Lokalmatador Jan Seyffarth erfüllte seine Favoritenrolle beim fünften Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland in der Motorsport Arena Oschersleben. Der ehemalige Porsche-Junior, der aus dem knapp 100 Kilometer südlich von Oschersleben gelegenen Querfurt kommt, war beim Qualifikationstraining auf dem 3,7 Kilometer langen Kurs nicht zu schlagen. Mit einer Punktlandung sicherte sich der 27-jährige Pilot von tolimit/Seyffarth-Motorsport nur wenige Sekunden vor dem Ende des Zeittrainings die Tagesbestzeit mit 1:31,234 Minuten. Damit startet der Tabelleführer bei seinem Heimspiel am Sonntag (2. August) von der Spitze des 25 Fahrzeuge umfassenden Feldes.

Dem zweifachen Laufsieger Thomas Jäger (München, MS Racing PZ Hamburg Nord-West), der bis zu Seyffarths Fabelrunde die Zeitenliste angeführt hatte, fehlten am Ende lediglich 31 Tausendstelsekunden. Bei der 22-Runden-Hatz in der Magdeburger Börde geht der gebürtige Chemnitzer vom zweiten Startplatz ins Rennen. In der Gesamtwertung des renommierten Carrera Cup liegt der ehemalige DTM-Pilot mit 66 Zählern nur zwei Punkte hinter dem führenden Seyffarth. Platz drei nimmt mit 59 Punkten Jeroen Bleekemolen (Niederlande, ARAXA RACING PZ Reutlingen) ein. In Oschersleben startet der amtierende Meister des Porsche-Mobil1-Supercup ebenfalls vom dritten Rang. Zudem stellt er erneut unter Beweis, dass er der Vielstarter schlechthin ist: neben dem Rennen im Carrera Cup nimmt er am Samstagabend als Gaststarter am traditionsreichen Rallye-Racing-Carrera-Cup teil. Bleekemolen startet dort mit einem Slotcar-Fahrzeug im Maßstab 1:24 in Form eines Porsche Cayman.

Hinter dem Spitzentrio qualifizierte sich Robert Renauer (Jedenhofen, Farnbacher Racing) als Vierter für den Sprint in den 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup. Der 24-Jährige, der bereits seit 2003 im Carrera Cup startet, steht damit in diesem Jahr zum ersten Mal in der zweiten Reihe. Sein Zwillingsbruder Alfred (Jedenhofen), der für das "HMS Team servicesicher" in Oschersleben als Gaststarter unterwegs ist, wurde Sechster des Qualifyings. Mit der fünftbesten Trainingszeit schob sich der amtierende Meister des Seat Leon Supercopa Nicki Thiim (Dänemark, Hermes Attempto Racing powered by Pole Promotion) zwischen die beiden Brüder.

Die vierte Startreihe teilen sich David Sigachev (Russland, tolimit/Seyffarth-Motorsport) und Hannes Plesse (Hodenhagen, Schnabl Engineering PZ Niederrhein) auf den Plätzen sieben und acht. Komplettiert werden die Top-Ten von Philipp Wlazik (Gladbeck, Hermes Attempto Racing) als Neuntem und Gaststarter Raffi Bader (ARAXA RACING PZ Reutlingen) aus der Schweiz, der sich bei der Zeitenjagd den zehnten Rang sicherte.

Stimmen zum Qualifying

Jan Seyffarth (Startplatz eins):
Das war heute extrem knapp. Ich bin in der Gelbphase auf die Strecke gegangen und hatte zunächst keine freie Lücke nach vorne, weil das Feld eng zusammengezogen war. In meiner allerletzten Runden habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Es musste einfach passen. In den ersten beiden Sektoren bin ich Bestzeit gefahren. Die letzte Kurve im dritten Sektor wurde allerdings zur Zitterpartie, da ich dort etwas zu weit nach außen gekommen bin. Aber letztlich ging alles gut. Beim Heimspiel als Spitzenreiter von der Top-Position zu starten ist fantastisch!

Thomas Jäger (Startplatz zwei):
Ich stehe nun zum fünften Mal in Folge in der ersten Startreihe. Das ist toll! Insofern bin ich mit dem Training und meiner Zeit super zufrieden. Wir hatten insgesamt zwei Gelbphasen, aber trotzdem hat alles bestens funktioniert. Mein Team hat mir wieder ein perfekt vorbereitetes Fahrzeug zur Verfügung gestellt und einen Riesenjob gemacht.

Jeroen Bleekemolen (Startplatz drei):
Soweit bin ich ganz zufrieden mit dem Qualifikationstraining. Aufgrund von zwei Drehern hatten wir leider zwei Gelbphasen. Das hat es erschwert, eine wirklich perfekte Runde zu fahren. Allerdings hatten alle das gleiche Problem. Daher möchte ich mich nicht beschweren, sondern bin glücklich, dass ich noch Platz drei erreicht habe.