. Obwohl die Zulassung von GT3-Boliden teilweise noch immer kritisiert worden war, ließen die schnellen Coupés fehlende Publikumslieblinge vergessen. Durch das ausgeklügelte Punktesystem der Serie (abhängig von den Starterzahlen der jeweiligen Klassen) konnte Black Falcon mit einem seriennahen BMW Z4 zum dritten Mal den Meisterschaftssieg perfekt machen.

BMW-Festspiele beim Auftakt, Foto: Jan Brucke/VLN
BMW-Festspiele beim Auftakt, Foto: Jan Brucke/VLN

Schon ab dem ersten Saisonlauf Anfang April wollte sich BMW Motorsport mit dem M3 GT auf das 24 Stundenrennen im Juni vorbereiten, wo der Vorjahressieg wiederholt werden sollte. Auf die Doppelpole folgte in umgekehrter Reihenfolge auch ein Doppelsieg im ersten Rennen. Jörg Müller, Augusto Farfus und Uwe Alzen triumphierten vor Andy Priaulx, Dirk Müller und Dirk Werner, sowie dem Mercedes SLS, den Black Falcon auf die Rennsiege angesetzt hatte.

Zu einem Mercedes-Sieg reichte es beim zweiten Lauf des Jahres, dem DMV 4-Stundenrennen, allerdings nicht für Black Falcon, sondern für Mamerow/ROWE Racing. Chris Mamerow und Armin Hahne feierten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Manthey und BMW.

Premierensieg für Ferrari

Das Hankook-Team Farnbacher holte beim dritten Lauf der VLN den ersten Ferrari-Sieg in der 35-jährigen Geschichte der Serie. Bei der sechsstündigen Adenauer Rundstrecken-Trophy überquerten Marco Seefried und der Brasilianer Jamie Melo vor Manthey und BMW die Ziellinie. Die Pole im Qualifying war im Vorfeld wieder an ROWE gegangen.

Der erste Porsche-Sieg des Jahres wurde beim vierten Rennen gleich zu einem besonderen. Der von Manthey eingesetzte 911 GT3-R Hybrid konnte als erstes Rennauto mit dieser Technik auf der Nordschleife des Nürburgrings gewinnen und sowohl den GT2 von Manthey und Phoenix auf die Plätze verweisen.

Das am Gewerbepark Nürburgring angesiedelte Team Phoenix antwortete mit den Audi-Piloten Mattias Ekström, Timo Scheider und Frank Stippler bei der Generalprobe zum 24h-Rennen. Nach der Pole von Sabine Schmitz und Klaus Abbelen war dies der erste Audi-Sieg seit Juli 2009.

Nach dem 24h-Rennen Ende Juni, zweifelsohne der Saisonhöhepunkt am Nürburgring, zogen sich die werksunterstützten Teams still und heimlich aus der VLN zurück und überließen den treuen Anhängern der Nordschleife das Feld. So war es für Mamerow/ROWE ein leichtes Unterfangen sowohl die Pole (Mamerow/Hahne) als auch den Rennsieg zu verbuchen. Michael Zehe, Roland Rehfeld und Alexander Roloff wurden in ihrem SLS 22 Sekunden vor Sabine Schmitz, Niclas Kentenich und Arno Klasen abgewunken.

Überraschungssieg im Ruhr-Pokal, Foto: Jan Brucke/VLN
Überraschungssieg im Ruhr-Pokal, Foto: Jan Brucke/VLN

Nicht nur weil dem R8 der Nürburgring bisher nicht zu liegen schien, entwickelte Audi eine GT4-Version des TT. Das frontgetriebene Kundensportmodell sollte den großen Bruder bestimmt nicht die Erfolge stehlen, stahl aber allen Konkurrenten der GT3-Klasse beim Ruhr-Pokal-Rennen die Show. An einem verregneten August-Samstag holten Frank Biela, Christian Hohenadel und Michael Ammermüller erst die Pole-Position und nach fast sechs Stunden sogar einen Abbruchsieg (Aquaplaning) in die Klasse SP4T.

Arno Klasen feiert 25. Sieg

Den ersten VLN-Sieg für das Siegerteam des 24 Stundenrennens holten 2011 der spätere GT1-Weltmeister Lucas Luhr und Arno Klasen beim Barbarossapreis im September. Das Manthey-Duo profitierte von einem Unfall der Polesitter Frank Stippler und Christopher Haase. In der vorletzten Runde rutschte Stippler allerdings in der Arembergkurve auf einer Ölspur aus und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Für Klasen war es bereits die 25. Triumphfahrt in der VLN.

Manthey wiederholte mit Klasen und Luhr den Erfolg schon im nächsten Rennen, wobei man diesmal von einer Unterbrechung profitieren konnte. Der neunte Lauf der VLN wurde aufgrund mehrerer Unfälle in zwei Teilen gewertet. In der Addition hatten die Chris Mamerow und Armin Hahne einen Rückstand von 4,5 Sekunden auf Porsche. Mit ihrem SLS war ihnen im Qualifying eine Fabelzeit von 8:11,006 Minuten gelungen.

Beim letzten Meisterschaftslauf feierten Marc Basseng, Christopher Mies und Michael Ammermüller den den zweiten Sieg eines Audi R8 LMS im vergangenen Jahr. Basseng überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung von weniger als einer Minute vor Chris Mamerow und Armin Hahne im SLS AMG GT3. Den zweiten Podiumsplatz für den BMW Z4 GT3 des Need for Speed Team Schubert machten die Oscherslebener mit P3 sicher.

Die neuen Meister der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring heißen Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth von Black Falcon. Das Trio sicherte dem Team aus der Eifel nach 2008 und 2009 den dritten Titel der VLN, damit haben die Kelberger zu Bonk und Kissling aufgeschlossen, die in der Vergangenheit ebenfalls drei Titel gewinnen konnten. Mit ihrem BMW Z4 der Klasse V5 konnten sie mehr Punkte einfahren als Dominik Brinkmann und Stephan Epp, die Vorjahressieger Mario Merten und Wolf Silvester wurden Dritte.